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Cannabis

Die Cannabisgeschichte vor 6000 Jahren

Es ist ein Cannabisstil mit Blättern und Blüten zu sehen. Die Cannabisgeschichte ist sehr alt und sehr interessant.

Inhaltsverzeichnis

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Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Die Cannabisgeschichte vor 6000 Jahren

Vor mehr als 6000 Jahren war Cannabis in China schon weitverbreitet. Es diente zur Herstellung von Arzneien, Kleidung, Fischernetzen, zur Zubereitung schmackhafter Nahrung und als Lampenöl. Das machte die Pflanze für die Chinesen so wertvoll, dass sie diese als göttliche Pflanze bezeichneten. Vor allem aber wegen der Eigenschaft zur Behandlung gereizter Haut oder als Schmerzmittel wurde sie als Medikament genutzt. 2700 v. Chr. wurde Cannabis das erste Mal schriftlich, in einem dem Kaiser Shén – nung zugeschriebenem Arzneibuch, als Heilmittel erwähnt. Die Pflanze dient den Menschen also schon sehr lange als wirkungsvolle Arznei.

Und in einem ebenfalls knapp 2700 Jahre alten chinesischem Grab wurde ein ausschließlich mit stark psychoaktiven Cannabisblüten gefüllter Behälter als Teil der Grabbeigabe entdeckt. Hätten man den Vorfahren der heutigen Chinesen erzählt, dass ein paar tausend Jahre später in einigen Teilen von China die Todesstrafe auf den Besitz und den Konsum von Cannabis steht, sie hätten sich wahrscheinlich sehr gewundert.

Wie kam das Cannabis nach Europa?

Cannabisblüten
Cannabisblüten

Die Frage, wie Cannabis nach Europa kam, ist sehr komplex und greift die interessantesten Bereiche unserer Geschichte auf. Den Anfang nahm Cannabis in China, wobei es neuester Forschung nach aus der Mongolei oder südlichen Teilen Sibiriens stammen könnte. Im zivilisierten China konnte die Hanfpflanze schon früh ihren ersten Hype erleben. Vermutlich fand die Pflanze von China aus Eingang nach Indien. Zahlreiche hinduistische Schriften greifen Cannabisgebrauch auf, nicht zuletzt steht Lord Shiva (eine der höchsten Gottheiten im Hinduismus) in Kontakt zu Cannabis. Ein wichtiges Fest der Hindus, Shivaratri, wird mit dem Konsum von Bhang, einem Cannabisgetränk, gefeiert. Auch das traditionelle indische Ayurveda berichtet von den Vorzügen der Cannabispflanze.

Vermutet wird, dass sich der Gebrauch von Cannabis in West- und Südasien durch die Nomaden verbreitet hat, bis es schließlich durch verschiedene Gezeiten und Umstände über den Nahen Osten und Afrika nach Europa und weiter nach Amerika gelangte. Überlieferungen beweisen den Gebrauch von Cannabis im antiken Rom und Griechenland.

Einer interessanten Theorie nach, kommt Cannabis ursprünglich aus Kasachstan. Zumindest die „Ur-Cannabis-Pflanze“, Cannabis ruderalis. Doch ihrer Widerspenstigkeit und der Möglichkeit, unter fast allen Bedingungen wie Unkraut zu wachsen, haben wir es zu verdanken, dass sich Cannabis nahezu auf der ganzen Welt ausbreitete. Heute wird Cannabis ruderalis Genetik in Autoflowering-Strains verbaut, um diese Widerstandsfähigkeit auszunutzen.

Weiter geht die Cannabisgeschichte im 9. Jahrhundert

Aus mittelalterlichen Rezepturen ab dem 9. Jahrhundert geht hervor, dass bereits der Saft von Cannabis zur Behandlung von Ohrenschmerzen, Schmerzen und Geschwüren der weiblichen Brust sowie als wirksames Gegenmittel gegen den Biss giftiger Tiere und als Antiaphrodisiakum eingesetzt wurde. Bei so einigen Geburten wurde Cannabis als Schmerzmittel verwendet.

Im Jahre 812 beschrieb Karl der Große in seiner Landgüterverordnung den Umgang mit Hanf. Damals diente das Kraut zur Herstellung von Seilen und stabiler Kleidung. Auch Hildegard von Bingen bezeichnete Hanf als Heilpflanze und bediente sich an deren heilenden Wirkungen, z. B. zur Verdauungsförderung oder bei Kopfschmerzen. Sie behandelte sich angeblich sogar selbst mit Hanf.

Doch sie erkannte wohl, dass durch die psychoaktive Wirkung der Hanf nicht für jede*n Patient*in verwendet werden kann. „Bei Kranken verstärkt es die Kopfschmerzen, doch den Gesunden schadet es dagegen nicht.“ Eine ähnliche Aussage traf der Arzt Galen im 2. Jahrhundert n. Chr.

Wann wurde Cannabis vom Nutz- zum Rauschmittel?

Die Nutzung von Cannabis als Rauschmittel begann relativ spät in der Cannabisgeschichte, und vermutlich wurde Hanf in Europa sogar noch vor der Einführung des Tabakrauchens geraucht. Kreuzfahrer aus dem Osten (11.-13. Jahrhundert) und später die Soldaten aus den napoleonischen Kriegen führten den Gebrauch von Hanf als berauschendes Mittel ein. Die Menschen benötigten die Pflanze nicht mehr, um Kleider und Taue herzustellen oder um sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Die Industrialisierung und Forschung sorgte dafür, dass Cannabis als lebensnotwendiger Rohstoff immer mehr verdrängt wurde und sich die Pflanze fast nur noch als Droge in der Gesellschaft verbreitete.

Befestigt wurde die „Droge“ allerdings erst Mitte des 19. Jahrhunderts von einer Gruppe Künstler, Wissenschaftler und Literaten, die zu dem Club der Pariser Haschischesser gehörten. Anschließend, zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzen immer mehr mexikanisch-amerikanische Arbeiter und Musiker in New Orleans (USA), Cannabis als Rauschmittel ein und von dort aus verbreitete sich die Nutzung von Cannabis als Droge weltweit.

Dabei hat die Pflanze einen sehr friedlichen Hintergrund in der Cannabisgeschichte, wenn man bedenkt, dass es bei vielen rituellen Vertragsunterzeichnungen und Friedensbekundungen eingesetzt wurde. Zum Beispiel bei der Verwendung als Friedenspfeife. Und trotz all dieser positiven Wirkungen und dieser interessanten Cannabisgeschichte, wendete sich das Blatt für die heilende Pflanze.

Cannabis and racism: Die rassistische Prohibition

Nutzhanf. Eine Hand hält eine Nutzhanfblüte in einem Hanffeld
Nutzhanf

Man fragt sich zu Recht, wie Cannabis von einer derart beliebten Pflanze zu einem verbotenen Gut werden konnte. Die Antwort ist einfach, aber kompliziert: Rassismus. Wusstest du etwa, dass Amerika mit Segeln aus Hanf entdeckt wurde? Die Schiffe unter dem Kommando von Christopher Kolumbus trugen Segel aus Hanf. Noch ein Fun Fact: Wusstest du, dass Mitte des 19. Jahrhunderts Cannabisprodukte ein fester Bestandteil unserer Schulmedizin waren? Diese Fakten mag man heute kaum glauben, sie stimmen aber.

Wie oben beschrieben, haben mexikanische und afroamerikanische Einwanderer den Konsum von Cannabis in den USA etabliert, insbesondere in der Stadt New Orleans. Nicht ohne Grund steht der spanisch-mexikanische Begriff Marihuana heute stellvertretend für Cannabisblüten. Eine beliebte Location für gemeinsamen Cannabiskonsum waren Jazz Clubs. Zu diesen Jazz Clubs sollte man wissen, dass diese (fast) nur von Afroamerikanern oder mexikanischen Einwanderern frequentiert wurden. Was hat das nun mit der rassistischen Prohibition zu tun? Sehr viel.

In den 1910er- und 20er-Jahren begannen erste Bundesstaaten der USA, Cannabis gezielt zu verbieten und die Konsumenten von Cannabis zu kriminalisieren. Diese Anstrengungen wurden in der Regel von Gruppierungen mit rassistischen Motiven unternommen, nachdem es ihnen immer schwerer gefallen war, die Menschenrechte von Schwarzen und Mexikanern einzugrenzen. In diesem Zusammenhang entstanden auch die Vorurteile, die Kiffern noch heute anhaften. Seinen Höhepunkt fand die Kriminalisierung mit dem Marihuana Tax Act von 1937.

Weiter geht es mit dem War on Drugs, den US-Präsident Richard Nixon in den 70er-Jahren ausgerufen hat. Wieso? Weil die Hippie-Bewegung zu groß wurde. Und was haben die Hippies gemacht? Mit Schwarzen und Mexikanern sympathisiert und Cannabis geraucht. Somit war der War on Drugs ein Mittel, um die „Hippies“ zu diffamieren und schwarze Bürgerrechtsbewegungen einzudämmen.

Cannabisgeschichte Revue: Abschließende Gedanken

Das ist eine grobe Zusammenfassung der Cannabisgeschichte, wie sie überliefert wurde. Es ist sehr interessant, wie Cannabis unseren Vorfahren dienlich war, dass ein Leben ohne diese Pflanze eigentlich gar nicht möglich war. In meinen weiteren Beiträgen zu diesem Thema erfährst du, wie Cannabis zur Arznei wurde und anschließend zur illegalen Droge.

Die Entwicklung ist besonders interessant: Jahrtausendelang galt Cannabis als Arzneimittel und wertvolle Ressource. Es wurde in der Medizin ebenso wie in der Wirtschaft eingesetzt, bis mit steigendem Wohlstand auch der Gebrauch als freizeitliche Droge populärer wurde. Ein scharfer Bruch entstand durch die Illegalisierung, welche in den USA ihren Anfang nahm und sich nach Europa ausbreitete. Bis heute bestehen Prohibition, welche aufgrund rassistischer Bestrebungen der USA veranlasst wurden.

Und nun schreiben wir die Geschichte weiter mit dem Titel: die Cannabis Legalisierung in Deutschland

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