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Cannabis

Hazefly: ein Gespräch über Innovation und Aktivismus

Hazefly im Interview

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Hazefly ist nicht nur eine Plattform, sondern ein Statement – eine Hymne an die Cannabis-Kultur und die Gemeinschaft dahinter. Mit einer einzigartigen Kombination aus einer interaktiven Karte für Cannabis Social Clubs (CSCs), einer umfassenden Sortendatenbank und einem Merchandise-Angebot, das die Grenzen der Stigmatisierung durchbricht und die Kultur neu definiert, ist Hazefly weit mehr als nur eine Website – es ist ein Lebensstil.

Aber wer und was genau steckt dahinter? Erfahre es, in diesem Interview.

Was ist Hazefly?

Warum habt ihr die Marke bzw. die Plattform gegründet?

Hazefly ist zum einen eine interaktive Plattform, die es CSC ’s ermöglichen soll, sich zu vernetzen, indem sie einen neuen Eintrag auf der Karte hinterlassen. Zum anderen bietet Hazefly eine große Sortendatenbank, aus der man wertvolle Informationen über die unterschiedlichsten Cannabis Sorten ziehen kann. Und dann gibt es noch den Aktivismus Part, wozu der Merch und unsere legendären Memes gehören, aber dazu kommen wir später sicher noch genauer im Interview zu sprechen.

Wer verbirgt sich hinter dem Team?

Derzeit besteht das Hauptteam aus 4 Personen. 2 Frauen und 2 Männer.
Da wir immer als „Team“ auftreten möchten, positionieren wir keine Einzelperson in den Vordergrund.

Einige aus dem Team arbeiten ehrenamtlich, weil sie gerne für die Sache einstehen wollen, lange erfolgreiche Teilnehmer der Gesellschaft sind und ihnen die Stigmatisierung von Cannabis Konsumenten gewaltig gegen den Strich geht. Bei vielen im Team spielt das Finanzielle nur eine untergeordnete Rolle. Das ist möglicherweise eine unserer großen Stärken.

Die purple Blüte von Hazefly

Wie ist die Idee entstanden? Was hat euch gefehlt?

Die Idee entstand im schönen Spanien. 🙂 Damals holten wir uns verschiedene Sorten aus einem Social Club, um dann im Hotel festzustellen: Toll, jetzt haben wir unterschiedliche Sorten und wissen nicht, wonach sie schmecken sollen, in welche Richtung deren Wirkung gehen soll und was die Genetik der Sorten ist.

Auf der Suche nach Informationen stießen wir auf diverse Webseiten aus den USA, welche zwar interessante Informationen lieferten, aber überladen waren mit Werbung, teilweise zu lange gedauert und zu kleine Schrift hatten dafür, dass man bereits „Stoned“ war. Unser Entwickler hat auch immer die Stoned Prüfung gemacht.
Heißt, wie wirkt der Webauftritt auf Jemanden, der eben nur schnell das Wichtigste wissen will, ohne viel zu lesen. 😉

In unserer Überzeugung, dass wahre Kraft und Schönheit in der Einfachheit zu finden sind, gestalteten wir die Profile der Cannabissorten in unserer Datenbank bewusst kurz und übersichtlich. Die lang anhaltende Stigmatisierung der Cannabispflanze hat uns dazu inspiriert, die Sorten in ihrer Biografie mit einer persönlichen Note zu versehen: „Hi, ich bin …“.

Aufgrund der angekündigten Eröffnung von Cannabis Social Clubs ist es unserer Meinung nach auch unerlässlich, eine vertrauenswürdige Plattform zu schaffen, auf der die Clubs leicht zu finden sind. Diese Notwendigkeit ergibt sich besonders vor dem Hintergrund der zahlreichen betrügerischen Websites, die es nur darauf abgesehen haben, Mitgliedsbeiträge und persönliche Daten zu stehlen. Eine seriöse und zuverlässige Plattform bietet den Konsumentinnen und Konsumenten gewisse Sicherheiten.

Trotzdem ist entscheidend, mit gesundem Menschenverstand vorzugehen und sich gründlich über z.B. den gewünschten Club zu informieren.

Wen möchtet ihr erreichen und was wollt ihr vermitteln?

Wir zielen darauf ab, ein erwachsenes, volljähriges Publikum anzusprechen und setzen dabei auf Aufklärung durch unsere Memes und Merchandise. Durch die humorvolle Aufarbeitung alltäglicher Szenarien – wie dem Moment, in dem man sich morgens derart „zuballert“, dass ein Rückzug ins Bett die einzige Option scheint – schaffen wir es, Lacher zu erzeugen, aber gleichzeitig auch wichtige Botschaften zu vermitteln.

Es sind diese Momente, über die jeder lachen kann, bei denen jedoch eine tiefere Botschaft hängen bleibt: Die Bedeutung einer bewussten und überlegten Herangehensweise an den Cannabis-Konsum.

Was treibt euch an?

Aufgrund der jahrelangen Stigmatisierung sind wir, das Hazefly Team auf einer Mission der Aufklärung und Information, mit Einfachheit als unserer Leitlinie, Schnelligkeit als unserer Leidenschaft und einer tiefen Liebe zu Cannabis.

Was erwartet mich auf eurer Plattform/Webseite?

Eine Aufklärungsgrafik von HazeflyAuf unserer Plattform, Hazefly, erwartet dich ein umfangreiches, kostenloses Tool, dass dir den schnellen und einfachen Zugriff auf Informationen über Cannabissorten, Social Clubs, Shops und vieles mehr ermöglicht. Hazefly ist als interaktive Plattform konzipiert, die nicht nur umfassende Informationen bietet, sondern auch Cannabis Social Clubs und Shops eine Plattform zur Vernetzung gibt.

Unsere Webseite stützt sich auf drei zentrale Säulen: Die erste Säule ist die liebevoll gestaltete deutsche Datenbank für Cannabissorten. Die zweite Säule umfasst das umfangreichste Verzeichnis für Cannabis Social Clubs und Shops, welche größtenteils eigenständig von den Clubs verwaltet werden.

Es ist erwähnenswert, dass einige Clubs noch keine eigene Webseite haben, was die Bedeutung unserer Plattform als Verbindungsglied unterstreicht. Bevor wir einen Club freischalten, gibt es eine erste grobe Überprüfung. Wir prüfen diverse Punkte, etwa ob das Impressum mit dem hinterlegten Verantwortlichen übereinstimmt und ob ein Registereintrag existiert, falls der Club angibt, ein eingetragener Verein (e.V.) zu sein.

Obwohl wir keine hundertprozentige Sicherheit garantieren können, bieten diese Maßnahmen eine deutlich sicherere Alternative, als ohne Weiteres über Google auf irgendwelche Clubseiten zu stoßen und dort möglicherweise persönliche Daten zu hinterlassen, die in betrügerische Hände fallen könnten. Hazefly ist somit nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch ein Instrument, das Sicherheit und Vertrauen in der Cannabis-Community fördert.

Die dritte Säule ist der bereits erwähnte Merchandise (T-Shirts, Hoodies und Accessoires), der ein wichtiger Bestandteil unseres Projekts ist. Durch mutige und kreative Designs gibt unser Merch der deutschen Cannabis-Kultur nicht nur ein Gesicht, sondern wirkt auch aktiv der Stigmatisierung entgegen. Unser Designer arbeitet ehrenamtlich und war früher in der Street-Art-Szene zu Hause. Kunst und Kreativität sind eines der Bereiche, die wir gerne im Zusammenhang mit Cannabis fördern wollen.

Die Sortendatenbank

Warum habt ihr eine Sortenbank etabliert? Was erhofft ihr euch davon für die Konsumenten?

Die Einrichtung der Sortendatenbank dient dem Ziel, Konsumenten umfassend über Cannabis zu informieren. Dabei steht die Unterstützung einer informierten und bewussten Entscheidungsfindung im Vordergrund.

Wir haben die Datenbank so gestaltet, dass sie leicht zugänglich und einfach zu nutzen ist, um sicherzustellen, dass alle Interessierten, einschließlich der älteren Generation, die oft spezifische Bedürfnisse haben, problemlos die gewünschten Informationen finden. Durch die Bereitstellung detaillierter Profile zu den verschiedenen Sorten möchten wir unseren Beitrag zu einem sicheren und aufgeklärten Umgang mit Cannabis leisten.

Wie kann ich eine Sorte bewerten?

Um eine Sorte zu bewerten, kannst du einfach auf der jeweiligen Profilseite der Sorte zum Tab „Bewertung“ navigieren. Dort hast du die Möglichkeit, deine persönlichen Erfahrungen bezüglich Wirkung, Geschmack oder auch dem Anbau (Grow) mit anderen zu teilen. Dieses Feature steht übrigens nicht nur für Sorten zur Verfügung, sondern kann auch auf den Profilseiten der Clubs genutzt werden, um dort Bewertungen abzugeben.

Prüft ihr die Bewertungen, bevor ihr sie online stellt?

Ja, wir prüfen die Bewertungen, bevor sie online gestellt werden. Unser Ziel ist es, Hate oder Verunglimpfung der Clubs zu vermeiden. Sollten wir Bedenken bezüglich einer Bewertung haben, nehmen wir direkt Kontakt mit den betroffenen Clubs auf. Bei uns wird niemand voreilig an den Pranger gestellt. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, dass sachliche Kritik in den Bewertungen geäußert werden darf. Konstruktives Feedback ist für die Verbesserung der Angebote der Clubs unerlässlich und wird auf unserer Plattform ausdrücklich begrüßt.

Die Cannabis Clubs bei Hazefly

Ihr habt auch eine online Karte für CSCs. Warum habt ihr diese ins Leben gerufen?

Die Einführung unserer Online-Karte für Cannabis Social Clubs (CSC) zielt darauf ab, Nutzern eine direkte und zuverlässige Verbindung zu CSCs zu bieten. Nach der Ankündigung des Gesundheitsministeriums zum Thema Social Clubs haben wir proaktiv alle notwendigen Vorkehrungen getroffen, um Clubs und Nutzer bestmöglich zu unterstützen.

Die Karte erleichtert nicht nur die Suche nach vertrauenswürdigen Orten, sondern ermöglicht auch über ein einfaches Kontaktformular direkte Kommunikation mit den Clubs.

Die detaillierten Filteroptionen auf unserer umfassenden Karte schaffen einen Überblick über die Services und Suchanzeigen der Clubs und erlaubt es auch, gezielt nach spezifischen Services und Rollen innerhalb der Clubs zu suchen. Dazu zählen Funktionen wie Kassenwarte, Jugendschutzbeauftragte, Vorstandsmitglieder, Aushilfen, Gründungsmitglieder, Investoren, Mitarbeiter, Suchtbeauftragte sowie Möglichkeiten für Anbauflächen oder Clubräume. Um gezielt Cannabis Social Clubs zu finden, ist es erforderlich, in den Filteroptionen die entsprechende Kategorie auszuwählen.

Ein besonderes Highlight ist die „In der Nähe“-Suchfunktion: Um Orte in der Umgebung zu entdecken, muss man die Browseranfrage zur Standortfreigabe bestätigen. Anschließend lässt sich mit einem Schieberegler der Suchradius in Kilometern individuell anpassen, was die lokale Suche vereinfacht und präzisiert.

Wie geht ihr vor, um die CSC ’s auf eure Plattform zu holen? Worauf achtet ihr?

Um Cannabis Social Clubs (CSCs) auf unsere Plattform Hazefly zu bringen, setzen wir auf einen direkten und persönlichen Ansatz. Viele Clubs tragen sich über ein sehr einfaches Formular nach ihrer Registrierung ein und übernehmen anschließend die Selbstverwaltung ihres Eintrags.

Insbesondere in der Anfangsphase haben wir den direkten Kontakt zu vielen Clubs gesucht, um den Onboarding-Prozess so reibungslos und einfach wie möglich zu gestalten. Dieser persönliche Ansatz hat es uns ermöglicht, eine solide Basis an Clubs zu etablieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Plattform ihren Bedürfnissen entspricht.

Worauf wir besonders achten, ist die Authentizität und Seriosität der Clubs. Bevor ein Club freigeschaltet wird, führen wir eine erste Überprüfung durch, um sicherzustellen, dass die angegebenen Informationen korrekt sind und der Club den von uns festgelegten Standards entspricht. Diese Prüfungen umfassen unter anderem die Abgleichung des Impressums mit dem hinterlegten Verantwortlichen und die Überprüfung eines eventuellen Registereintrags, sollte der Club angeben, ein eingetragener Verein (e.V.) zu sein.

Der Hazefly Merch

Ihr habt einen sehr speziellen Merch. Einen herausstechenden Style, der Cannabiskonsumenten neu definiert.

Wir Cannabisliebhaber brauchen uns nicht länger zu verbergen! Unsere Merchandise-Linie zielt darauf ab, mit ihren Designs neue Standards zu schaffen. Sie trägt nicht nur eine Botschaft der Entstigmatisierung und des Stolzes, sondern gibt auch gezielt Frauen der Szene ein Gesicht.

der Hazefly Merch

Wie seid ihr auf den speziellen Stil gekommen und wen wollt ihr damit ansprechen?

Die erste Kollektion ist durchdrungen von weiblicher Energie, die jedoch universell gestaltet ist und sowohl bei Frauen als auch bei Männern Anklang findet. Unsere Shirts werden von bekannten Influencern wie Vincent Weed sogar auf internationalen Messen wie in Barcelona getragen, was zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere mutigen Designs dabei helfen, die Stigmatisierung aktiv zu bekämpfen. Wir möchten zeigen, dass es an der Zeit ist, stolz auf unsere Werte und die Liebe zur Cannabis-Kultur zu zeigen, anstatt sie zu verstecken.

Frauen aus der Szene

Wo seht ihr die Rolle der Frau in der Szene?

Wir setzen uns für die Anerkennung und Wertschätzung aller Geschlechter in der Cannabis-Szene ein, besonders im Hinblick auf die Legalisierungsbestrebungen.

Unsere weibliche CEO und starke Frauennetzwerke zeigen, dass wir uns für Diversität einsetzen, während Frauen in dieser Branche immer präsenter und einflussreicher werden.
Die Vielfalt in unserer Community bereichert uns, und wir glauben fest daran, dass der Beitrag jedes Mitglieds essenziell für unseren gemeinsamen Erfolg ist.

Welche Entwicklung erhofft ihr euch in Bezug auf Women in Cannabis?

In Bezug auf Women in Cannabis erhoffen wir uns eine Entwicklung, die Frauen noch sichtbarer in der Branche macht.
Unser Ziel ist es, eine Umgebung zu fördern, in der Frauen in allen Aspekten der Cannabis-Welt – von der Kultivierung und Forschung, bis hin zum Unternehmertum und Aktivismus – gestärkt und unterstützt werden.

Wir supporten die Idee eines sicheren Ortes, an dem Frauen ihre Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können.

Was haltet ihr von der Legalisierung? Worin seht ihr Schwierigkeiten bzw. was hättet ihr anders geregelt?

Wir stehen der Legalisierung positiv gegenüber, da sie einen bedeutenden Schritt hin zu einem verantwortungsvollen und aufgeklärten Umgang mit Cannabis darstellt. Durch die Legalisierung können hochwertige Produkte angeboten und der Schwarzmarkt eingedämmt werden, was letztendlich der Sicherheit und Gesundheit der Konsumenten zugutekommt. Allerdings sehen wir auch Verbesserungspotenzial in der Umsetzung. Wir befürworten unter anderem die Einführung von Fachgeschäften.

Ein Punkt, den wir kritisch sehen, sind die festgelegten Abstandszonen, wie beispielsweise die Regelungen zum Mindestabstand von Schulen. Während der Schutz von Kindern und Jugendlichen unerlässlich ist, erscheinen uns manche dieser Regelungen als überzogen und nicht zielführend.

Niemand befürwortet den Konsum von Substanzen in unmittelbarer Nähe von Kindern und Schulen, doch die strikten Abstandsregelungen können in der Praxis zu unverhältnismäßigen Einschränkungen führen und die Etablierung von Fachgeschäften unnötig erschweren . Wir stimmen daher für einen pragmatischeren Ansatz, der den Jugendschutz wahrt, ohne die Entwicklung eines regulierten Marktes zu behindern.

Was ist eure beliebteste Art des Konsums?

Unsere bevorzugte Konsumart ist der reine Genuss über einen Vaporizer.
Als ehemalige Raucher haben viele von uns früher Joints mit Tabakbeimischung geraucht – eine Praxis, die wir heute entschieden ablehnen.

Die Nikotinabhängigkeit, die durch den Tabakkonsum entstehen kann, möchten wir uns nicht erneut zumuten. Tatsächlich sind einige aus unserem Team durch den Tabak in Joints wieder rückfällig zu Zigaretten geworden, eine Erfahrung, die wir stark unterschätzt hatten und die wir nicht wiederholen möchten.

Der reine Cannabisgenuss via Vaporizer ermöglicht uns nicht nur einen gesünderen Konsum ohne die schädlichen Begleitstoffe des Tabaks, sondern auch eine bessere Kontrolle über die Dosierung und die Wirkung des Cannabis. Und beim Geschmack einen bedeutenden Unterschied. Terpene Lover!

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