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Medizinische Cannabisblüten einnehmen

Medizinische Cannabisblüten können als Gebäck eingenommen werden. Foto: margo-amala-bc9DFiU7b00-unsplash

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Wenn der*die Patient*in medizinisches Cannabis auf Rezept erhält, hat er*sie dabei verschiedene Möglichkeiten, dieses anzuwenden. Die orale Einnahme der Cannabisblüten sind eine mögliche Form der Anwendung. Doch es gibt verschiedene Anwendungstechniken für die Blüten. Im Allgemeinen sind diese nicht schwer umzusetzen und teilweise sogar sehr lecker. 

In Deutschland ist medizinisches Cannabis in verschiedenen Formen erhältlich. 

Medizinische Cannabisblüten

Medizinische Cannabisblüten werden derzeit aus den Niederlanden, z.B. von der Firma Bedrocan® und Kanada importiert. Seit dem Jahr 2020 wird medizinisches Cannabis auch auf deutschem Boden angebaut. Ein Arzt hat prinzipiell die Möglichkeit, verschiedene Sorten zu verschreiben, die sich jeweils in deren THC und CBD Gehalt unterscheiden. Um die passende Sorte zu wählen, spielt unter anderem die Krankheit des Patienten und die daraus resultierenden Symptome eine Rolle. 

Medizinische Cannabisblüten können sowohl inhaliert als auch vaporisiert oder oral eingenommen werden. Obwohl sich beim Inhalieren durch die kurze Erhitzung der Blüten, die Cannabinoide am besten aufnehmen lassen, viel besser als bei der oralen Anwendung, wird die orale Anwendung von den Patienten oft als effektiver beschrieben und nimmt laut den Ärzten an Beliebtheit zu.

Medizinische Cannabisblüten: orale Anwendung 

Bei der oralen Anwendung gelangen etwa nur 1/10 der eingenommenen Cannabinoide in den Blutkreislauf, der Rest wird einfach ausgeschieden. Je nachdem, wie viel Nahrung der/die Patient/in vorher zu sich genommen hat, kann bei der oralen Aufnahme der Wirkungseintritt eine halbe bis zu eineinhalb Stunden dauern. Somit ist eine Selbstdosisfindung nicht so einfach. Die Blüten können pur oder in Form von Gebäck, als Cannabisöl oder sogar als Cannabistee zu sich genommen werden. 

Die einfachste Methode, um die puren Blüten einzunehmen

Die puren Blüten werden für eine Stunde im Backofen auf 110-120 °C erhitzt. Dadurch wird eine optimale Decarboxylierung erzielt, ohne dass die Cannabinoide verdampfen. Die Siedetemperatur von THC liegt bei 155-175 °C. Die von CBD dagegen bei 180 °C. Nach der Erhitzung werden die Blüten zerkleinert und eine abgewogene (ärztlich angewiesene) Menge davon gegessen. Beispielsweise mit einem Löffel Joghurt. So kann man ganz einfach die medizinischen Cannabisblüten einnehmen. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, die vielleicht etwas aufwendiger, aber dafür schmackhafter sind. 

Zubereitung von Cannabisöl

Eine weitere Möglichkeit der oralen Anwendung ist das Kochen der Blüten in Speiseöl, um Cannabisöl herzustellen. Bei 100 °C werden die Blüten in Pflanzenöl für eine Dauer von 1-2 Stunden erhitzt. Als Öl eignet sich Oliven-, Raps- oder Kokosöl. Es wird empfohlen, 5 g in 100 ml Öl im Wasserbad zu erhitzen. Dabei gelangen die Cannabinoide in das Öl und werden gleichzeitig decarboxyliert (aktiviert).

 

Eine weiße Tasse mit rotem Tee ist zu sehen. Aus der Tasse hängt die Schnur des Teebeutels. Schräg dahinter liegen rote Kräuter.
Tee kann beruhigend wirken. Foto: Tea Cora rooibos auf Unsplash
Zubereitung von Cannabistee 

Cannabisblüten können auch zu einem Tee gekocht werden, wobei dies kein optimales Verfahren zur Aufnahme der Cannabinoide darstellt. Außerdem ist dabei unsicher, wie hoch die dabei aufgenommene Menge an Cannabis tatsächlich ist. Das gilt ebenfalls für die Einnahme durch Kekse oder Plätzchen. Durch die Erhitzung für einen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten auf 100 °C kommt es zu einer unvollständigen Decarboxylierung der Cannabinoide und daher nur zu einer vergleichsweise geringen Wirkung. Alternativ kann der Cannabistee aber auch 60 Minuten gekocht werden, wie dies für Teezubereitungen in der chinesischen Medizin üblich ist. Dem Tee muss unbedingt etwas Sahne zugegeben werden, damit sich die Cannabinoide im Getränk lösen.

Beispiel für eine ärztliche Anweisung zur Zubereitung für Cannabistee:

Kochen Sie 0,1 g Cannabisblüten 60 Minuten lang in 300 ml kochendem Wasser. Geben Sie einen Teelöffel Sahne hinzu. Rühren Sie den Tee um und lassen Sie ihn abkühlen. Trinken Sie morgens und abends jeweils die Hälfte. Nach Belieben kann der Tee warm oder kalt verzehrt und auch gesüßt werden. Wenn Sie die Dosierung gut vertragen, steigern Sie am nächsten Tag die Menge auf 0,15 g Cannabisblüten auf 300 ml Wasser.

Sollten Sie Nebenwirkungen verspüren, z.B. ein Schwindelgefühl, dann reduzieren Sie die Menge wieder auf 0,1 g. Wenn Sie die optimale Dosis für sich gefunden haben, können Sie den Tee für mehrere Tage vorkochen und im Kühlschrank aufbewahren. So einfach ist der Cannabistee zubereitet. Allerdings in der Dosierungsphase sollten Sie nicht am Straßenverkehr teilnehmen, sondern erst, wenn Sie sich wieder sicher fühlen. 

Um den Tee mit hochwertigen CBD Blüten herzustellen, können die Blüten von Mary Mellow verwendet werden.

 

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Quellen Häußermann Klaus/ Grotenhermen Franjo /Milz Eva (Februar 2017): Cannabis, Arbeitshilfe für die Apotheke, 1. Aufl., Deutscher Apotheker Verlag.

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