Du hast deine Cannabisblüten geerntet und ca. sieben Tage trocknen lassen. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du das Cannabis verarbeiten kannst. Im ersten Schritt solltest du dein Cannabis fermentieren, um den Geschmack zu verbessern und einen angenehmeren Konsum zu bewirken. Des Weiteren gibt es verschiedene und leckere Möglichkeiten der Haltbarmachung, der Verarbeitung und des anschließenden Konsums.
Lerne in diesem Beitrag, wie du dein Cannabis fermentierst, zu Haschisch verarbeitest und wie du feine Edibles daraus erstellst.
Wie wird Cannabis fermentiert?
Nach der Trocknung der Blüten musst du dein Cannabis weiterverarbeiten, damit es überhaupt konsumfähig ist. Und das machst du am besten durch Fermentation.
Das Fermentieren von Cannabis dient der Umwandlung des Chlorophyll. Chlorophyll ist der Stoff, der für die grüne Farbe in den Blüten und in den Blättern sorgt, aber auch für einen unangenehmen Geschmack und ein Kratzen im Hals, während des Konsums. Das Cannabis zu fermentieren ist mit einem geringen Aufwand verbunden und es sind auch keine großen Anschaffungen notwendig.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Cannabis fachgerecht fermentierst.
Cannabis verarbeiten zu Haschisch
Eine weitere Möglichkeit, wie du das Cannabis verarbeiten und länger haltbar machen kannst, ist die Herstellung von Haschisch. Haschisch ist eine bräunlich-schwarze Masse, die meist zu Blöcken oder Platten gepresst ist. Es besteht aus den extrahierten Harzdrüsen der Cannabispflanze und die Herstellung dient unter anderem wunderbar dazu, Blätter- und Blütenreste restlos zu verwerten. Aus dem Haschisch kannst du dann leckere Hash Brownies herstellen.
Wie wird Cannabis decarboxyliert?
Nach dem Fermentieren kannst du dein Cannabis weiterverarbeiten oder einfach konsumieren. Das kannst du tun, indem du es rauchst, mit einem Vaporizer verdampfst, oder es zu Edibles verarbeitest und isst.
Während des Rauchens und Verdampfens, wird das Cannabis durch die Hitze decarboxyliert, also aktiviert. Der Vorgang der Decarboxylierung ist wichtig, damit die Cannabinoide ihre volle Wirkung entfalten können. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um Cannabis zu decarboxylieren.
In diesem Glossarbeitrag findest du alles Wissenswerte zum Thema Decarboxylierung.
Cannabis weiterverarbeiten zu Edibles
Cannabis kann zu Kuchen, Keksen, Getränken, Öl und Butter, den sogenannten Edibles, verarbeitet werden. Wenn du Cannabis isst oder trinkst, tritt die Wirkung später ein (30min-1,5 Stunden) und sie hält länger an (bis zu 8 Stunden), als zum Beispiel beim Rauchen oder Vaporisieren. Daher musst du mit der Dosierung genau aufpassen.
Wichtig: Das Cannabis darf beim Backen und Kochen nicht über 150C° erhitzt werden, da sich das wertvolle THC ansonsten verflüchtigt und die gewünschte Wirkung dann ausbleibt.
Die Herstellung von Cannabisbutter
Eine weitere, hervorragende Methode zum Cannabis verarbeiten und die Schnittreste zu verwerten, ist die Herstellung von Cannabisbutter. Das kannst du natürlich auch mit den Blüten oder Haschisch machen, falls du keine Schnittreste hast. Die Butter kannst du als Basis für die verschiedensten Speisen verwenden, oder du schmierst sie dir einfach auf eine Scheibe Brot. Finde unter dem folgenden Link ein sehr einfaches und leckeres Rezept zur Herstellung von Cannabisbutter.
Die Butter verwendest du zur Herstellung leckerer und wirkungsvoller Kekse.
Schoko-Cannabis-Kekse
Für die Herstellung von diesen leckeren Cannabis-Keksen benötigst du:
- 125 g Cannabisbutter
- 175 g Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 150 g Zucker
- 1 Ei
- 100 g Zartbitter-Schokolade
- 100 g Vollmilch-Schokolade
Und so wird’s gemacht:
- die Schokolade mit der Cannabisbutter in einem Wasserbad schmelzen,
- das Ei mit dem Zucker schaumig rühren,
- die abgekühlte Cannabis-Schoko-Mischung unter die Ei-Zucker-Masse rühren und mit Mehl und Backpulver vermischen,
- gut verrühren, den Teig mit einem Tee- oder Esslöffel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und dabei genügend Abstand halten,
- bei 140 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 20 Minuten lang backen und auskühlen lassen. Das Rezept ergibt ca. 18 Stück.
Cannabis weiterverarbeiten zu Kakao und Tee
Eine sehr wirkungsvolle und diskrete Methode um Cannabis weiterzuverarbeiten und zu konsumieren ist die Herstellung eines Tees oder Kakaos.
Die Cannabinoide sind fettlöslich, daher musst du bei der Zubereitung von Cannabis zu Gebäck oder Getränken immer Fett zu geben. Bei einem Kakao kann das ein Teelöffel Kokosöl oder Cannabutter sein, das schmeckt wirklich lecker.
Für die Herstellung von dem Cannabiskakao benötigst du:
- 200 ml Milch (Kuh-, Hafer-, Soja- oder Mandelmilch)
- 0,2-0,4 g zerkleinertes Cannabis
- 1 TL Kokosöl/Cannabisbutter
- 2 TL Kakaopulver
- 1 TL Zucker, oder Honig, oder Agavendicksaft zum Süßen
Und so wird’s gemacht:
- erhitze die Milch auf dem Herd in einem kleinen Topf bei niedriger Temperatur,
- gib das Kakaopulver, den Zucker und das Kokosöl/Cannabisbutter dazu und verrühre alles in der Milch,
- wenn der Kakao heiß ist, gib das zerkleinerte Cannabis dazu,
- lass den Kakao 20-30 min. bei niedriger Temperatur sieden-nicht kochen!
- Gieße den Cannabiskakao durch ein kleines Sieb in eine Tasse,
- und dann lass es dir schmecken.
Vorsicht: das Öl im Kakao wird sehr heiß. Trinke vorsichtig, damit du dich nicht verbrennst.
Hast du Lust auf eine leckere infundierte Canna Schokocreme?
Wie bereitet man einen Cannabistee zu?
CBD oder THC haltiges Cannabis kann gut zu einem Tee gekocht und anschließend getrunken werden. Das sorgt für Entspannung und für Schmerzlinderung. Durch die Verwendung des Tees werden die Cannabinoide wunderbar aufgenommen.
Wie wird eine Cannabistinktur hergestellt?
Eine weitere, sehr einfache Methode zur Cannabis Verarbeitung und den anschließenden Konsum, ist die Herstellung einer Cannabistinktur. Diese Tinktur ist vor allem für die Menschen sinnvoll, die Cannabis nicht rauchen bzw. verdampfen können oder wollen, aber trotzdem die gesundheitlichen und/oder psychoaktiven Wirkungen der Pflanze genießen möchten.
Cannabisblätter weiterverarbeiten
Nun hast du einiges darüber gelernt, wie du dein Cannabis verarbeiten kannst. Aber nicht nur die Blüten liefern einige kreative Ansätze, auch die Cannabisblätter weiterzuverarbeiten kann wirksam und gesund sein.
Cannabis verarbeiten: 3 weitere Methoden
Cannabis bietet quasi zahllose Möglichkeiten, um dieses weiterzuverarbeiten.
Cannabisextraktion mit einer Rosinpresse
Eine mechanische Methode zur Extraktion von Cannabinoiden ist die Verwendung einer Rosinpresse. Diese Technik nutzt nur Hitze und Druck, um das Harz aus Cannabisblüten oder -resten zu extrahieren.
Zubereitung:
- Benötigt werden trockene aber nicht zu spröde Cannabisblüten oder Kief (Pflanzenharz) und eine spezielle Presse.
- Das Pflanzenmaterial im speziell dafür vorgesehenen Papier in die Presse legen.
- Die Presse auf eine Temperatur zwischen 90 und 120 °C einstellen und für 30-60 Sekunden Druck ausüben.
- Ausgetretenes Rosin, das als klebrige, harzige Substanz auf dem Pergamentpapier verbleibt, aufsammeln
Verwendung:
Das Rosin kann direkt verdampft, geraucht oder für die Herstellung von Esswaren oder Salben verwendet werden. Es ist besonders praktisch, da kein Lösungsmittel benötigt wird.
Cannabisinfundierte Honigherstellung
Infundierter Honig ist eine süße und diskrete Methode, Cannabis zu konsumieren. Er eignet sich gut als Zusatz für Tee, Desserts oder pur.
Zubereitung:
- Cannabis decarboxylieren (z. B. im Backofen bei 110 °C für 30-40 Minuten).
- Decarboxyliertes Cannabis in ein Glasgefäß geben und Honig hinzufügen.
- Das Glas in einem Wasserbad bei niedriger Hitze (nicht über 95 °C) etwa 2 Stunden lang erhitzen.
- Anschließend den Honig durch ein feinmaschiges Sieb oder Tuch filtern.
Verwendung:
Ideal für Getränke, Gebäck oder direkt als süße Ergänzung.
Herstellung von Cannabissalben und -balsamen
Cannabis kann auch zu topischen Produkten verarbeitet werden, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Diese sind besonders für die Linderung von Schmerzen oder Hautirritationen geeignet.
Zubereitung:
- Cannabis decarboxylieren.
- Es in einem Öl wie Kokos-, Oliven- oder Mandelöl bei niedriger Hitze (ca. 60-80 °C) 2-3 Stunden ziehen lassen.
- Das Öl durch ein Sieb oder Tuch filtern.
- Optional mit Bienenwachs und ätherischen Ölen vermischen, um eine Salbe zu erstellen.
- In kleinen Behälter füllen und abkühlen lassen.
Verwendung:
Direkt auf die Haut auftragen für lokale Linderung.
Diese Methoden erweitern deine Möglichkeiten, Cannabis kreativ und effektiv zu nutzen!
Fazit
Die vielseitigen Möglichkeiten, Cannabis weiterzuverarbeiten, zeigen, wie kreativ und individuell der Umgang mit dieser Pflanze sein kann. Von klassischen Methoden wie der Herstellung von Haschisch über die Integration in Lebensmittel (Edibles) und Getränke bis hin zu modernen Techniken wie der Extraktion per Rosinpresse eröffnen sich zahlreiche Wege, die Wirkstoffe der Cannabispflanze optimal zu nutzen.
Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität: Während Haschisch eine lange Haltbarkeit und einfache Lagerung ermöglicht, bieten Esswaren und Getränke geschmackliche Vielfalt und eine diskrete Anwendung. Extrakte wie Rosin und Cannabisöl sind jedoch besonders rein und vielseitig einsetzbar. Auch topische Anwendungen wie Salben sprechen eine Zielgruppe an, die Cannabis ohne psychoaktive Effekte nutzen möchte.
Ob für medizinische Zwecke oder den Freizeitgebrauch – Cannabis kann auf viele kreative und praktische Arten verarbeitet werden, um die eigenen Bedürfnisse optimal zu erfüllen.
Quellen Lizermann Lark- Lajon (2016): Der Cannabis- Anbau, der einfache Weg zum eigenen Homegrow, 7. Auflage, Nachtschatten Verlag . https://www.nachtschatten.ch/products/product_0555.html, royalqueenseeds.de