Die Ernte deiner liebevoll gezüchteten Cannabispflanzen ist endlich durch! Nach all der Geduld und Sorgfalt im Grow stehen nun die Buds deiner Arbeit vor dir. Natürlich geht der erste Blick auf die kostbaren Blüten, aber halt, die Blätter sind ebenso wertvoll und bieten dir eine Menge an Möglichkeiten, sie weiterzuverwenden. Wusstest du, dass nahezu jeder Teil der Cannabispflanze genutzt werden kann? In diesem Beitrag erfährst du, wie du Cannabisblätter weiterverarbeiten kannst, sinnvoll mit etwas Kreativität und viel Spaß – denn wegwerfen wäre wirklich schade.
Welche unterschiedlichen Cannabisblätter gibt es?
Nach der Ernte deines Cannabis-Grows bleibt eine ordentliche Menge Blätter übrig. Aber keine Sorge, sie sind nicht einfach nur „Abfall“. Schon während des Anbaus, zum Beispiel beim Lollipopping, fielen einige Blätter an, die du für die kreative Küche oder als wertvolles Körperöl verwenden kannst. Doch auch nach der Ernte, kannst du Einiges aus den Blättern herstellen. In erster unterscheiden sich diese je nach Sorte und Position an der Pflanze.
Blätter nach dem Lollipopping oder Entlauben nutzen
Das sogenannte Lollipopping ist eine Technik, bei der du während der Wachstumsphase der Pflanze die unteren Blätter entfernst, um mehr Energie in die oberen Blüten zu lenken. Auch wenn diese Blätter keine oder nur sehr wenige Cannabinoide enthalten, kannst du sie dennoch für vielfältige Zwecke nutzen. Sie eignen sich super für Smoothies oder sogar als Tee – für diejenigen, die gerne experimentieren und das Maximum aus ihrem Grow herausholen wollen.
In der vegetativen, als auch in der frühen Wachstumsphase, werden bereits die großen Fächerblätter von der Pflanze entfernt. Dieses Entlauben kann eine hilfreiche Methode sein, um das Wachstum sowie den Ertrag der Pflanzen zu steigern. Wenn du diese Technik sorgfältig einsetzt, kannst du ein kräftigeres Pflanzenwachstum und somit das Wachstum größerer, vollerer Blüten unterstützen. Dabei ist es entscheidend, den richtigen Zeitpunkt abzupassen und nur eine moderate Menge an Blättern zu entfernen, um Stress für die Pflanzen zu minimieren und den Ertrag nicht negativ zu beeinflussen. Aber diese Blätter können dann ebenfalls weiterverarbeitet werden.
Fächerblätter vs. Zuckerblätter (Sugar Leaves)
Wir unterscheidet in diesem Beitrag zwischen zwei Typen von Blättern: den Fächerblättern und den Sugar Leaves.
Fächerblätter (auch Segel- oder Dachblätter genannt)
Diese großen, markanten Blätter, sind die, die als Erstes bei der Ernte entfernt werden, bevor du die Pflanzen zum Trocknen aufhängst. Leider enthalten Fächerblätter oder auch einfache Cannabisblätter kaum Cannabinoide oder Terpene, denn diese Stoffe sind in den Trichomen zu finden, die sich hauptsächlich auf den Blüten bilden. Aber keine Sorge, auch diese Blätter kannst du wunderbar weiterverarbeiten.
Zuckerblätter
Zuckerblätter oder Sugar Leaves sind die kleinen Blätter, die du direkt an den Blüten der Cannabispflanze findest. Sie sind deutlich kleiner als die großen Fächerblätter und haben eine besondere Eigenschaft, die sie von anderen Blättern unterscheidet: Sie sind mit einer dichten Schicht von Trichomen bedeckt. Diese Trichome, auch als „Harzdrüsen“ bekannt, enthalten die wertvollen Cannabinoide (wie THC und CBD) sowie Terpene, die der Cannabispflanze ihren einzigartigen Geschmack und Geruch verleihen.
Der Name „Sugar Leaves“ kommt von ihrem Aussehen – durch die kristallartigen Trichome wirken die Blätter schnell so, als wären sie mit Zucker bestäubt. Aufgrund dieser hohen Konzentration an Cannabinoiden haben Sugar Leaves eine potenzielle Wirkung, die du in der Weiterverarbeitung nutzen kannst, sei es für Cannabisbutter, Öle, Tinkturen oder Tees. Im Gegensatz zu den Fächerblättern, die kaum wirksame Stoffe enthalten, sind Sugar Leaves auch eine echte Schatzkammer an Wirkstoffen – und genau deshalb sind sie nach der Ernte so beliebt.
Jetzt, da du den Unterschied kennst, lass uns mal schauen, was du aus den jeweiligen Blättern alles machen kannst.
Cannabisblätter weiterverarbeiten: Was tun mit den Fächerblättern
Auch wenn die Fächerblätter, bzw. die Cannabisblätter nicht die volle Ladung an Cannabinoiden und Terpenen liefern, sind sie dennoch zu schade zum Wegwerfen, da die rohen Cannabisblätter eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe, Antioxidantien und viele Vitamine sind. Hier sind ein paar kreative Möglichkeiten, wie du sie weiterverarbeiten kannst.
1. Fächerblätter entsaften oder in Smoothies mixen
Eine der einfachsten und gesündesten Möglichkeiten, Fächerblätter zu verwenden, ist, sie mit einem Entsafter zu Saft zu verarbeiten. Der Saft mag im Geschmack etwas „grün“ und gewöhnungsbedürftig sein, aber er steckt voller Vitamine und Nährstoffe. Einfach die Blätter in den Entsafter geben, mit etwas Obst oder Gemüse mischen, und du hast einen gesunden, grünen Saft. Alternativ kannst du die Fächerblätter auch in Smoothies mixen. In Kombination mit süßem Obst wie Bananen oder Birnen fällt der Kräutergeschmack weniger auf, und du erhältst ein echtes Superfood-Getränk.
Rezept für einen erfrischenden Cannabissmoothie
Dieser Smoothie ist nicht nur lecker und gesund, sondern nutzt auch die nahrhaften Eigenschaften roher Cannabisblätter. Da die Blätter in ihrer roher Form keine psychoaktive Wirkung haben, kannst du sie genießen, ohne high zu werden. Perfekt für einen nährstoffreichen Start in den Tag!
Zutaten:
- 3–5 frische Cannabisblätter (am besten Fächerblätter)
- 1 reife Banane
- 1 Tasse frischer Spinat oder Grünkohl
- 1 Tasse gefrorene Beeren (z. B. Erdbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren)
- 1/2 Tasse ungesüßte Mandelmilch (oder eine andere Pflanzenmilch)
- 1/2 Tasse Kokoswasser (alternatives normales Wasser)
- 1 EL Chiasamen oder Leinsamen (optional für zusätzliche Nährstoffe)
- 1 TL Honig oder Agavendicksaft (optional, fällt du es süßer magst)
Zubereitung:
Vorbereitung der Cannabisblätter : Wasche die frischen Cannabisblätter gründlich unter kaltem Wasser, um Verunreinigungen zu entfernen. Gebe alle Zutaten in einen Mixer und mixe alles auf höchster Stufe für etwa 30–60 Sekunden, bis eine glatte und cremige Konsistenz erreicht ist. Wenn der Smoothie zu dick ist, füge etwas mehr Wasser oder Mandelmilch hinzu. Genieße den Smoothie in ein Glas und am besten sofort, umso frischer, umso besser. Du kannst das Rezept je nach Geschmack und Verfügbarkeit der Zutaten anpassen.
2. Pesto, Spinat oder Salat aus Fächerblättern
Wenn du experimentierfreudig bist, kannst du aus den Fächerblättern auch kulinarisch etwas herausholen. Sie eignen sich ähnlich wie Spinat – ob als Beilage in oder einem frischen Salat. Der Geschmack mag etwas speziell und bitter sein, aber in Kombination mit anderen Zutaten wie Parmesan, Pinienkernen und Knoblauch könnte es dein neues Lieblingsrezept werden.
3. Fächerblätter trocknen und als Tee verwenden
Ein klassischer Weg, Fächerblätter weiterzuverarbeiten, ist, sie zu trocknen und als Tee zu verwenden. Dabei ist es wichtig, die Blätter an einem dunklen, gut belüfteten Ort ausbreiten zu lassen, bis sie vollständig getrocknet sind. Anschließend kannst du sie in kleine Stücke zerbröseln und in ein Tee-Ei aufgießen. Der Tee hat zwar keine berauschende Wirkung, kann aber beruhigend und wohltuend sein.
4. Öl, Tinktur oder Creme aus den Blätter herstellen
Du kannst Fächerblätter auch zur Herstellung von Ölen, Tinkturen oder Cremes verwenden. Auch wenn sie nicht so viele Cannabinoide enthalten, kann das Cannabisöl, das Du auf die Haut aufträgst, dennoch pflegend wirken. Dafür musst Du die Blätter in einem Öl deiner Wahl (z. B. Kokosöl) langsam erhitzen und die Wirkstoffe herauslösen. Dieses Öl kannst Du dann entweder pur verwenden oder als Basis für Cremes oder Salben nutzen. Alternativ kannst du die Blätter auch für ein paar Tage in Öl einlegen, am besten an einem dunklen Ort stehen lassen.
5. Zu Kompost verarbeiten
Am Einfachsten ist es, wenn du einen Komposthaufen in deinem Garten oder bei Bekannten oder Nachbarn hast, die Blätter dort hinein zu geben und sie so ebenfalls zu Kompost, bzw. Dünger werden zu lassen.
Cannabisblätter weiterverarbeiten: Zuckerblätter
Jetzt kommen wir zu den Sugar Leaves, den kleinen, harzüberzogenen Blättern, die direkt an den Blüten sitzen. Diese Blätter sind besonders wertvoll, da sie mit Cannabinoiden und Terpenen beladen sind – auch die Stoffe, die für die Wirkung der Cannabispflanze verantwortlich sind
- Cannabisbutter aus Sugar Leaves herstellen: Eine der beliebtesten Verwendungen für Sugar Leaves ist die Herstellung von Cannabisbutter. Diese Butter kannst Du dann für eine Vielzahl von Rezepten verwenden, zum Beispiel für Brownies, Kekse oder sogar herzhafte Gerichte. Um die Butter herzustellen, müssen die Sugar Leaves decarboxylieren werden (das heißt, bei niedrigerer Hitze im Ofen backen, um die Cannabinoide zu aktivieren), und dann mit Butter oder einem anderen Fett erhitzen, um die Wirkstoffe zu extrahieren.
- Tinkturen und Öle aus Zuckerblättern: auch Tinkturen oder Öle kannst du aus den Sugar Leaves machen. Dafür benötigst du hochprozentigen Alkohol oder ein Trägeröl wie Olivenöl oder Kokosöl. Ähnlich wie bei der Butterproduktion werden die Blätter zunächst erhitzt, um die Cannabinoide zu aktivieren, und dann für mehrere Stunden in die Flüssigkeit eingelegt. Das Endprodukt kann dann für medizinische Zwecke oder zur weiteren Verarbeitung verwendet werden.
- Zuckerblätter trocknen und als Tee trinken: Natürlich kannst du auch Sugar Leaves trocknen und als Tee verwenden. Der Unterschied zu den Fächerblättern: Der Tee aus Sugar Leaves hat eine deutliche Wirkung. Du kannst die Blätter entweder frisch aufbrühen oder sie trocknen und später als Vorrat verwenden. Achte dabei auf die richtige Dosierung, da die Blätter durchaus wirksam sind.
- Zuckerblätter zu Zucker verarbeiten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du aus den kleinen zuckrigen Blättern ein wunderbaren Cannabis Zucker herstellen kannst.
Fazit: Alles aus der Cannabispflanze herausholen
Wie du siehst, gibt es viele Wege, Cannabisblätter weiterzuverarbeiten. Egal, ob Fächerblätter oder Sugar Leaves – jeder Teil der Pflanze kann noch genutzt werden. Von gesunden Smoothies und Tees bis hin zu potenten Ölen und Butter hast du die Möglichkeit, das Maximum aus deinem Grow herauszuholen. Der Anbau von Cannabis bietet so viel mehr als nur die Blüten – werde kreativ mit den Blättern!