Weiter zum Inhalt
Cannabib
Deine Plattform für Wissen rund um Cannabis! Seriös. Informativ. Ganzhightlich.

cannabib.de - Deine Plattform für Wissen rund um Cannabis!

Cannabis

Hanfplastik- umweltfreundlich und zukunftsorientiert

Durch eine Hanfpflanze scheint die Sonne. Daraus kann Hanfplastik hergestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

Unterstütze unsere Arbeit und teile diesen Beitrag

Es ist nahezu unglaublich, wie umfassend und vielfältig die Hanfpflanze eingesetzt werden kann und was dieser Einsatz für die Zukunft der Menschheit und ihren Heimatplaneten bedeuten könnte. Denn, eines der größten Klimakiller, der Kunststoff, könnte mithilfe von biologisch abbaubaren Hanfplastik ersetzt und somit der Klimawandel und all seine verheerenden Auswirkungen eingedämmt werden. Einige Industrien setzten bereits auf die Vorteile des Hanfkunststoffes und nutzen ihn in der Produktion.

Was ist Plastik und was ist das Problem damit?

Plastik ist ein Kunststoff, der aus organischen Polymeren, also lange Ketten von sich wiederholenden Moleküleinheiten, besteht. Viele dieser Kunststoffe werden aus Erdöl oder Erdgas mithilfe von chemischen Prozessen hergestellt, bei denen diese Polymerketten miteinander verknüpft werden. Ein Beispiel für einen Kunststoff, der aus Erdöl gewonnen wird, ist Polyethylen (PE). Es gibt verschiedene Typen von Polyethylen, darunter Niederdruck-Polyethylen (LDPE) und Hochdruck-Polyethylen (HDPE), die in verschiedenen Anwendungen verwendet werden.

Eine Plastikflasche liegt im Gras
Plastik belastet unsere Umwelt

Plastik bzw. Kunststoff ist vielseitig einsetzbar und kann in unterschiedlichen Formen, Farben und Eigenschaften hergestellt werden. Er ist leicht formbar, langlebig, wasserabweisend und hat einen breiten Einsatz in vielen Bereichen des täglichen Lebens, einschließlich Verpackungsmaterialien, Elektronik, Automobilindustrie, Medizin, Bekleidung usw. Plastik bietet auf jeden Fall einige Vorteile, vor allem wenn es um sterile Einzelverpackungen in der Gesundheitsbranche geht. Das Herstellungsverfahren ist kostengünstig und der Einsatz hat nur wenig Grenzen.

Doch trotzdem ist es wichtig, dass wir klimaneutrale oder sogar klimapositive Alternativen zu diesen Kunststoffen schaffen, um die damit einhergehende Umweltverschmutzung und Belastung zu reduzieren und das Klima zu schützen.

Warum ist Plastik so schlecht für unsere Umwelt?

Plastik hat extrem negative Auswirkungen auf die Umwelt. Viele Kunststoffe sind schwer bzw. überhaupt nicht abbaubar und tragen zur Verschmutzung von Böden, Gewässern und Ozeanen bei. Die langfristige Belastung der Umwelt mit Plastikabfällen hat zu ernsthaften ökologischen Problemen geführt, einschließlich Schäden für die Tierwelt und eine potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit.

  • Da Kunststoffe nicht abbaubar sind, zersetzten sie sich über die Jahre in kleine Teile, das sogenannte Mikroplastik. Jeder Mensch nimmt wöchentlich Mikroplastik in der Größe einer Kreditkarte durch das Wasser und die Ernährung zu sich! Außerdem leidet die Wasserqualität unter dieser Last der Verschmutzung.
  • Des Weiteren schädigen die Plastikabfälle das Meeresökosystem, indem sie Korallenriffe, Küstengebiete und Unterwasserlebensräume beeinträchtigen. Dies hat Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Gesundheit der Ozeane.
  • Bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen werden Schadstoffe freigesetzt, die die Luft, das Wasser und den Boden belasten und somit die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden.
  • Der intensive Einsatz von Plastik hat ökologische Veränderungen zur Folge, wie die Zerstörung von Lebensräumen, die Beeinträchtigung natürlicher Prozesse und die Störung von Ökosystemen.

Diese Problematiken haben durch die extreme Umweltbelastung katastrophale Konsequenzen. Der verantwortungslose Einsatz von Plastik und die daraus resultierenden Abfälle belasten das Ökosystem und sind für das Aussterben vieler Tierarten, Pflanzen und Erkrankungen von Menschen verantwortlich.

Daher ist es in erster Linie wichtig, den Plastikeinsatz auf ein Minimum zu reduzieren und dafür dann umweltfreundliche Kunststoffe aus erneuerbaren Rohstoffen oder recycelten Materialien zu verwenden. Denn, es gibt bereits biobasierte Kunststoffe, die aus pflanzlichen Quellen hergestellt werden. Diese Alternativen haben geringere Auswirkungen auf die Umwelt und tragen zur Verringerung der Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Ressourcen bei.

Hanfplastik, die umweltfreundliche Alternative

eine Hanfpflanze
Hanfpflanze

Manche Hersteller greifen bereits auf Plastikalternativen, beispielsweise aus Maisstärke oder Zuckerrohr, zurück. Diese haben den Vorteil, dass sie biologisch abbaubar sind und die Umwelt nicht annähernd so belasten, wie herkömmliches Plastik. Doch, die noch bessere Lösung ist die Verwendung von Hanffasern bzw. Hanfplastik.

Denn der Anbau von Hanf, der dann zu Plastik verarbeitet wird, bietet weitere, schwerwiegende Vorteile. Die Hanfpflanze filtert beispielsweise sehr viel mehr CO₂ aus der Atmosphäre, als vergleichbare Pflanzen das tun. Außerdem lockern die langen Wurzeln den Boden auf, was ihn nachhaltig fruchtbar macht, somit kann Hanf gut als Zwischenfrucht angebaut werden.

Bienen und weitere Insekten lieben die Blüten der Hanfpflanze, was dem Insektensterben entgegenwirken kann.

Einen sehr ausführlichen Bericht über die alternative Verwendung von Hanf brachte im Jahre 2020 der Europäische – Industrie Hanfverband raus. Dieser Bericht, The Green Deal, zeigt klar auf, wie Hanf umweltschonend und nachhaltig eingesetzt werden kann. Das große Problem ist derzeit die weltweiten Einschränkungen in Bezug auf den Hanfanbau, durch die Regierung und die Politik.

Die Vorteile von Hanfplastik

Hanfplastik kann genauso vielseitig eingesetzt werden, wie herkömmliches Plastik und belastet dabei nicht annähernd so sehr die Umwelt-im Gegenteil, der Anbau von Nutzhanf bietet, wie oben beschrieben, einige umwelttechnische Vorteile. Das produzierte Bioplastik verrottet bei nachhaltiger Herstellung innerhalb weniger Monate und kann dann anschließend als Kompost oder Dünger eingesetzt werden. Hanfplastik wird durch die Kombination von Hanffasern, die zu 77 % aus Zellulose bestehen und somit sehr reißfest und strapazierfähig sind, mit einem Polymerharz hergestellt, um einen Verbundwerkstoff mit verbesserten mechanischen Eigenschaften zu erhalten.

Bei der Herstellung bleiben Produkte übrig, die in anderen Gebieten ihren Einsatz finden. Aus Hanffasern werden bereits Verpackungsmaterialien, Kleidung, To-Go-Geschirr, Polster, Musikinstrumenten, Surfbrettern und vielem mehr, hergestellt. Den wohl innovativsten Einsatz schaffte Henry Ford, mit der Entwicklung des Autos aus Hanf. Wenn die deutsche Regierung den Anbau des Nutzhanfes endlich vereinfacht und den Einsatz fördert, haben wir eine reelle Chance dem Klimawandel entgegenzuwirken und unseren wunderschönen Heimatplaneten zu schützen.

Unterstütze unsere Arbeit und teile diesen Beitrag

Quellen https://www.hanf-magazin.com/nutzhanf/hanfplastik-als-klimafreundliche-alternative/, https://eiha.org/, https://www.zadujo.de/blogs/blog/hanfplastik-eine-nachhaltige-alternative-zu-herkommlichen-kunststoffen; https://sensiseeds.com/de/blog/hanfplastik-was-ist-es-und-wie-wird-es-hergestellt/