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Nachhaltig handeln mit Cannabis

Ein Hanfblatt wird auf einem Hanffeld gegen die Sonne gehalten. Nachhaltig handeln mit Cannabis

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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In die Cannabispflanze wird derzeit große Hoffnung gesetzt. Kein Wunder, denn die Forschung veröffentlicht stetig neue, bemerkenswerte Ergebnisse und treibt somit insbesondere die Cannabismedizin unablässig voran. Im Jahre 2017 wurde an die Deutschen Apotheken 0,9 Tonnen Cannabis abgegeben, im Jahre 2021 waren es bereit 9,0 Tonnen. Doch auch in weiteren Bereichen und Branchen ist der Einsatz der Cannabispflanze vielversprechend, so beispielsweise bei der Planung und Umsetzung einer nachhaltigen Zukunft. Die erforderliche Nachhaltigkeit, die mit Cannabis geschaffen werden kann, rückt ebenfalls immer mehr in den Fokus der Klimaaktivist*innen, Forscher*innen und Politiker*innen.

Warum ist es wichtig, nachhaltig zu handeln?

Der Klimawandel ist derzeit so greifbar, für uns Menschen, wie noch nie zuvor. Die Auswirkungen sind spürbar. Durch die Verschmutzung und Überfischung der Weltmeere, die Massentierhaltung, die Verunreinigung der Böden und dem kontinuierlich geradezu grenzenlosen CO₂ Ausstoß in die Atmosphäre, erwärmt sich unsere Erde. Der daraus resultierende Klimawandel kann verheerende Auswirkungen haben, wenn nicht schnellstmöglich zukunftsorientierte und nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden.

  • Ein wichtiger Punkt ist es, Ressourcen zu erhalten und effizient zu nutzen, um die Umweltbelastung zu reduzieren und um die Artenvielfalt zu schützen. Denn jede Tierart, die ausstirbt, bringt das natürliche Ökosystem in Ungleichgewicht, ohne dass die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Erde vorhergesehen werden können.
  • Nachhaltiges Handeln reduziert die Treibhausgasemissionen und trägt somit zur Abmilderung des Klimawandels bei.
  • Eine soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stabilität berücksichtigt die Bedürfnisse aller Menschen, und sorgt für eine gerechte Ressourcenverteilung und eine dementsprechende Einsparung.
  • Eine gesunde Umwelt ist eng mit der Gesundheit der Menschen verbunden. Nachhaltiges Handeln sorgt für eine saubere Luft und sauberes Wasser, sichere Nahrungsmittel und somit für das Überleben aller.
  • Nachhaltige Praktiken können langfristig wirtschaftliche Stabilität fördern, indem sie Unternehmen und Gesellschaften widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen machen.
  • Nachhaltiges Handeln erfordert oft eine internationale Zusammenarbeit, um die Herausforderungen gemeinsam zu stemmen. Somit können Länder und Regionen effektiv zusammenarbeiten, um die globalen Probleme zu lösen. Um langfristig die Lebensqualität auf unserem Planeten zu erhalten und somit sicherzustellen, dass zukünftige Generationen eine Chance auf eine gesunde Umwelt haben, müssen dementsprechende Schritte eingeleitet werden.

Zusammenfassend ist nachhaltiges Handeln von grundlegender Bedeutung, um Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität und die Gesundheit von Menschen und Ökosystemen zu fördern und zu erhalten.

Zwei Hände halten eine Hanfblüten in einem Hanffeld
Hanfblüte im Hanffeld

Nachhaltig handeln mit Cannabis

Cannabis Enthusiasten sind aus den verschiedensten Gründen von der wertvollen Pflanze überzeugt. Selbst, wer von der Nutzung als Droge zurückschreckt oder in der Cannabismedizin keinen Wert sieht, wird nach diesem Absatz zumindest dem freien Anbau der Pflanze zustimmen.

Der Cannabisanbau

Wenn der Anbau von Cannabis oder Nutzhanf unter freiem Himmel in Deutschland legalisiert werden, bzw. die Regeln dafür gelockert werden würden, könnte sich das positiv auf den Klimawandel auswirken:

  • Cannabis wächst in allen Klimazonen, auch unter für Pflanzen harten Bedingungen, und verbraucht dabei wenig Ressourcen, weil die Pflanze beispielsweise auch mit wenig Wasser ertragreich wachsen kann.
  • Da der Anbau nahezu überall möglich ist, können lange Transportwege und die damit verbundenen umweltbelastenden Stoffe wie Diesel, Benzin und Kerosin, aber auch Ressourcen und Energie gespart und die Luftverschmutzung eingedämmt werden.
  • Die Cannabispflanze benötigt für ihr Wachstum keine Düngemittel und Pestizide, die den Boden verunreinigen und verseuchen. Gerade in der konventionellen Landwirtschaft stellt die Verwendung dieser Substanzen ein großes Problem dar, da Insekten und Tiere davon sterben und Menschen krank werden.
  • Die Wurzeln der Hanfpflanze sind vergleichsweise lang und graben sich tief in die Erde. Das lockert den Boden auf und macht ihn fruchtbar, da er mehr Wasser aufnehmen und dies über einen langen Zeitraum speichern kann.
  • Cannabis kann gut als Zwischenfrucht angebaut werden, um die Bodengesundheit zu erhalten bzw. zu verbessern und um brachliegende Flächen vorzubeugen. Das wiederum verbessert die Boden- und Luftqualität und fördert den Erhalt von Insekten.
  • Außerdem kann Cannabis toxische, verunreinigte oder verseuchte Böden reinigen und dafür sorgen, dass diese wieder zum Anbau von Obst und Gemüse verwendet werden können.
  • Der derzeit unkontrollierte und viel zu hohe CO₂ Ausstoß ist der Ursprung des Klimawandels. Einige Pflanzenarten filtern den Kohlenstoff aus der Luft, reinigen sie somit und wandeln den Kohlenstoff mithilfe von Fotosynthese in lebensnotwendigen Sauerstoff um. Cannabis bzw. Hanf wächst schnell und filtert dabei mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre, als andere Pflanzen das tun.
  • Der Cannabisanbau kann dem Insektensterben entgegenwirken, da gerade die fleißigen und für unser aller Überleben wichtigen Bienen die Blüten der Cannabispflanze lieben.
  • Der Nutzen, der von Cannabis bzw. dem Nutzhanf ausgeht, ist enorm. Viele (umweltschädliche) Stoffe und Produkte können mit Hanf ersetzt werden. Die Fasern des Nutzhanfs sind viel robuster als etwa Baumwolle und können zu Stoffen verarbeitet werden. Aber auch Öle, Lacke, Plastik, Farben, ja sogar Kraftstoff kann aus Hanf umweltschonend hergestellt werden.
  • Von dem Samen bis zur Wurzel kann von der Pflanze restlos alles genutzt und verwertet werden und übrig bleibt nichts, da sie zu 100 % kompostierbar ist. Das macht die Hanfpflanze zu einer der effizientesten Pflanzen unserer Erde.

Umweltbelastende Produkte mit Hanf ersetzen

Cannabis kann nachhaltig eingesetzt werden und viele umweltbelastende Produkte und/oder Praktiken ersetzen. Da Hanf enorm stabil, reißfest und saugfähig ist, kann er zu Papier, Verpackungen, Kleidung und anderen Stoffen verarbeitet werden. Das schnelle Wachstum der Pflanze schont die Umwelt, da Bäume, die derzeit für die Produktion von Papier genutzt werden, einen sehr viel längeren Zeitraum benötigen, um eine nutzbare Höhe zu erreichen. Cannabis kann innerhalb weniger Monate bis zu 12 Meter hoch wachsen, ein Baum benötigt dafür, je nach Sorte, ca. 50 Jahre.

Cannabis verarbeiten zu Biodiesel

Cannabis kann zu Biodiesel oder auch Biokraftstoff verarbeitet werden. Das Hanföl, das aus den Samen der Hanfpflanze (Cannabis ist der lateinische Name für Hanf) gewonnen wird, kann als Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel verwendet werden. Dieser Prozess ist derzeit noch nicht weitverbreitet, das ist der vergangenen und auch noch derzeitigen Illegalität der Pflanze zu verschulden. Die Herstellung von Biodiesel aus Hanföl erfolgt durch einen chemischen Prozess namens Transesterifizierung. Dabei werden die Fettsäuren des Hanföls von den Glycerinmolekülen getrennt und mit einem Alkohol (z. B. Methanol) reagiert, um Biodiesel (Biodiesel-Ester) und Glycerin zu bilden. Der entstandene Biodiesel dient dann als erneuerbarer Kraftstoff für Dieselmotoren. Unglaublich, oder?

Die größte Umweltsünde: Plastik

Eine große Cannabispflanze in einem Topf
Cannabis im Topf

Das wohl am meisten umweltschädliche Produkt überhaupt ist Plastik, bzw. petrochemische Kunststoffe (Kunststoff auf der Grundlage von Öl). Wer plastikfrei leben möchte, steht heutzutage großen, kaum überwindbaren Herausforderungen gegenüber. Weltweit werden jährlich 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, wovon ein großer Teil nicht recycelt wird und in der Natur und den Meeren landet. Plastik verrottet nicht, es zerkleinert mit der Zeit und wird zu Mikroplastik, das Tiere fressen und sich in den Pflanzen und der Erde festsetzt. Dieses Mikroplastik nehmen aber auch wir Menschen durch das Wasser, die Nahrungsmittel und die Luft zu uns, und zwar in großen Mengen. Wöchentlich ca. 5 Gramm, also ca. eine Kreditkarte.

Diesem enormen menschen- und umweltzerstörerischen Problem könnten wir entgegen wirken-wenn wir Plastik durch das aus Hanf produzierte Bioplastik ersetzen würden, das nach ca. 80 Tagen von allein verrottet und zu Kompost, Dünger, neuer Erde oder weiteren Produkten verarbeitet werden könnte. Denn nach der Entfernung der Fasern aus den Hanfstängeln bleibt ein Rest, der aus 77 % aus Zellulose besteht, aus dem sich biologisch abbaubares Plastik herstellen lässt.

Weitere faszinierende Produkte aus Hanf

Wenn Cannabis, bzw. der Nutzhanf zu Plastik und Stoff verarbeitet würde, kann daraus nahezu jedes Produkt hergestellt werden. Es gibt bereits Hanf – Kleidung, Schuhe, Seile, Gitarren, Öle, Farben und sogar ein Auto, das sogenannte Hemp Car. Henry Ford hat im Jahre 1941 ein Auto entwickelt, dass nahezu zu 100 % aus Hanf- und Sojafasern bestand und auch mit Hanfdiesel getankt werden konnte. Damit wollte er der Abhängigkeit von umweltschädlichen Materialien entgegenwirken. Doch die Illegalisierung der Pflanze, machte ihm und der nachhaltigen Zukunft einen Strich durch die Rechnung. Hast du beispielsweise schon mal eine Hanfmilch gekostet? Das ist ebenfalls eine umweltschonende Alternative zu herkömmlicher Kuhmilch.

Aber auch Baumaterialien und Dämmstoffe gibt es bereits auf Hanfbasis und garantieren somit einen umweltschonenden Bau.

Häuser bauen mit und aus Hanf

Die Bauindustrie ist eine der umweltbelastendsten Branchen weltweit. Sie verbraucht enorme Mengen an natürlichen Ressourcen, Energie und Wasser und ist für einen erheblichen Anteil der Umweltverschmutzung und des CO₂-Ausstoßes verantwortlich, da beim Bauen von Häusern, Gebäuden und Straßen viel Energie verbraucht wird, beispielsweise zur Herstellung der Baumaterialien, wie Zement und Stahl. Insbesondere die Zementherstellung ist extrem energieintensiv und verursacht erhebliche CO₂-Emissionen, da bei der chemischen Reaktion zur Zementherstellung große Mengen an Kohlenstoffdioxid freigesetzt werden.

Aber auch andere Rohstoffe und vor allem Wasser werden für den Bau und die Herstellung der Materialien verschwendet. Einige Materialien haben einen langen Transportweg hinter sich. Diesen Problemen kann mit einem nachhaltigen Ansatz und dem Hanfbau entgegenwirkt werden. Lies dir hierfür den Beitrag Bauen mit Hanf durch.

Fazit

Das Fazit ist eindeutig. Ein flächenweiter Anbau und ein breit gefächerter Nutzen der Cannabispflanze bzw. des Nutzhanfes, könnte einige unserer umweltbedingten Probleme lösen und diese nachhaltig stärken und erhalten.

 

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