Die wichtigsten Grundlagen für den Hanfanbau
Der Anbau von Hanf ist grundsätzlich nicht schwer, aber damit deine Pflanzen gut wachsen und deine Ernte groß und ertragreich ausfällt, solltest du ein paar Indoor-Growing Grundlagen für den Hanfanbau kennen und beachten. Lerne in diesem Beitrag alles über den richtigen Umgang mit Erde, Temperatur, CO₂, Wasser und Nährstoffe. Damit du weißt, wie du deinen Growroom oder deinen Growschrank einrichten musst, lies dir vorher die beiden Beiträge durch. Auch eine Einkaufsliste fürs Indoor-Growing haben wir dir bereit erstellt.
Die richtige Erde für deinen Hanfanbau
Die Erde ist ein essenzielles Medium in der Pflanzenzucht und daher beim Hanfanbau. Denn sie versorgt die Hanfpflanze mit den nötigen Nährstoffen und Mineralien. In der freien Natur reguliert sich die Erde größtenteils von allein, mithilfe von Insekten, Pilzen und Mikroorganismen. Beim Indoor Growing musst du ein wenig nachhelfen. Ganz wichtig ist: nur aus einer gesunden und guten Erde wachsen auch gute Pflanzen. Wenn die Erde zu wenig Nährstoffe, für die Pflanzen schlechte Pilze oder andere Krankheitserreger enthält, können deine Pflanzen krank werden und sogar absterben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, welche Erde du für deinen Anbau verwendest.
1. Die einfachste Methode, um eine gute Erde für den Cannabisanbau zu erhalten, ist, eine fertige Hanfzuchterde zu kaufen. Diese ist locker, hat den richtigen pH-Wert und beinhaltet alle benötigten Nähr- und Mineralstoffe. Dann musst du aber während deines kompletten Anbaus zusätzlich Dünger verwenden. Das kann ziemlich aufwendig sein und es können einige Fehler entstehen.
Die Auflockerung der Erde ist notwendig, damit kein Sauerstoffmangel bei der Hanfpflanze entsteht. Denn wenn sich nicht genügend Sauerstoff in der Erde befindet, faulen die Wurzeln ab und Mikroorganismen zersetzen den organischen Dünger in Säure. Dadurch sinkt der pH-Wert der Erde und die Pflanze stirbt ab. Um das zu vermeiden, solltest du eine Erde verwenden, die Perlite, grobkörniges Vermiculit oder Kokossubstrat enthält.
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2. Du kannst deine Erde selbst zusammenmischen. Hier hast du auch wiederum zwei Optionen.
Option 1: Diese Option ist mein persönlicher Favorit. Dafür liest du dir einfach das Interview mit einem sehr erfahrenen Grower durch und erfährst dabei, wie du seine selbst entwickelte, spezielle Growerde zusammenmischen kannst. Mit dieser Erde benötigst du für den kompletten Anbau keinen zusätzlichen Dünger, der Ernteertrag steigert sich und diese Erde besteht zu 100 % aus biologischen Inhaltsstoffen. Wenn sich das mal nicht gut anhört!
Option 2: Du kaufst Erde, die du mit einem Düngezusatz vermengst. Z. B. von Florganics. Wenn du das machst, musst du keinen ph-Wert messen und auch nichts mehr düngen.
Option 3: Du mischst dir eine einfache Hanferde zusammen, und musst auch hier während des kompletten Anbaus Dünger verwenden.
Für 12-15 Liter Hanferde benötigst du:
- 60 % Erde ohne Zusatz von Nährstoffen
- 25 % Perlite oder grobkörniges Vermiculit zur Auflockerung
- 15 % Wurmmist
- 1⁄2 Tasse staubfeines Dolomitkalk
Der Dolomitkalk stabilisiert den pH-Wert der Erde und nährt die Pflanze mit dem benötigten Kalzium und Magnesium. Wichtig dabei ist, dass du den Kalk gut mit der Erde vermischst. Bei Problemen mit dem pH-Wert, kannst du deine Pflanzen mit Gießwasser bewässern, welches du zuvor mit Dolomitkalk angereichert hast. Durch die engen Wurzeln dauert es eine Weile, bis sich der Kalk überall in der Erde verteilt hat.
Die richtige Temperatur für deinen Hanfanbau
Eine konstante Temperatur gehört ebenfalls zu den wichtigen Grundlagen für den Hanfanbau. Bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen von unter 25C° verdampfen die von der Cannabispflanze produzierten ätherischen Öle und die Cannabinoide gehen verloren.
Wie das für die Medizin wertvolle THC. Das THC verwandelt sich dann in CBN um, welches eine leicht psychoaktive Wirkung hat, aber vor allem müde macht. Daran kann man übrigens altes oder minderwertiges Gras erkennen. Die Pflanzen sollten weder zu warmen noch zu kühlen Temperaturen ausgesetzt sein. Neben der Umwandlung der Stoffe hindern die kühlen Temperaturen die Pflanzen am Wachstum oder an der Bildung der Blüten. Bei zu hohen Temperaturen gelangt die Pflanze in Stress und sie kann krank werden oder sogar absterben. Aber auch, um einen Schädlingsbefall zu vermeiden, sollte die Temperatur strikt eingehalten werden. Denn ab 26C° vermehren sich diese rasant.
Die unten aufgelisteten Temperaturen kannst du leicht erreichen, da es sich mehr oder weniger um Raumtemperaturen handelt. Du könntest eher das Problem haben, dass es zu warm wird, denn die Leuchtmittel erzeugen auch Wärme. In diesem Fall kannst du Cooltubes verwenden.
Die folgende Tabelle zeigt Empfehlungen zur Temperatur:
Phase | Dauer | Temperatur in Celsius |
Keimung | 4-5 Tage | 21-22 Grad |
Anzucht | 7 Tage | 22-24 Grad |
Wachstum | bis zur Blüte | 22-27 Grad |
Blüte | bis zur Ernte | 23-26 Grad |
Nachts kann während der Wachstumsphase die Temperatur ohne Probleme auf 18C° gesenkt werden.
Solltest du während den Sommermonaten Probleme damit haben, deinen Raum auf die oben genannten Temperaturen zu senken, dann verlege die Beleuchtungsphase auf die Nacht. Denn nachts ist es bekanntlich kühler als am Tag. Bedenke: tagsüber darf dann kein Licht an deine Hanfpflanzen gelangen. Dieser Rhythmus-Wechsel darf allerdings nur im Notfall angewendet werden.
Die Bewässerung der Hanfpflanzen
Grundsätzlich ist es nicht schwer, die Hanfpflanze mit dem lebensnotwendigen Medium Wasser zu versorgen. Dafür gibt es ein paar Grundregeln und zwei Möglichkeiten. Das manuelle Gießen und die Verwendung eines Bewässerungssystems.
Die Grundlagen des manuellen Gießens
- als Faustregel gilt: Gieße erst, wenn die ersten 1-2 cm der Erdschicht trocken sind.
- Denn die Hanfpflanze darf nie zu lange in nasser Erde stehen – das verträgt sie nicht. Lieber gießt du mal einen Tag nicht.
- Gieße so viel, dass der Untertopf der Pflanzen zu 1⁄3 gefüllt ist. Daran können sich die Wurzeln bedienen.
- Wie häufig du tatsächlich gießen musst, liegt an der Sorte der Pflanze, ihrer Größe, ihrem Alter und an der Raumtemperatur. Meistens ist ein Rhythmus von allen 2-3 Tagen in Ordnung.
- Übergießen zählt zu den häufigsten Fehlern.
Verwende für das manuelle Gießen am besten einen Drucksprüher, Gloria Drucksprüher prima 3 oder prima 5. Damit kannst du deine Pflanzen genauestens und mit einem feinen Wasserregen gießen.
Das Bewässerungssystem
Ein Bewässerungssystem kannst du in jedem Baumarkt oder Gartencenter kaufen. Diese beinhalten kleine Tauchpumpen und Bewässerungsschläuche. Die Nutzung dieser Bewässerungssysteme ist nicht schwer. Stelle einen großen Eimer mit Wasser und Mineraldünger (falls du zum Beispiel Osmosewasser verwendest) in die Nähe der Hanfpflanzen, tauche die Pumpe in das Wasser und verbinde das eine Schlauchende mit dem Wasser und das andere mit den Töpfen. Die einfachen Systeme dosieren nicht das Wasser, sondern laufen ca. eine Minute lang. Je nach Größe der Pflanzen musst du eventuell mehr als einen Schlauch pro Topf verwenden. So, wieder haben wir eine Grundlage für den Hanfanbau geklärt.
Du solltest auf keinen Fall Regenwasser verwenden. Wenn du in einer Region in Deutschland lebst, in der das Wasser sehr hart und kalkhaltig ist, dann verwende bitte entweder gekauftes Mineralwasser oder filtere das Wasser und gib anschließend Mineraldünger dazu. Zu kalkhaltiges Wasser kann die feinen Wurzeln verkalken und sie können dann keine Mineralien mehr aufnehmen.
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Die richtigen Nährstoffe für deine Hanfpflanzen
Du kannst deine Hanfpflanze mit biologischen oder mit Mineralsalzdüngern düngen. Lies dir dazu bitte den Beitrag Dünger für die Cannabispflanzen durch.
Die Hanfpflanze hat drei Hauptnährstoffe: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Je nach Alter und Entwicklungsphase verändert sich der Bedarf dieser drei Stoffe. Um die richtige Zufuhr der Stoffe in der richtigen Zusammensetzung zu vereinfachen, gibt es einen speziellen Hanfdünger im abgestimmten N-P-K Verhältnis. Dieser wird dem Gießwasser beigemischt und das Nährstoffproblem ist gelöst.
Doch die Pflanze benötigt noch weitere Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung und eine gute Ernte. Es gibt Makronährstoffe, Sekundärnährstoffe und Mikronährstoffe. Diese werden in zwei Gruppen eingeteilt: entweder sind es bewegliche oder statische Nährstoffe. Ein beweglicher Nährstoff kann in der Pflanze umherwandern und wenn nötig, einen Nährstoffmangel ausgleichen. Die statischen Nährstoffe werden benötigt, um Zellen aufzubauen und bleiben dort bis zum Zelltod.
Makronährstoffe | Sekundärnährstoffe | Mikronährstoffe |
Magnesium (MG) beweglich | Stickstoff (N) beweglich | Bor (B) statisch |
Kalzium (Ca) statisch | Phosphor (P) beweglich | Eisen (Fe) statisch |
Schwefel (S) statisch | Kalium (K) beweglich | Kupfer (Cu) statisch |
Mangan (Mn) statisch | ||
Molybdän (Mb) statisch | ||
Silicium (Si) statisch | ||
Zink (Zn) beweglich |
Zwei Beispiele für einen Nährstoffmangel
Wenn die Triebe deiner Pflanzen grün sind, jedoch die unteren Blätter gelb werden, dann handelt es sich um einen Mangel an beweglichen Nährstoffen (diese können zum Beispiel durch einen Luftzug den Pflanzen entzogen werden).
Wenn allerdings nur die Spitze und die Seitentriebe der Pflanze gelb werden, dann fehlen ihr statische Nährstoffe.
Makronährstoffe
Um deine Pflanzen mit ausreichend Energie zu versorgen, die sie benötigt, um zu wachsen, solltest du ausschließlich einen bereits empfohlenen N-P-K Dünger verwenden. Benutze dabei am besten kein Billigprodukt, sondern entscheide dich für einen hochwertigen Dünger.
Sekundärnährstoffe
Die Pflanze verbraucht die Sekundärnährstoffe am schnellsten. Deswegen entstehen in dieser Kategorie die häufigsten Mängel. An einem Magnesium- oder Kalziummangel können deine Hanfpflanzen schnell leiden. Doch auch hier kannst du mit dem richtigen Dünger Abhilfe schaffen.
Mikronährstoffe
Die Mikronährstoffe oder auch Spurenelemente sind notwendige Grundlagen für den Hanfanbau. Sie sind für sehr viele Prozesse verantwortlich, treten aber in einer sehr niedrigen Konzentration auf. So gering, dass in einer guten Erde genügend dieser Nährstoffe vorhanden sind. Wenn du doch die Versorgung mit Mikronährstoffen erhöhen möchtest, kannst du ein- bis zweimal die Woche einen guten Algendünger verwenden. Mit diesem vermeidest du eine Überdosierung und kannst die Versorgung mit den Mikronährstoffen konstant halten.