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Medizin

(Medizinisches) Cannabis richtig lagern

Cannabis richtig lagern in einem Glas mit Deckel.

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Cannabis richtig lagern, aber wie? Cannabis ist ein Naturprodukt und somit anfällig für Schäden durch Hitze, Licht, Feuchtigkeit oder auch Luft. Daher ist es wichtig, das Cannabis korrekt zu lagern. Ob in Form von getrockneten Blüten, gepresstem Haschisch, Tinkturen, Öl, Wachs oder auch als Salbe-für die Lagerung gibt es effektive Methoden, damit das Cannabis so lange wie möglich eine hervorragende Qualität aufweist. Wie du dein Cannabis richtig lagern kannst, damit es lange haltbar und effektiv in seiner Wirkung bleibt, erfährst du in diesem Beitrag.

Warum du dein Cannabis richtig lagern solltest

Bei der Lagerung der getrockneten Cannabisblüten, geht es in erster Linie nicht darum, diese zu schützen, sondern vielmehr darum, die winzigen harzhaltigen Drüsenhaare, die Trichome zu erhalten. Denn in dieser zarten und feinen Struktur, aus denen die Trichome bestehen, produziert und lagert die Cannabispflanze all die Phytochemikalien, die für die Wirkung der Pflanze auf den Menschen verantwortlich sind, also die Cannabinoide wie THC und CBD, die Flavonoide, Terpene und Ester. Streicht man über die Trichomköpfe oder wird ihnen ein Schlag versetzt, platzen sie auf. Dann verflüchtigen sich die darin enthalten und wertvollen Terpene und die Cannabinoide gehen kaputt.

Trichome
Trichome

Die wachsartige, äußere Schicht der Trichomköpchen bewahren zudem die mehrfach ungesättigten Fette im Cannabisöl davor, ranzig zu werden. Die getrocknete Cannabisblüte ist also wie ein Gerüst zu verstehen, das die kleinen Cannabis-Harzköpfchen schützt und somit die Phytochemikalien bewahrt.

Diese Lagerfehler gilt es zu vermeiden

  • zu hohe Temperatur-Cannabis sollte so kühl wie möglich gelagert werden, am besten um die 10 °C und niemals über 27 °C.
  • Sonnenstrahlen-die Cannabisblüten dürfen keinen Sonnenstrahlen ausgesetzt werden, da die UV-Strahlen schädlich für die Trichome sind
  • Plastikbeutel-die Lagerung in Plastikbeuteln ist nicht zu empfehlen, da das Cannabis darin schnell verderben kann und die zarten Trichomköpfen nicht ausreichend geschützt sind. Sie können schnell abbrechen. Außerdem können einige Stoffe, etwa das Terpen Limonen, Plastik auflösen und somit die Blüten verunreinigen.
  • Viel Bewegung oder Schütteln-selbst in einer geeigneten Verpackung sollte diese so wenig wie möglich bewegt werden, da die Trichome an den Wänden abbrechen können.
  • Zu große Verpackung sind ebenfalls ungünstig, da sie zu viel Luft beinhalten.

Wie Cannabis lagern?-die optimalen Bedingungen

Die optimalen Bedingungen, um das Cannabis kurz- oder langfristig zu lagern, sind schnell und einfach erklärt. Um die Cannabisblüten und Extrakte so lange wie möglich frisch zu halten, muss man sie in einem luftdicht verschlossenem Behälter, an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahren und keinen ständigen Temperaturschwankungen aussetzen. Somit hält das Cannabis bei ca. 10° C für 90 Tage die Qualität.

Das richtige Behältnis

Ein offenes Weckglas mit Cannabisblüten und ein schwarzer Grinder, ebenfalls mit einer Cannabisblüte darin. Diese Dinge benötigt man als Patient evtl. für die optimale Dosierung von Cannabisarzneien.
Dosierung Cannabisarzneien

Saubere Einmach- oder Konservengläser aus Glas sind für die Lager von getrockneten Cannabisblüten, Ölen und Extrakten am besten geeignet, denn diese garantieren unter anderem eine luftdichte Verpackung. Auf dem Markt sind auch spezielle Violettgläser erhältlich, die die Blüten speziell schützen.

Aber auch chemikalienbeständiges Plastik wie die Kunststoffe Polyethylen oder Polypropylen sind eine gute Lösung, um das Cannabis korrekt zu lagern. In solchen Behältern erhält der*die Patient*in auch meistens das medizinische Cannabis aus der Apotheke. Die Behältnisse können mehrfach verwendet werden, wenn sie nach jeder Verwendung gründlich gereinigt, desinfiziert und getrocknet werden. 

Die Verwendung von Salzsäckchen, wie es sie beispielsweise von Boveda gibt, können unterstützend eingesetzt werden. Sie sorgen für die notwendige Luftfeuchtigkeit und Temperatur, sodass kein Schimmel auf den Cannabisblüten entsteht, die Blüten aber auch nicht komplett austrocknen.

Cannabis einfrieren

Viele Grower*innen frieren große Mengen an Cannabisblüten ein, da es bei einer Temperatur unter dem Gefrierpunkt länger haltbar ist. Je kälter, desto besser. Das stimmt zwar, doch bei diesem Tipp ist Vorsicht geboten, denn wenn die Trichom-Kristalle gefroren sind, können sie auch leichter abbrechen. Daher ist es wichtig als Verpackungsmaterial ein chemikalienbeständiges Plastik oder Glas zu verwenden, das Druck auf die Trichome verhindert.  Außerdem besteht bei Einfrieren die Gefahr eines Gefrierbrandes. Diesen gilt es absolut zu vermeiden.

Cannabis vakuumieren und verschweißen

In verschweißten Beuteln hält sich Cannabis frisch, weil diese wirklich absolut luftdicht sind. Sie können nach dem Öffnen auch wieder verschweißt werden, um den Luftgehalt so gering wie möglich zu halten. Die luftdichten Verpackungen nehmen wenig Platz ein und sorgen dafür, dass kein Geruch nach außen dringt. Auf lange Zeit sollte das Cannabis darin aber nicht gelagert werden, da durch das vakuumieren die Trichome zerquetscht werden können und sie vor Druck von außen nicht geschützt sind, außer es ist ein stabiler Hartplastik-Vakuumbeutel.

Die optimale Lagerung von Cannabis Tinkturen

Braungläser in verschiedenen Größen mit Cannabisblättern
Braungläser

Cannabistinkturen sind einfache Extrakte, für die gewisse Bestandteile der Cannabispflanze für eine bestimmte Zeit in Alkohol oder Glycerin eingelegt wurde. Eine Lagerung an einem dunklen, kühlen Ort, wie beispielsweise ein Kühlschrank, in einer Braunglasflasche ist wichtig, da sich die Cannabinoide und Terpene durch direktes Licht und Wärme verflüchtigen. Vor der Verwendung sollte die Tinktur mindestens eine Minute gut geschüttelt werden, da sich die Cannabinoide oft an den Wänden der Flasche festzusetzen.

Cannabis Öle und Wachse

Öle und Wachse sind die konzentrierteste Form von medizinischem Cannabis. Sie enthalten teilweise bis zu 80 % THC. Für die Herstellung von Wachse und Ölen gibt es die Möglichkeit der Extraktion mit verschiedenen Lösungen oder komprimierten Flüssiggasen. Diese Methoden isolieren sehr effektiv die Cannabinoide aus den rohen Cannabisblüten, doch auch weitere Stoffe und der Pflanze werden mit den Methoden auch die vorhandenen Fette entzogen. Daher sind extrahierte Öle und Wachse leicht verderblich, wenn die mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht entfernt werden, werden sie innerhalb weniger Stunden ranzig.

Deswegen sollten Cannabisöle und Cannabiswachse immer gekühlt aufbewahrt werden oder diese sogar portionsweise einzufrieren und bei Bedarf aufzutauen.

Die Lagerung von Haschisch

Das Pressen von Cannabis-Harz zu Haschisch soll die aktiven und flüchtigen Inhaltsstoffe von Cannabis schützen und erhalten. Auch hier gilt für die Lagerung eine kühle, dunkle und luftarme Umgebung.  Gepresstes Haschisch kann in einem lebensmittelechten, vakuumdichten Behälter im Tiefkühler mehrere Jahre aufbewahrt werden. Für eine kurzfristige Lagerung reicht auch ein dunkler Behälter im Kühlschrank oder in einem Küchenschrank. Eine feuchte Umgebung ist nicht ratsam, da das Haschisch schimmeln kann. Das ist vor allem wichtig, bei Haschisch, das mit Wasser extrahiert wurde.

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Quellen Michael Backes Cannabis als Medizin, Oktober 2021, 2 Auflage, Kopp Verlag; https://www.myweedo.de/gruene-seiten/ratgeber/cannabis-richtig-aufbewahren/; https://www.zamnesia.com/de/blog-cannabis-einfrieren-oder-nicht-n1899