Selbst hergestellte Cannabisprodukte, Lebensmittel und Edibles sind mittlerweile in einigen Teilen der Welt legalisiert oder entkriminalisiert und werden immer mehr zum Trend. In Deutschland derzeit leider bisher nicht, aber in Bezug auf die Gesetzeslage hat sich trotzdem einiges geändert, sodass sich immer mehr Menschen für die Weiterverarbeitung von Cannabis interessieren. Insbesondere die Herstellung von Produkten wie Cannabis Zucker ist eine kreative und leckere Art, um von den Wirkstoffen der Cannabispflanze profitieren zu können. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du Zucker aus Cannabis selbst herstellen kannst, was dabei zu beachten ist und welche Anwendungsmöglichkeiten es für den Zucker gibt.
Die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland
Seit April 2024 ist es in Deutschland volljährigen Personen erlaubt, zu privaten Zwecken bis zu drei Cannabispflanzen anzubauen. Die geernteten Blüten dürfen jedoch nur in einer Menge von maximal 50 Gramm getrocknet zu Hause aufbewahrt werden. Alles, was über diese Grenze hinausgeht, muss vernichtet werden. Auch wenn das Ernten einer größeren Menge verlockend erscheint, ist es wichtig, sich an diese Obergrenze zu halten, um rechtlichen Problemen vorzubeugen.
Cannabis für den Eigenbedarf darf also angebaut werden, solange die Aufbewahrungsmenge nicht überschritten wird. Falls du mehr erntest, als legal gelagert werden darf, solltest du den Überschuss entsorgen und keinesfalls über diese Menge hinaus aufbewahren, so sieht es das Gesetz vor. Mit einem Teil der Ernte kannst du jedoch etwas ganz Besonderes herstellen: Cannabis Zucker. Dieser Zucker ist nicht nur einfach zu produzieren, sondern bietet auch eine sanfte Möglichkeit, die Wirkung von Cannabis zu erleben, das Cannabis zu lagern und es heimlich einzunehmen.
Warum Cannabis Zucker herstellen?
Zucker aus Cannabis ist eine angenehme und dezente Art, die Wirkung von Cannabis zu genießen. Im Vergleich zu anderen Zubereitungen wie Haschisch oder anderen Extrakten wie live Rosin ist der Zucker weniger intensiv in seiner Wirkung. Die Wirkung hängt von der Cannabissorte ab, kann leicht belebend, euphorisierend oder auch entspannend wirken. Besonders praktisch ist, dass der Zucker sehr vielseitig einsetzbar ist. Ob im Tee, im Kaffee oder sogar zum Backen – Cannabis Zucker kann in vielerlei Hinsicht genutzt werden. Der Zucker löst sich schnell auf und kann durch die orale Einnahme eine angenehm sanfte Wirkung entfalten.
Außerdem kannst du die Sugar Leaves, die du nach dem Trimmen übrig hast verwenden, um einen Zucker daraus herzustellen.
Rezept für die Herstellung von Cannabis Zucker
THC Zucker herzustellen ist gar nicht so schwer, wenn du dich an ein einfaches Rezept hältst.
Du benötigst dafür:
- 3 bis 4 Gramm Cannabisblüten (getrocknet und gemahlen) – oder Cannabisblätter
- 150 Gramm weißer Zucker
- 160 ml hochprozentiger Alkohol (mindestens 90 % Alkoholgehalt, z.B. aus der Apotheke)
Anleitung zur Herstellung von THC Zucker bzw. Cannabis Zucker
Decarboxylierung des Cannabis: Bevor du Cannabiszucker herstellen kannst, musst du das Cannabis decarboxylieren. Das bedeutet, dass das im Cannabis enthaltene THCA in THC umgewandelt wird, damit es seine Wirkung entfalten kann. Dazu die gemahlenen Cannabisblüten auf ein Backblech legen und im Backofen bei 110 °C für etwa 30-40 Minuten erhitzen. Wichtig ist, dass das Cannabis gleichmäßig erhitzt und die Hitze nicht überschritten wird. Du kannst das Weed natürlich auch im Wasserbad oder auf eine andere Art aktivieren.
Cannabis-Alkohol-Lösung herstellen: Nach der Decarboxylierung gibst du das erhitzte Cannabis in ein Glasgefäß und übergießt es mit dem hochprozentigen Alkohol. Das Glas gut verschließen und kräftig schütteln. Diese Mischung für etwa 24 Stunden an einem kühlen, dunklen Ort stehen lassen, damit sich das THC im Alkohol löst. Gelegentlich umrühren oder schütteln.
Alkohol-Cannabis-Mischung filtern: Nach 24 Stunden die Cannabis-Alkohol-Mischung durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter filtern, um die Pflanzenreste zu entfernen. Es bleibt eine grüne, THC-haltige Flüssigkeit übrig, wenn du die Blüten gleich nach der Ernte verwendet hast, ohne sie vorher zu fermentieren. Dann ist nämlich noch einiges an Chlorophyll in den Blüten und das färbt den Zucker grün.
Zucker mit THC-Lösung vermischen: Den Zucker auf ein tiefes Backblech oder in eine feuerfeste Auflaufform geben und die gefilterte THC-Alkohol-Lösung gleichmäßig über den Zucker gießen. Gut durchmischen, damit der Zucker die Flüssigkeit aufnimmt.
Verdampfen des Alkohols: Den mit der THC-Lösung getränkten Zucker bei etwa 95 °C im Backofen trocknen lassen. Dieser Schritt dauert einige Stunden (3-4), je nachdem wie viel Flüssigkeit verwendet wurde. Es ist wichtig, die Temperatur niedrig zu halten, damit der Zucker nicht karamellisiert und der Alkohol schonend verdampft. Regelmäßig umrühren, um den Zucker gleichmäßig zu trocknen.
Endprodukt: Sobald der Zucker vollständig getrocknet und der Alkohol verdampft ist, kannst du ihn in einem luftdichten und frisch gereinigten Behälter aufbewahren. Er ist nun einsatzbereit und kann zum Süßen von Getränken oder beim Backen verwendet werden.
Tipp für einen schnelleren Vorgang: wenn du nach dem Decarboxylieren nicht so lange warten möchtest oder dein Zucker nicht so stark werden soll, dann gib die Blüten und den Alkohol nach der Aktivierung für ca. eine halbe Stunde in den Gefrierschrank, um beides auf gleiche Temperatur abzukühlen. Lege die Blüten dann ungefähr 2 Stunden in den Alkohol ein und rühre alle 10 Minuten um. Dann kannst du den Prozess weiter fortsetzen.
Anwendungsmöglichkeiten für Cannabis Zucker
Cannabis Zucker ist nicht nur eine interessante Zutat für Speisen und Getränke, er ist auch sehr vielseitig einsetzbar. Hier einige Ideen, wie du deinen THC Zucker weiterverwenden kannst:
- Im Tee oder Kaffee: Ein Löffel des feinen Zuckers im Tee, Kaffee oder Kakao ist eine der einfachsten Arten, diesen zu genießen. Die Wirkung setzt dabei sanft ein und kann sich über einen längeren Zeitraum entfalten.
Erfahre in diesem Beitrag mehr über die Zubereitung von frischem Cannabis-Tee. - Backen von Keksen: Backe Kekse oder Vanillekipferl und wälze diese am Schluss in dem feinen, grünen Zucker. Diesen kannst du auch vorher zu Puderzucker mahlen. Du kannst aber auch Hanfplätzchen mit normalem Zucker backen und genießen.
- Verwendung in Smoothies oder Desserts: Süße deinen Lieblingssmoothie oder Desserts wie Pudding oder Joghurt mit Cannabiszucker und genieße eine entspannte und sanfte Wirkung.
Wirkung und Vorsicht bei der Dosierung
Die Wirkung von Cannabis Zucker ist, wie schon erwähnt, oft milder als bei anderen Edibles, wie beispielsweise Cannabutter. Trotzdem solltest du vorsichtig bei der Dosierung sein, insbesondere wenn du den Zucker zum ersten Mal verwendest. Die Wirkung setzt bei oralem Konsum in der Regel langsamer ein, dafür bleibt sie länger erhalten. Es kann bis zu einer Stunde dauern, bis du die volle Wirkung spürst. Starte am besten mit einer kleinen Menge und steigere diese nach Bedarf.
Fazit
Die Herstellung von Cannabis Zucker ist eine interessante Möglichkeit, um die Wirkung von Cannabis auf kreative und kulinarische Weise zu nutzen. Der Zucker selbst kann vielseitig in der Küche eingesetzt werden, ob in Getränken, Desserts oder Gebäck. Die sanfte Wirkung und die einfache Anwendung machen den THC Zucker zu einer beliebten Wahl für Menschen, die Cannabis auf diskrete und angenehme Weise genießen möchten.
Quellen zamnesia.de