Die Legalisierung von Cannabis für Erwachsene soll unter anderem zum Schutz von Kindern und Jugendlichen dienen. Eine aktuelle Untersuchung des Marijuana Policy Project USA zeigt genau das: die Legalisierung geht mit einem Rückgang des Konsums von Cannabis bei Teenagern einher. In 19 von 21 US-Bundesstaaten, die entsprechende Gesetze eingeführt haben, konnte ein Rückgang von Cannabis bei Teenagern festgestellt werden. Diese Ergebnisse widerlegen die Befürchtungen, dass eine Legalisierung den Konsum unter Minderjährigen fördern könnte.
Rückgang von Cannabis bei Teenagern: Die Fakten
Zahlen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sowie der Monitoring the Future-Umfrage belegen, dass der Konsum von Cannabis bei Teenagern zwischen 2011 und 2023/2024 deutlich zurückgegangen ist. Besonders in den Staaten, die Cannabis für Erwachsene legalisiert haben, zeigt sich ein klarer Abwärtstrend.
Karen O’Keefe, Direktorin für staatliche Politik beim Marijuana Policy Project, erläutert:
„Die Einführung regulierter Märkte mit Altersbeschränkungen hat den Zugang zu Cannabis für Jugendliche erschwert. Die Daten zeigen, dass ein legaler Markt nicht nur Erwachsene schützt, sondern auch die Nutzung von Cannabis bei Teenagern reduziert.“
Erfolgreiche Regulierung in Washington und Colorado
Die beiden US-Bundesstaaten Washington und Colorado, in denen Cannabis bereits seit 2012 für Erwachsene legal ist, liefern beeindruckende Langzeitdaten. Sie verdeutlichen, wie Regulierung den Konsum von Cannabis bei Teenagern beeinflusst:
Colorado:
- Vor der Legalisierung (2011) gaben 22 % der Highschool-Schüler an, Cannabis in den letzten 30 Tagen konsumiert zu haben.
- Im Jahr 2023 lag dieser Wert bei nur noch 12,8 %, was einem Rückgang von 42 % entspricht.
Washington:
- Im Jahr 2010 konsumierten 26,3 % der Schüler der 12. Klasse innerhalb eines Monats Cannabis.
- Bis 2023 sank dieser Wert auf 16,3 %, ein Rückgang von 38 %.
- Besonders stark ist der Rückgang bei Achtklässlern: Der Konsum sank hier um 61 %, von 9,5 % (2010) auf 3,7 % (2023).
Warum der Konsum von Cannabis bei Teenagern sinkt
Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass Cannabis bei Teenagern in legalisierten Märkten seltener konsumiert wird:
Strenge Altersbeschränkungen: Verkaufsstellen dürfen Cannabis nur an Erwachsene ab 21 Jahren abgeben. Dadurch wird der Zugang für Minderjährige erheblich eingeschränkt.
Eindämmung des Schwarzmarkts: Mit der Einführung eines regulierten Marktes verliert der Schwarzmarkt an Bedeutung, wodurch Jugendliche weniger Möglichkeiten haben, Cannabis illegal zu erwerben.
Geänderte Wahrnehmung: Cannabis wird in regulierten Märkten weniger als „verbotene Frucht“ wahrgenommen. Der rebellische Reiz des Konsums schwindet, und Jugendliche zeigen weniger Interesse.
Gezielte Präventionsprogramme: Einnahmen aus der Cannabisbesteuerung werden häufig in Aufklärungs- und Präventionskampagnen investiert, die Jugendliche über die Risiken des Cannabiskonsums informieren.
Die Monitoring the Future-Umfrage zeigt, dass Jugendliche seit Beginn der Legalisierung seltener zu Cannabis greifen, obwohl die gesellschaftliche Akzeptanz insgesamt gestiegen ist. Diese Entwicklung belegt, dass gut durchdachte Regulierungskonzepte die Nutzung von Cannabis bei Teenagern wirksam eindämmen können.
Schützt eine Legalisierung Jugendliche?
Die Studie des Marijuana Policy Project liefert überzeugende Argumente für die Legalisierung und Regulierung von Cannabis. Strikte Alterskontrollen und ein kontrollierter Markt haben dazu geführt, dass Cannabis bei Teenagern seltener konsumiert wird. Gleichzeitig ermöglichen die Steuereinnahmen aus dem legalen Cannabismarkt Investitionen in Aufklärungskampagnen, die den positiven Trend weiter verstärken.
Fazit
Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass eine Cannabis Legalisierung keine unmittelbare Gefahr für Jugendliche darstellt. Im Gegenteil: Ein regulierter Markt kann den Konsum von Cannabis bei Teenagern wirksam reduzieren. Länder, die über eine Legalisierung nachdenken, sollten die Daten als Beleg für die Vorteile eines gut strukturierten Systems betrachten. Mit gezielter Regulierung kann nicht nur der Schwarzmarkt eingedämmt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Jugendschutz geleistet werden.
Es wäre sinnvoll, wenn auch Legalisierungsgegner wie die CDU/CSU sich diese und weitere solcher Studien genauer ansehen würden. Die Ergebnisse zeigen klar, dass ein gut regulierter Markt den Konsum von Cannabis bei Teenagern sogar senken kann, anstatt ihn zu fördern. Vielleicht könnten solche Erkenntnisse dazu beitragen, die eigene Haltung zu überdenken und die Diskussion mit stichhaltigeren Argumenten zu führen – immer mit dem Ziel, den Jugendschutz wirklich zu stärken.