Wie du deinen Growroom aufbaust
Einen kompletten Growroom zu betreiben kommt nur infrage, wenn du einen Raum entbehren kannst, der für dieses Vorhaben geeignet ist (Kellerraum, Dachboden, Abstellkammer …). Der Aufbau eines Growrooms ist innerhalb weniger Stunden und mit ein paar Handgriffen zu bewerkstelligen. Darüber hinaus ist ein Growroom günstiger als ein Schrank zum Growen, da du z.B. keine Entlüftungsanlage kaufen musst, wenn Fenster vorhanden sind. Wichtig ist aber, dass du deinen geeigneten Standort gut durchdacht hast.
Benötigte Materialien für deinen Growroom
- Schwarzweiße Folie im Maßstab der Fenster + schwarzweiße Folie für den Boden
- Teichfolie
- Stahlketten á 2 Meter Länge – 4 Stück
- S-Haken – 4 Stück
- Haken mit Gewinde – 4 Stück
- Ventilator (35-45 Watt)
- Zeitschaltuhr
- Stromsteckerverteiler
- evtl. Belüftungsanlage
- Lampen und Leuchtmittel
- breites Klebeband
- Meterstab
- Bohrmaschine und Zubehör
Ergänzend und für die weiteren benötigten Grow-Materialen wie Erde, Töpfe usw. lies dir dazu unsere Einkaufsliste für den Anbau durch.
Aufbau des Growrooms
Fenster
Die Fenster deines Growrooms werden mit der lichtundurchlässigen schwarzweißer Folie beklebt. Dafür musst du die schwarze Seite nach außen kleben, damit kein Licht in den Raum gelangt. Mit dem Klebeband befestigst du die Folie am Fensterrahmen. Das ist wichtig, damit an die Pflanzen in der Dunkelphase wirklich kein Licht gelangt.
Boden
Die Anbaufläche wird mit der Teichfolie ausgelegt, um auslaufendes Wasser aufzufangen. Dafür müssen an den Wänden die Ränder der Folie 10-15 cm aufgerichtet überstehen (stell es dir wie einen Pool vor). Über die Teichfolie legst du die schwarzweiße Folie mit der weißen Seite nach oben, um das Licht zu reflektieren.
Stromverteilerstecker
Den Stromverteilstecker verbindest du mit der Zeitschaltuhr. Wichtig! Der Stecker darf nicht in der Nähe vom Wasser liegen.
Zeitschaltuhr
Für die vegetative Phase stellst du die Zeitschaltuhr auf 18 Stunden täglich ein. Später in der Blütephase, auf 12 Stunden Belichtung täglich.
Die Belüftung, ein wichtiges Thema beim Anbauen
Eine anständige Belüftung des Growrooms ist notwendig, um den Raum mit Frischluft zu versorgen und um extreme Temperaturanstiege zu vermeiden. Außerdem wird somit die Luftfeuchtigkeit reduziert und es entsteht kein Schimmel. Des Weiteren werden die verbrauchten Gase durch eine gut durchgeführte Belüftung zersetzt. Denn nur so können deine Pflanzen gesund bleiben und wachsen.
Fenster
Wenn du nur 1-2 Pflanzen anbaust und es gibt ein Fenster im Raum, kannst du diesen damit problemlos belüften. Solltest du allerdings mehr als zwei Pflanzen oder in einem fensterlosen Raum anbauen, ist die Installation eines Luftreinigungssystems, unumgänglich. Dies gilt auch, wenn das Fenster im Verhältnis zur Anbaufläche sehr klein ist. Um verräterische Gerüche zu vermeiden, ist es ratsam, einen Aktivkohlefilter zu verwenden.
Lüfter und Aktivkohlefilter
Die Öffnung für die Luftzufuhr in deinem Growroom muss doppelt so groß sein wie die des anzuschließenden Rohrs des Lüfters. Zum Absaugen der heißen und verbrauchten Luft (Lampen erzeugen Wärme), kannst du den Ansaugschlauch über ein „Cool Tube“ direkt mit der Beleuchtung verbinden. Den Lüfter und den Aktivkohlefilter kannst du auf verschiedene Arten installieren. Hier ist es auf jeden Fall wichtig zu sagen: Du solltest dein Belüftungssystem zuerst aufbauen und dann das Licht. Andersherum kann es kompliziert werden.
Ventilator
Um eine abgestandene, stehende Luft zu vermeiden, werden die Pflanzen mit einem Ventilator „bewindet“. Diese leichte Brise ist zudem vorteilhaft im vegetativen Stadium, da sie ein stärkeres Wachstum fördert. Den Ventilator kannst du entweder auf den Boden stellen oder an der Decke aufhängen.
Lampen befestigen
Je nach Größe und Gewicht der Lampen/Leuchtmittel bohrst du 2-4 Löcher in die Zimmerdecke und drehst die großen Haken hinein. Beim Bohren der Löcher musst du auf den genauen Abstand achten, damit du die Lampen nebeneinander aufhängen kannst. Anschließend hängst du die Stahlketten an die Haken. Nun musst du nur noch die Leuchtmittel mithilfe der S-Haken an den Enden der Ketten befestigen. Die Lampen sollten dabei nicht diagonal hängen. Die Lampen müssen genügend Abstand zu deinen Cannabis Pflanzen haben, damit sich diese keine Verbrennungen holen (je nach Wattzahl zwischen 15 – 120 cm. Diese Information erhältst du vom Lampenhersteller).
Eine liegende, nicht hängende Möglichkeit für die Lampen ist, Wandhaken (Regelhaken) an die Wand zu montieren und die Lampen daraufzulegen.
Lichtreflektion
Am einfachsten ist es, wenn die Wände im Growroom weiß sind, um das Licht gleichmäßig auf die Pflanzen zu verteilen. Ansonsten kannst du den Growbereich mit einer reflektierenden Folie umspannen. Dabei musst du einen Bodenabstand von 30 cm und ein Deckenabstand von 40 cm einhalten, um die Luftzirkulation nicht zu beeinflussen. Zur Installation der Folie kannst du Seile um den Zuchtbereich spannen und die Folie darüber hängen.
Hinweis zu Ungeziefern in deinem Growroom
Eine Insektenansiedlung durch den Anbau von Cannabis kommt eher selten vor. Trotzdem musst du darauf achten, denn die kleinen Tierchen fühlen sich in so einem feuchten Klima wohl. Daher ist es wichtig, dass du den Growroom nach jedem Anbau gründlich reinigst und den Boden mit einem Insektizid einsprühst. Währenddessen dürfen sich keine Pflanzen oder Töpfe im Raum befinden. Um Fruchtfliegen fernzuhalten, kannst du gelbe Leimtafeln aufhängen.
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Quellen Lizermann Lark- Lajon (2016): Der Cannabis- Anbau, der einfache Weg zum eigenen Homegrow, 7. Auflage, Nachtschatten Verlag. https://www.nachtschatten.ch/products/product_0555.html