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Trimming und Maniküre – wie aus Pflanzen Blüten werden

Cannabis Trimming mit einer geeigneten Schere. Ein wichtiger Schritt beim Cannabis Grow

Inhaltsverzeichnis

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Ist die Ernte einer Cannabispflanze erledigt, folgt als nächster Schritt das Trimming. Es gibt dafür zwei verschiedene Methoden, das Wet-Trimming und das Dry-Trimming, welche unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Warum und wie das Trimming durchgeführt wird und was man unter “Maniküre” im Cannabis-Bereich versteht, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Was genau bedeutet Trimming?

Beim Trimming wird der Großteil des Pflanzenmaterials, der keine Trichome enthält, entfernt. Dazu zählen insbesondere große Fächerblätter, aber auch kleinere Blätter, die sich an den Stängeln weiter oben und in der Nähe der Blüten befinden. Sinn und Zweck des Trimmings ist es eine bessere Trocknung zu erzielen, den THC-Gehalt im Endprodukt zu steigern und zu guter Letzt auch die Konsum-Qualität (Geschmack, Geruch und Rauchbarkeit) der Blüten zu optimieren.

Dieses Beschneiden der Pflanze kann in zwei verschiedenen Methoden durchgeführt werden: dem sogenannten Wet-Trim oder dem Dry-Trim.

Cannabis zum Trocknen aufgehangen. Diese Pflanzen warten noch auf ihre Maniküre.
Diese Pflanzen warten noch auf ihre Maniküre.

Wet-Trim

Beim Wet-Trim wird die Pflanze noch vor der Trocknung von Blättern befreit. In den meisten Fällen findet nun bereits auch eine grobe Beschneidung der kleinen Blätter innerhalb der Blüten statt. Das Wort wet bedeutet in diesem Fall, dass die Pflanze inklusive ihrer Blätter noch einen Großteil  Feuchtigkeit enthält. Und diese Feuchtigkeit soll durch das Entfernen der Blätter im Voraus beseitigt werden. Werden solche nass getrimmten Pflanzen anschließend zum Trocknen aufgehängt, durchlaufen sie einen wesentlich schnelleren Trocknungsprozess.

Nicht nur aus dem Grund das bereits viel Pflanzenmaterial mit hohem Wassergehalt entfernt wurde, sondern auch da die Luft zwischen den aufgehängten Pflanzen und ihren Blüten nun viel besser zirkulieren kann. Doch nicht immer ist eine schnelle Trocknung erwünscht, womit wir zum Dry Trim kommen.

Dry-Trim

Beim Dry-Trim wird die Pflanze vor der Beschneidung im Ganzen aufgehängt und getrocknet. Lediglich einige große Fächerblätter werden in der Regel entfernt. Doch Ziel beim Trocknen ist es möglichst viel Pflanzenmaterial an der Pflanze zu belassen. Dafür gibt es zwei Gründe: zum einen besitzt die Pflanze eine größere Fläche über die sie Wasser ausdunsten und trocknen kann. Zum anderen verbleibt viel Wasser in der Pflanze selbst. Diese beiden Eigenschaften führen dazu, dass die Pflanze bei optimierten Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sehr langsam und schonend getrocknet werden kann.

Vor- und Nachteile von Wet- und Dry-Trim

Einer der großen Vorteile des Wet-Trim besteht darin, dass wie oben beschrieben eine bessere und schnellere Trocknung erfolgen kann. Dies ist besonders hilfreich, wenn in der Trocknungsumgebung eine hohe Luftfeuchtigkeit und höhere Temperaturen herrschen. Denn bei diesen Gegebenheiten ist Schimmel meist vorprogrammiert, was durch eine lockere Struktur der Pflanze und eine gute Luftzirkulation vermieden werden kann. Der Nachteil dabei ist, dass die Pflanze beim Wet-Trim mehr berührt werden muss und somit das Risiko besteht, viele Trichome durch Berührung zu zerstören.

Ein Dry-Trim empfiehlt sich nur in einer Trocknungsumgebung, die eine Luftfeuchtigkeit von unter 60% hat und dabei gut regulierbar ist. Ansonsten ist die Schimmelgefahr sehr hoch. Der große Vorteil vom Dry-Trim bzw. dem Trocknen von Pflanzen im Ganzen ist, dass die langsame Trocknung eine bessere Qualität der Blüten erzielen kann: durch den langsamen Entzug von Wasser bleiben die Blüten dichter und fülliger und durch die verlängerte Trocknungszeit im Dunkeln kann mehr Chlorophyll abgebaut werden. Die optimalen Gegebenheiten für einen solchen dry trim liegen bei ca 16° C und einer Luftfeuchtigkeit von 60%.

Eine wichtige und interessante Beschneidungsmethode vor dem Trimmen und der Maniküre, ist das Lollipopping.

Maniküre – die Feinarbeit

Bei der Maniküre von Cannabisblüten geht es natürlich nicht um Fingernägel, aber Fingerspitzengefühl. Es geht darum, der Blüte ein ästhetisch ansehnliches Aussehen zu verleihen, das sogenannte “Bag-appeal” (wortl.: das Aussehen in der Tüte). Dafür werden rund um die Blüte herum, aber auch im Inneren der Blüte selbst die kleinen trichomhaltigen Blätter herausgeschnitten. Diese Schnittreste sollte man bloß nicht wegwerfen, da es sich um “Sugar Leaves” (Zuckerblätter) handelt, aus denen man noch Extrakte oder Edibles herstellen kann.

Bei der Maniküre sollte man stets sehr vorsichtig sein, da insbesondere die innenliegenden Blätter sehr nah an den Knotenpunkten der Blüte liegen – einmal zu tief geschnitten und die Blüte ist ab. Durch solche Unachtsamkeiten entstehen dann große klaffende Löcher in einer einst schönen, großen Blüte.

Die Maniküre kann genau wie das Trimming noch vor der Trocknung an den “nassen” Cannabispflanzen oder nach einer ausgiebigen Trocknung erfolgen. Auch hier hat beides seine Vor- und Nachteile: im noch feuchten Zustand kann man die Blüte noch vorsichtig auseinander drücken, um besser an die kleinen innenliegenden Blätter zu gelangen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man so einige der Trichome auf der Pflanze durch die Berührung zerstört. Im getrockneten Zustand sind die meisten Teile der Blüte so steif, dass man leicht mit der Schere hineinfahren und die Blätter abtrennen kann – dafür ist aber auch das Risiko des Zerschneidens einer Blüte höher.

Trimmen und Maniküre im Homegrow

Natürlich stellt man sich als Homegrower nach erfolgreicher Ernte die Frage, welche der beiden Methoden man verwenden sollte. Grundsätzlich empfiehlt sich sogar eine Mischung aus Wet-Trim und Dry-Trim Variante, da eine konstante Einhaltung der Optimalwerte in der Regel schwer erreichbar ist. Eine etwas schnellere und gut durchlüftete Trocknung ist daher von Vorteil, da man so das Risiko für Schimmel verringern kann. Auch die Maniküre sollte eher nach der Trocknung gemacht werden, da man so weniger Trichome zerstört.

Um deine Pflanze nach der Ernte zu Trimmen und zu Maniküren solltest du wie folgt vorgehen:

Was du brauchst:

  • kleine Garten-/Rosenschere für dickere Äste
  • Trimm-Schere/Schere mit langen dünnen Klingen – jetzt direkt bestellen
  • Latex-/Nitrilhandschuhe (die schwarzen) – jetzt direkt bestellen
  • 1-2 Behälter für Schnittreste und Sugar Leaves
  • Desinfektionsmittel
  • Geduld und Zeit

Vorgehen beim Trimmen und der Maniküre

Trimming

Zuerst schneidest du die ganz großen Fächerblätter und alle anderen Blätter ab, die keine Trichome enthalten und packst sie in den ersten Behälter. Das sind Schnittreste, die nachher auf den Müll/Kompost wandern
Nun schneidest du die einzelnen dickeren Äste deiner Pflanze mit der Gartenschere ab, so dass du am Ende mehrere blütenbehangene Stängel hast
Diese Stängel hängst du nun für 7-10 Tage zum Trocknen auf.

Maniküre

Mila Beim Trimmen
Mila bei der Maniküre

Nach der Trocknung gehst du vorsichtig mit der Trimm-Schere zwischen die Blüten und schneidest dort die kleinen trichombedeckten Blätter (Sugar leaves) heraus und packst sie in den zweiten Behälter. Diese Schnittreste kannst du anschließend noch weiterverarbeiten.
Bist du mit einer Pflanze fertig, reinigst du deine Schere und die Handschuhe (oder einfach neue anziehen) mit dem Desinfektionsmittel. Sollten sich nämlich doch in einer Blüte Schimmelsporen versteckt haben, verhinderst du so, dass du sie an all deine anderen Blüten schmierst.

Die so getrimmten und manikürten Blüten können dann für das Curing/Fermentieren in Gläser gepackt werden. Auch wenn das Trimmen und die Maniküren viel Zeit in Anspruch nehmen kann, ist das Endprodukt danach um ein Vielfaches besser.

Diesen wundervollen Beitrag schrieb Jonas, alias Mr.Haze Amaze- Lerne ihn in diesem Interview besser kennen:

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