In den Niederlanden wurde ein seltener aber ernstzunehmender Fall von Produktverunreinigung bekannt: Cannabis in Haribo. In bis jetzt drei Tüten der ‚Happy-Cola Fizz‘-Fruchtgummis (saure Colafläschchen) fanden Ermittler Spuren der Substanz. Besonders brisant ist, dass Kinder die betroffenen Produkte konsumierten – einige klagten über gesundheitliche Beschwerden. Die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) hat umgehend reagiert und einen vollständigen Rückruf veranlasst. Der Fall wird derzeit polizeilich untersucht.
Cannabis in Haribo: Was bisher bekannt ist
Am 30. Mai 2025 veröffentlichte die niederländische Lebensmittel- und Produktsicherheitsbehörde eine dringliche Warnung: In drei Tüten des Produkts Haribo Happy-Cola Fizz seien bei Tests Spuren von Cannabis festgestellt worden. Zwar handelt es sich bislang nur um Einzelfälle, dennoch rief Haribo sämtliche Chargen des Produkts in den Niederlanden vorsorglich zurück. Bei den betroffenen Personen – darunter auch Minderjährige – traten Symptome wie Schwindel und Unwohlsein auf.
Ein Sprecher der NVWA betonte: „In den fraglichen Colaflaschen wurde Cannabis gefunden.“ Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie es zu der Verunreinigung kommen konnte.
Was sagt das Haribo dazu?
Haribo selbst zeigt sich besorgt über den Vorfall. In einer Stellungnahme bezeichnete das Unternehmen den Rückruf als „ernst“, betonte jedoch, dass bisher nur eine kleine Menge an Produkten betroffen sei. Patrick Tax, Marketing-Vizechef bei Haribo, erklärte: „Die Sicherheit unserer Verbraucher hat für uns höchste Priorität.“ Haribo kooperiere aktiv mit den Behörden, um die Quelle der Verunreinigung aufzuklären.
Die zentrale Frage bleibt: Handelt es sich um einen Produktionsfehler, Sabotage oder um eine Verunreinigung während des Transports? Solange keine Klarheit herrscht, bleibt die Ursache reine Spekulation.
Rechtlicher Hintergrund: Wie ist Cannabis in Lebensmitteln geregelt?
Der Fund von Cannabis in einem Massenprodukt wie Haribo wirft auch rechtliche Fragen auf. Innerhalb der Europäischen Union gelten strenge Vorschriften für den Umgang mit Lebensmitteln, insbesondere für Produkte, die potenziell Kinder und Jugendliche ansprechen.
In den Niederlanden ist Cannabis unter bestimmten Bedingungen entkriminalisiert, aber der Zusatz in Lebensmitteln ist ohne spezielle Genehmigung grundsätzlich verboten. Selbst CBD-Produkte unterliegen strengen Grenzwerten und dürfen keine berauschende Wirkung haben.
Gesundheitliche Risiken: Warum der Schutz von Kindern besonders wichtig ist
Die Tatsache, dass Kinder von diesem Vorfall betroffen sind, macht den Fall besonders gravierend. Produkte wie die Haribo Colafläschchen sind vor allem bei jungen Konsumenten beliebt. Schon geringe Mengen THC können bei Kindern deutliche körperliche Reaktionen hervorrufen – von Benommenheit bis hin zu Angstzuständen, Übelkeit oder Kreislaufproblemen. Auch wenn die Symptome belastend sein können, ist beruhigend festzuhalten: Eine tödliche Überdosis durch Cannabis bzw. THC ist nicht zu erwarten, bzw. nicht möglich.
Lebensmittelrückrufe in der Vergangenheit
Lebensmittelrückrufe sind kein neues Phänomen – dennoch sorgt der Fall Haribo für besondere Aufmerksamkeit, da hier ein Stoff mit bewusstseinserweiternder Wirkung im Spiel ist. In der Vergangenheit mussten Hersteller schon wegen Schimmelpilzgiften, Fremdkörpern oder bakteriellen Verunreinigungen Rückrufe starten. Doch ein Kinderprodukt mit Cannabis? Das ist auch für Fachleute ein Novum.
Fazit: Transparenz und Kontrolle bleiben entscheidend
Der Fall Cannabis in Haribo zeigt, wie wichtig sorgfältige Qualitätskontrollen und transparente Produktionsprozesse in der Lebensmittelindustrie sind – insbesondere bei Produkten, die sich an Kinder richten. Auch wenn nur wenige Packungen betroffen waren und glücklicherweise keine schweren gesundheitlichen Folgen bekannt wurden, bleibt der Vorfall ernst zu nehmen.
Für die betroffenen Familien – insbesondere die Eltern – war die Situation verständlicherweise beunruhigend. Umso wichtiger ist es, dass rasch reagiert und ein Rückruf veranlasst wurde.
Auch für die Cannabis-Community ist dies ein bedeutsames Thema: Der verantwortungsvolle Umgang mit Cannabis und vor allem eine breite Aufklärung ist wichtig. Klare Regeln und ein bewusster Umgang mit der Substanz helfen, Vertrauen zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden.