Cannabis extrahieren klingt schwierig, ist es aber nicht. Wir geben dir 5 Tipps und Anleitungen mit denen du Cannabis richtig extrahierst, um beispielsweise wirksame Edibles herzustellen.
Edibles sind kleine Cannabisleckereien und dieser erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie diskret konsumierbar sind und eine lang anhaltende Wirkung bieten. Um wirksame und schmackhafte Edibles herzustellen, ist die richtige Methode, um Cannabis zu extrahieren, entscheidend. In diesem Artikel geben wir dir einen kompakten Überblick über die wichtigsten Methoden zur Cannabis Extraktion, passende Lösungsmittel und hilfreiche Sicherheitstipps für die Zubereitung.
5 Keyfacts zur Cannabis Extraktion für Edibles
✅ Fett oder Alkohol? Zwei Hauptmethoden zum Cannabis extrahieren, je nach gewünschtem Endprodukt.
✅ THC extrahieren gezielt: Nur durch Decarboxylierung und kontrollierte Temperaturen erzielst du maximale Wirkung.
✅ Einsteigerfreundlich: Mit Kokosöl oder Butter gelingt dir die Cannabis Extraktion auch zu Hause.
✅ Sicherheit geht vor: Besonders bei alkoholischer Extraktion ist gute Belüftung und Brandschutz entscheidend.
✅ Dosierung im Griff: Mit Dosierungsrechnern und einfachen Rezepten bleibt die Potenz kontrollierbar.
Warum ist die Cannabis-Extraktion für Edibles so wichtig?
Die Wahl der richtigen Extraktionsmethode ist entscheidend für die Qualität deiner Edibles. Die Cannabis Extraktion löst die Wirkstoffe – insbesondere THC, CBD und Terpene – aus der Cannabispflanze und überführt sie in ein Medium, wie beispielsweise Öl, das sich anschließend gut weiterverarbeiten lässt. Ohne eine saubere Cannabis Extraktion bleibt ein Großteil der Cannabinoide ungenutzt. Um die volle Wirkung zu entfalten, musst du also das Cannabis extrahieren – mit der passenden Methode und dem richtigen Lösungsmittel.
Extraktionsmethoden im Überblick
Wir zeigen dir auf, welche Extraktionsmöglichkeiten es gibt, damit du entscheiden kannst, was am Besten zu dir passt.
Fettbasierte Extraktion (Butter, Öl)
Eine der beliebtesten Methoden, um Cannabis zu extrahieren, ist die Arbeit mit Butter oder Öl, da Cannabinoide fettlöslich sind. Nach der Decarboxylierung lässt man das Cannabis 2–3 Stunden im Fett simmern. Diese Methode hat eine hohe Extraktionsrate – besonders mit Kokosöl oder MCT-Öl. Dabei gelingt es auch gut, THC zu extrahieren.
- Kokosöl ist sehr beliebt wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren (70–80 % Extraktion). Raffiniertes Kokosöl ist geschmacksneutral, natives hat einen intensiven Eigengeschmack. Kokosöl wird bei Raumtemperatur fest.
- MCT-Öl (ein Kokosöl-Derivat) bietet eine besonders effiziente Extraktion (70–85 %) und ist geschmacksneutral. Es bleibt flüssig und eignet sich gut für Edibles und sublinguale Anwendungen. Nachteile: höherer Preis, nicht hitzestabil für alle Rezepte. Das Cannabisöl, das aus Kokos- oder MCT-Öl hergestellt wird, ist vielseitig einsetzbar – in süßen und herzhaften Gerichten oder als sublinguales Öl.
- Olivenöl punktet mit gesunden ungesättigten Fettsäuren, hat aber eine geringere Extraktionsleistung. Sein niedriger Rauchpunkt macht es weniger geeignet zum Kochen bei hoher Hitze.
- Butter liefert eine cremige Konsistenz, ist aber mit 40–60 % Extraktionsleistung weniger effizient. Der Wasseranteil kann die Dosierung erschweren. Trotzdem bleibt Cannabutter in klassischen Edibles wie Brownies sehr beliebt.
Alkoholische Extraktion mit Ethanol (für Tinkturen & Edibles)
Diese Methode ist effizient (80–90 % Extraktion) und besonders geeignet für Cannabis- Tinkturen oder konzentrierte Edibles. Cannabis wird extrahiert, indem es decarboxyliert, dann mit Ethanol eingelegt, geschüttelt, gefiltert und ggf. schonend verdampft wird. Der verwendete Alkohol sollte hochprozentig sein – z. B. Everclear (95 %) oder Primasprit (96 %).
Alkoholextrakte wirken schnell, können aber einen scharfen Geschmack mitbringen. Sicherheit ist wichtig: gut lüften, keine offenen Flammen. Alternativ lassen sich auch Wodka oder Doppelkorn (40–50 %) verwenden, jedoch mit geringerer Extraktionseffizienz.
Lösungsmittelfreie mechanische Methoden: Dry Sift & Ice Water Hash

Diese Methoden kommen ohne chemische Lösungsmittel aus. Bei Dry Sift wird getrocknetes Cannabis über feine Siebe gerieben. Beim Ice Water Hash werden Trichome mithilfe von Eiswasser und Siebbeuteln isoliert. Die Ergebnisse sind sehr sauber, aber der Ertrag ist oft geringer und die Herstellung arbeitsintensiver. Zum gezielten THC extrahieren sind sie weniger effektiv.
Ice Water Hash (auch bekannt als Bubble Hash) ist eine lösungsmittelfreie Cannabis-Extraktion, bei der eiskaltes Wasser und Bewegung verwendet werden, um die Trichome (Harzdrüsen mit THC, CBD und Terpenen) von den Pflanzenresten zu trennen.
So funktioniert’s im Kern:
- Cannabis + Eiswasser + Siebbeutel kommen in einen Eimer oder eine spezielle Waschmaschine.
- Durch Umrühren oder maschinelles Rühren brechen die Trichome ab und sinken zu Boden.
- Die Mischung wird durch mehrere Siebbeutel (Micron Bags) gefiltert – jede Schicht fängt unterschiedlich große Harzdrüsen auf.
- Das gesammelte Harz wird getrocknet (z. B. gefriergetrocknet oder luftgetrocknet) – daraus entsteht das Ice Water Hash.
Vorteile:
- Keine Chemikalien → Sehr sauberer Extrakt
- Vollspektrum → Erhält Terpene & Cannabinoide
- Beliebt bei Connoisseuren wegen Geschmack & Reinheit
Nachteile:
- Relativ aufwändig & nass
- Der Ertrag ist geringer als bei Lösungsmittelmethoden
- Für Edibles meist weniger ergiebig, da Potenz schwanken kann
CO₂-Extraktion (für Profis)
Diese hochmoderne Methode nutzt überkritisches Kohlendioxid zur Gewinnung der Cannabinoide. Sie liefert extrem reine Extrakte, ist aber nur mit teurer Ausrüstung durchführbar und deshalb ausschließlich für professionelle Produktionsumgebungen sinnvoll.
Cannabis extrahieren – 5 Tipps für wirksame Edibles
Cannabis extrahieren klingt schwierig, ist es aber nicht. Mit diesen 5 Tipps und Anleitungen gelingt dir die Herstellung von wirkungsvollen Cannabisöl, Tinkturen oder Edibles auch zu Hause:
1. Wähle die richtige Methode: Fett oder Alkohol
Kokosöl, MCT-Öl oder Ethanol? Für Anfänger eignen sich fettbasierte Methoden – sie sind sicher und effektiv. Für hochpotente Konzentrate ist Alkohol die erste Wahl.
2. Ohne Decarboxylierung kein THC
Erhitze dein Cannabis vor der Extraktion 30–45 Minuten bei 110–115 °C. Nur so wandelst du THCA in psychoaktives THC um – die Grundlage für starke Edibles.
3. Achte auf Temperatur & Zeit
Ob du Fett oder Alkohol verwendest: Die Temperatur sollte nie über 90 °C steigen – sonst verlierst du wertvolle Cannabinoide. Langsames Simmern oder Kälteextraktion bringt Top-Ergebnisse.
4. Sicherheit geht vor – besonders bei Alkohol
Extrahiere nur in gut belüfteten Räumen, vermeide offene Flammen und achte auf kindersichere Lagerung. Alkohol ist leicht entzündlich – Vorsicht ist Pflicht.
5. Konzentration gezielt steuern
Nutze Dosierungsrechner für die optimale Potenz. Für besonders starke Extrakte kannst du den Alkohol nach der Extraktion verdampfen – aber nur mit Erfahrung und Geduld.
Fazit
Die Wahl der passenden Methode zum Cannabis extrahieren und des richtigen Lösungsmittels beeinflusst Qualität, Geschmack und Wirkung deiner Edibles maßgeblich. Fettbasierte Methoden mit Kokosöl oder MCT-Öl sind besonders für Einsteiger empfehlenswert. Wer eine natürliche Methode bevorzugt, kann auf Dry Sift oder Ice Water Hash zurückgreifen. Alkoholische Extraktionen eignen sich hervorragend, um THC zu extrahieren und Tinkturen herzustellen. Hygiene, Temperaturkontrolle und korrekte Dosierung sind entscheidend. Mit der richtigen Technik zur Cannabis Extraktion gelingen hochwertige Edibles garantiert.
Cannabis infundieren:
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Cannabisöl, Tinkturen und Edibles
In dieser Anleitung erfährst du, wie du Cannabis extrahieren und infundieren kannst – sowohl in Fett (Butter und Öl) als auch in Alkohol – um daraus wirkungsvolle Edibles, Cannabisöl, Cannabutter oder Tinkturen herzustellen. Mit den richtigen Methoden maximierst du Potenz und Geschmack deiner Cannabis-Infusion.
Cannabis in Fett infundieren – Anleitung für Cannabisöl und Cannabutter
Vorbereitung
- Cannabis decarboxylieren: Zerkleinere die Blüten, breite sie auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech aus und erhitze sie bei 110–115 °C für 30–45 Minuten im Ofen.
- Fett wählen & abmessen: z. B. 240 ml Kokosöl, MCT-Öl oder Olivenöl
- Für Cannabutter: 250 g ungesalzene Butter + 500 ml Wasser
- Cannabismenge: 7–10 g decarboxyliertes Cannabis sind ein bewährter Ausgangspunkt.
Infusion
- Gib Fett (und ggf. Wasser) mit dem Cannabis in einen Topf, Doppelkessel oder Crockpot.
- Erhitze die Mischung bei niedriger Temperatur (60–90 °C) für 2–4 Stunden. Rühre gelegentlich um.
- Achtung: Die Mischung darf nicht kochen – Hitze zerstört die Phyto-Cannabinoide.
Abseihen
- Filtere die warme Mischung durch ein Leinentuch oder ein feines Sieb.
- Drücke das Pflanzenmaterial aus, um alle Wirkstoffe zu gewinnen.
- Bei Butter: Nach dem Abkühlen trennt sich die feste Cannabutter vom Wasser.
Lagerung
- Fülle Cannabisöl oder Cannabutter in luftdichte, dunkle Gefäße.
- Kühl aufbewahren. Beschrifte mit Datum, Inhalt und Potenz. Kindersicher lagern!
Tipps zur Potenzmaximierung
- Frisch decarboxyliertes Cannabis verwenden
- Lecithin (z. B. Sonnenblumenlecithin) im Verhältnis 1 g pro 50 ml Fett verbessert die Bindung
- Gleichmäßige, niedrige Hitze bringt die besten Ergebnisse
Cannabis-Tinktur herstellen – Schritt für Schritt mit Alkohol
Vorbereitung
- Cannabis decarboxylieren: 110–115 °C, 30–45 Minuten im Ofen
- Alkohol wählen: Everclear (95 %) oder Primasprit (96 %) sind ideal
- Behälter: Verwende ein großes, sauberes Glas mit dichtem Deckel
- Dosierung: Berechne die optimale Menge beispielsweise mit dem Dosierungsrechner von „mit was drin“.
- Sicherheit: Keine offenen Flammen – Alkohol ist hochentzündlich!
Cannabis hinzufügen
- Gib das decarboxylierte Cannabis in das Glas
- Gieße Alkohol darüber, bis alles bedeckt ist
Schütteln und ziehen lassen
- Verschließe und schüttle das Glas 2–3 Minuten
- Ziehzeit: mehrere Stunden bis einige Tage an einem dunklen und kühlem Raum – täglich schütteln
Abseihen
- Filtere die Mischung durch Leinentuch oder einen Kaffeefilter
- Fülle die fertige Tinktur in eine dunkle Flasche
Lagerung
- Dunkel, kühl und kindersicher aufbewahren
- Beschrifte mit Datum, Inhalt und geschätzter Konzentration
Tipps zur Potenzmaximierung
- Kälteextraktion für klarere Tinktur: Cannabis und Alkohol vor dem Mischen einfrieren
- Tägliches Schütteln verbessert die Extraktion
Bei dieser Methode werden auch Chlorophyll und Bitterstoffe extrahiert, da die Extraktionsmethode eine zeitlang dauert. Um dies zu vermeiden gibt es beispielsweise die Kälteextraktion.
Weitere Extraktionsmethoden mit Alkohol
Kälteextraktion (Freezer-Methode) – für klare, geschmacksneutrale Tinkturen
Diese Variante der Cannabis Extraktion nutzt die Kälte, um die Aufnahme von Chlorophyll und Bitterstoffen zu minimieren. Sowohl das Cannabis als auch der Alkohol werden vor der Extraktion mindestens 24 Stunden im Gefrierschrank gelagert. Anschließend wird das gefrorene Pflanzenmaterial mit dem kalten Alkohol übergossen und für 2–5 Minuten kräftig geschüttelt.
Danach sofort abseihen – je länger die Mischung zieht, desto mehr unerwünschte Pflanzenstoffe lösen sich. Das Ergebnis ist eine klare, helle und mild schmeckende Tinktur, die sich ideal für sublinguale Anwendungen oder Edibles eignet. Besonders beliebt bei Nutzer*innen, die Wert auf Geschmack und Reinheit legen. Ideal für kleinere Mengen zur direkten Verwendung.
Alkohol verdampfen – für konzentrierte Tinkturen oder RSO-artige Extrakte
Wer nach der Extraktion eine hochkonzentrierte Lösung oder sogar ein ölartiges THC-Extrakt (ähnlich RSO) herstellen möchte, kann den Alkohol nach dem Abseihen vorsichtig verdampfen lassen. Dazu wird die Tinktur z. B. in einer Glasschale in ein Wasserbad bei max. 80 °C gestellt, bis der Alkohol verflogen ist.
Wichtig: Dies darf niemals mit offener Flamme erfolgen – nur im gut belüfteten Raum, idealerweise mit einem elektrischen Wasserbad. Der Rückstand enthält stark konzentrierte Cannabinoide und eignet sich tropfenweise zur oralen Einnahme oder zur Weiterverarbeitung in Rezepten. Diese Methode eignet sich für fortgeschrittene Nutzer*innen, die exakte Dosierung und hohe Potenz wünschen.
Quellen mitwasdrin.de