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Cannabis im Glas mit einem Stethoskop. Will die CDU medizinisches Cannabis doch fördern?
Cannabib Schlagzeilen

Wird die CDU medizinisches Cannabis fördern?

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

Die Diskussion über Cannabis in Deutschland sorgt weiter für hitzige Debatten. Während die Bundesregierung mit der Teillegalisierung von Cannabis einen neuen Weg eingeschlagen hat, bleibt die CDU/CSU dagegen. Besonders in Bayern zeigt sich, wie streng die Union mit dem Thema umgeht: Dort gibt es bisher keinen einzigen genehmigten Cannabis Club. Sogar Absagen wurden bereits erteilt. Ministerpräsident Markus Söder und CDU-Chef Friedrich Merz haben klar gemacht, dass sie das Cannabisgesetz zurücknehmen wollen, wenn sie wieder an die Macht kommen. Dabei unterschieden sie bis jetzt nicht zwischen dem medizinischen und privaten Gebrauch von Cannabis – ein wichtiger Punkt, der jetzt von einem CDU-Politiker aufgegriffen wurde.

CDU Politiker Kretschmer will medizinisches Cannabis fördern

Hände mit Handschuhen behandeln eine Cannabispflanze mit einer Pinzette
medizinisches Cannabis

Ein CDU-Politiker bricht aus der strikten Linie aus: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer setzt sich für eine klare Trennung zwischen medizinischem Cannabis und Cannabis für den Freizeitgebrauch ein. Bei einem Besuch der Leipziger Cannabis-Gruppe „Grünhorn“ erklärte er, dass diese beiden Bereiche unterschiedlich behandelt werden müssen. Er will den medizinischen Bereich nicht nur stärker fördern, sondern auch den Zugang dazu einfacher machen.

„Ich würde mich dafür einsetzen, dass medizinisches Cannabis mehr unterstützt wird“, so Kretschmer. Gleichzeitig betonte er, dass er gegen den privaten Konsum von Cannabis bleibt. Kretschmer fordert, bürokratische Hürden abzubauen und Regelungen zu schaffen, die den medizinischen Einsatz von Cannabis erleichtern und dessen Weiterentwicklung fördern.

Weniger Bürokratie als Chance für Unternehmen

Ein Beispiel dafür, wie der Markt für medizinisches Cannabis wachsen kann, liefert die Leipziger Grünhorn-Gruppe. Das Unternehmen wurde 2020 gegründet und beschäftigt mittlerweile rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es bearbeitet, verarbeitet und versendet Cannabis-Produkte. Schon vor der Teillegalisierung war die Firma ein wichtiger Akteur: Rund ein Viertel aller Cannabis-Rezepte in Deutschland wurden hier bearbeitet. Seit dem neuen Gesetz hat sich die Nachfrage sogar verdreifacht.

Durch weniger Bürokratie könnten Patienten einfacher versorgt und die Branche gestärkt werden. In Leipzig hat der Abbau von Dokumentationspflichten und weniger Kontrollen, durch die Änderung des Status von medizinischem Cannabis, den Arbeitsalltag bereits erleichtert- es gilt seit April 2024 nicht mehr als Betäubungsmittel.

Wie geht es weiter?

Selbst wenn die Union an die Macht kommt, könnte sie die Legalisierung nicht ohne Weiteres rückgängig machen. Die Mehrheit der anderen Parteien unterstützt die Legalisierung und möchte diese sogar weiter ausbauen. Das bedeutet, dass die Union wahrscheinlich auf erheblichen Widerstand stoßen wird, wenn sie versuchen, die aktuellen Gesetze zurückzudrehen. Wobei davon auszugehen ist, dass sie das aktuelle Cannabisgesetz in Bezug auf den Freizeitkonsum wieder abschaffen wollen und Cannabis als Medizin weiterhin ein wichtiger Bestandteil im deutschen Gesundheitssystem bleiben wird.

Cannabis LegalisierungAber auch die Rücknahme des Anbaus für den Eigenbedarf und der Besitzmengen wären schon eine wirkliche Tragödie. Deutschland würde dadurch nicht nur unschuldige Menschen wieder kriminalisieren, sondern sich auch international in ein fragwürdiges Licht rücken. Der Fortschritt, der durch die Legalisierung erzielt wurde, könnte durch solche Schritte massiv beeinträchtigt werden.

Die Zukunft des Cannabisgesetzes bleibt ungewiss. Auf der einen Seite steht die Union, die eine Rückkehr zu strengeren Regeln will. Auf der anderen Seite gibt es Politiker wie Michael Kretschmer, die zumindest für den medizinischen Bereich eine Ausnahme machen wollen. Seine Forderung nach weniger Bürokratie könnte ein wichtiger Schritt sein, der sowohl Patienten als auch Unternehmen hilft.

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