Manchmal sehnen wir uns nach einer kulinarischen Erfahrung, die unseren Körper und Geist auf eine besondere Reise schickt. Cannabutter ist eine einfache, gute und schmackhafte Alternative, um Cannabis zu konsumieren und die verschiedenen Cannabinoid zu nutzen und zu genießen. Außerdem ist sie ein Grundbaustein für das Kochen mit Cannabis und eine häufig verwendete Zutat in den unterschiedlichsten Rezepten. Doch wie genau entsteht diese aromatische Butter und welche Herstellungsmethoden gibt es?
In diesem Beitrag werden wir die Cannabutter-Herstellung genauer erkunden. Wir führen dich durch die Grundlagen, stellen verschiedene Methoden vor und teilen kreative Tipps, damit du deine eigene Highend Butter kreieren kannst. Lehn dich zurück, entspann dich und lass uns gemeinsam in die faszinierende Welt der Cannabutter eintauchen!
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie du deine Cannabisbutter herstellen und genießen kannst. Die Basis für jede Herstellungsmethode sind jedoch decarboxylierte Cannabisblüten.
Wenn du über den Prozess des Decarboxylierens bereits genau informiert bist, dann gehe gleich zu dem Teil über, der die Herstellung der Cannabutter beschreibt.
Decarboxylierung für die maximale Wirkung deiner Cannabutter
Was bedeutet decarboxylieren?
Die Decarboxylierung ist ein wichtiger Schritt bei der Zubereitung von Cannabutter. Bei der Decarboxylierung wird durch Erhitzen ein chemischer Prozess ausgelöst, bei dem das in rohem Cannabis enthaltene THCA und CBDA in THC und CBD umgewandelt wird. Das bedeutet, um die gewünschten Effekte von den Cannabinoiden zu erhalten, müssen die Blüten vorher aktiviert werden.
Denn in den frischen bzw. getrockneten Blüten kommt das THC in der sauren Form THCA vor, das nicht psychoaktiv wirkt. Erst durch die Anwendung von Hitze, wie sie bei der Decarboxylierung stattfindet, werden die psychoaktiven Eigenschaften freigesetzt. Beim Rauchen eines Joints und bei der Verwendung eines Vaporizers müssen die Blüten nicht erst decarboxyliert werden, das geschieht automatisch durch den Prozess des Erhitzens.
Die Möglichkeiten der Decarboxylierung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um deine Cannabisblüten zu decarboxylieren. Wichtig: das Cannabis darf beim Backen und Kochen nicht über 150°C erhitzt werden, da sich die wertvollen Cannabinoide und Terpene sonst verflüchtigen und die gewünschte Wirkung dann letztendlich ausbleibt.
Die Wahl der Methode hängt oft von persönlichen Vorlieben und den verfügbaren Ressourcen ab:
Backofenmethode offen
- Den Ofen auf etwa 105–120 °C einstellen. Gerne schon 20 Minuten den Backofen aufwärmen, damit eine gleichmäßige Hitze im Inneren besteht.
- Zerkleinere das Cannabis grob und verteile es gleichmäßig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech.
- Backe die Blüten für etwa 30–45 Minuten. Öffne während der Zeit den Backofen nicht, damit keine Terpene und Cannabinoide verloren gehen.
- Diese Methode ist eine schnell und einfach anwendbar, aber bei manchen Canna-Köch*innen und Bäcker*innen nicht so beliebt, da mehr Inhaltsstoffe verloren gehen, als bei anderen Methoden.
Backofenmethode im Einmachglas
Bei der Decarboxylierung im Einmachglas bleiben die Inhaltsstoffe, die sich durch die Hitze verflüchtigen, am Glasrand haften und können noch genutzt werden.
- Stelle die Temperatur deines Ofens auf ca. 105 – 120 °C ein.
- Zerkleinere deine Cannabisblüten und gebe sie in ein Einmachglas. Schraube den Deckel nicht ganz zu.
- Befeuchte ein Küchenhandtuch, halbiere es zweimal und lege es auf ein Backblech. Lege (nicht stellen) dann das Einmachglas auf das feuchte Tuch. Dieser Vorgang dient dazu, dass das Glas im Ofen gesichert ist und nicht herumrollen kann.
- Stelle das Backblech in den Ofen auf mittlerer Schiene und backe die Mischung 60 Minuten lang.
- Am besten nimmst du das Glas vorsichtig mit einem Ofenhandschuh alle 15 Minuten raus und schüttelst es, damit das Cannabis gleichmäßig erhitzt wird.
- Nach den 60 Minuten kannst du das Glas vorsichtig herausnehmen und abkühlen lassen.
Wasserbadmethode:
Die Wasserbadmethode ist ebenfalls sehr beliebt, da die Inhaltsstoffe gut erhalten bleiben.
- Im ersten Schritt zerkleinerst du wieder deine Cannabisblüten und gibst sie anschließend in einen hitzebeständigen Beutel oder in ein Einmachglas.
- Bringe in einem Topf Wasser zum Kochen und stelle das Einmachglas hinein. Das Wasser sollte so hoch stehen, wie die Blüten sich im Glas befinden.
- Lasse die Blüten ca. eine Stunde leicht köcheln, bzw. sieden.
- Nimm das Glas mit einem Ofenhandschuh oder einem Topflappen nach einer Stunde heraus und lasse die Blüten etwas abkühlen.
Der Vorteil an der Verwendung von Einmachgläsern ist, dass der verräterische Geruch nicht so stark ist, wie bei der offenen Methode im Backofen. Spezialisierte Hersteller*innen von Cannabis Butter verwenden für die Decarboxylierung auch Vakuumbeutel, anstatt Einmachgläser. Damit hast du kaum Verluste der wertvollen Inhaltsstoffe und Aromen.
Cannabisbutter herstellen und genießen
Da THC fettlöslich ist und Butter bzw. Öl reichlich Fettmoleküle enthält, an die sich das THC binden können, ist die Cannabutter eine perfekte Grundlage für die kreative Cannaküche. Zusätzlich kannst du Trimmreste oder auch Blüten mit niedriger Qualität zur Herstellung verwenden und somit das Beste aus Resten oder minderwertigem Gras herausholen. Wenn du dein Gras vaporisierst, kannst du auch aus diesen Resten eine Butter herstellen.
Welches Fett möchtest du verwenden?
Nun kommen wir zu den Herstellungsmöglichkeiten deiner Cannabisbutter. Welche Butter du verwendest, bleibt dir überlassen. Du kannst natürlich auch vegane Butter oder Kokosöl als Trägermaterial benutzen. Erfahrene Canna-Küchen-Feen verwenden oft ein MCT Öl, da dieses ein Extrakt aus bestimmten Fettsäuren ist, die der Körper besonders schnell aufnehmen kann. Wenn dieses Öl dann mit Cannabinoiden wie THC oder CBD infusiert ist, setzt die Wirkung im Körper schneller ein.
Je nachdem, wie hoch deine Toleranz ist oder wie ergiebig die Cannabutter werden soll, kannst du auf 250 Gramm Butter/Kokosöl ca. 7-12 Gramm Cannabis einsetzen.
Cannabisbutter herstellen und den Raumgeruch verfeinern:
Für deine Cannabutter benötigst du:
- 250 Gramm Butter
- 7-12 Gramm Gras (gut zerkleinert)
- einen kleinen und einen größeren Topf
- ein Thermometer
- ein feinmaschiges Sieb oder ein Leinentuch
- einen Kochlöffel
Wenn du gerne einen leckeren Grasgeruch in deiner Küche oder deiner Wohnung genießen möchtest, dann gib die Butter in einen kleinen Topf und stelle diesen in einen größeren mit kochendem Wasser (Wasserbad). Sobald die Butter flüssig ist, gibst du die zerkleinerten Blüten dazu und lässt die Mischung für 3 Stunden köcheln bzw. ziehen. Du kannst die Butter auch länger ziehen lassen, das Minimum sind drei Stunden. Rühre deine Cannabutter gelegentlich um, überprüfe die Temperatur der Butter und schütte Wasser in den Topf nach, falls dieses verdampft ist. Es kann auch sein, dass du gelegentlich etwas Fett nachgeben musst, da auch dieses verdampft.
Wichtig: Das Fett bzw. die Butter sollte immer eine Temperatur zwischen 70- 90 °C haben und diese nicht übersteigen.
Nach der abgelaufenen Zeit siebst du Mischung ab und lässt sie über Nacht im Kühlschrank, damit die Cannabutter fest wird. Das beste Ergebnis erhältst du, wenn du die Mischung durch ein Leinentuch gibst, dass du dann noch gründlich auspresst.
Das restliche Material kannst du zu einem leckeren Pesto verarbeiten.
Cannabisbutter herstellen im Einmachglas
Du kannst das oben aufgeführte Rezept auch anstatt in einem Topf in einem großen Einmachglas zubereiten. Das Glas stellst du dann, wie beim decarboxylieren beschrieben, in einen großen Topf mit siedendem, leicht köchelndem Wasser und lässt es nach den drei Stunden abkühlen. Der Vorteil hierbei ist, dass es in deinem Zuhause nicht so verräterisch riecht.
Wofür kannst du deine Cannabis Butter nutzen?
Sobald du deinen Vorrat an Butter hergestellt hast, kannst du dir diese aufs Brot schmieren, in eine Tasse mit heißer Milch geben oder Plätzchen, Brownies, Pasta oder auch ein leckeres Canna-Focaccia daraus herstellen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Sieh dir auch gerne dieses tolle Quiche Rezept an, indem die Butter ebenfalls zum Einsatz kommt.
Doch Achtung! Koste erst einmal eine kleine Menge und warte mindestens 30 Minuten ab, bevor du noch mehr von der leckeren Butter schlemmst. Die Wirkung von Edibles setzt später ein, als beim Konsum durch einen Vaporizer oder einen Joint, die Wirkung hält viel länger an (bis zu 10 Stunden) und ist auch stärker.
Bei unseren Partnern von Mary Mellow, findest du leckere Rezepte und Möglichkeiten, um deine Cannabutter direkt anzuwenden und zu genießen.
Hinweis: in Deutschland ist es illegal, THC haltige Blüten zu besitzen und zu verarbeiten. Daher raten wir wenn dann zu der Herstellung eine CBD haltigen Cannabisbutter für den Freizeitkonsum und nicht für den medizinischen Kontext.
Quellen Mary Mellow, cannabispezial.com,