Regelungen der Cannabis Social Clubs in Spanien

Einige Deutsche Cannabis Fans warten derzeit gespannt auf die Umsetzung der ersten Säule der geplanten Legalisierung. Diese beinhaltet, neben einer Entkriminalisierung von 25 Gramm Cannabis für den Eigenbedarf, die Eröffnung von sogenannten Cannabis-Clubs. Diese Säule soll im Januar 2024 in Kraft treten. Seit knapp 50 Jahren gibt es bereits Cannabis Social Clubs in Spanien, in denen Privatkonsument*innen Cannabis anbauen und sich somit nicht auf dem Schwarzmarkt das berauschende Kraut besorgen müssen. Doch wie sind die Regeln in den Cannabis Social Clubs in Spanien? Sind sie dort legal? Und wie werden sie betrieben?

Was ist ein Cannabis Social Club?

Ein Cannabis Social Club, kurz CSC ist ein Non-Profit Verein, in dem gemeinschaftlich Cannabis angebaut wird. Das bedeutet, es muss von einer Gruppe Menschen ein Verein gegründet, eingetragen und je nach Land und Region, verschiedene Regelungen eingehalten werden. Welche das in Deutschland voraussichtlich sind, kannst du in dem Beitrag Cannabis Clubs in Deutschland nachlesen.

Prinzipiell geht es darum, dass gemeinschaftlich Gras angebaut und an die Vereinsmitglieder ausgegeben bzw. verkauft wird. Der Sinn hinter den Clubs besteht darin, dass die Konsument*innen die Möglichkeit haben, an qualitativ hochwertiges Gras zu kommen, dass nicht mit gefährlichen Streckmitteln, wie Brix oder ähnlichem versetzt wurde, und dass sie sich für den Einkauf der Droge nicht auf den Schwarzmarkt begeben müssen. In vielen Ländern ist der private Anbau von Cannabispflanzen für Konsum- oder Medizinzwecke illegal. In Spanien ist das zwar auch der Fall, aber die Cannabis Social Clubs in Spanien, werden aus den genannten Gründen in den meisten Regionen toleriert und akzeptiert.

Was ist der Unterschied zwischen einem Cannabis Club und einem Cannabis Social Club?

Das ist ganz einfach. In einem Cannabis Social Club darf das angebaute Gras konsumiert werden, in einem Cannabis Club ohne Social leider nicht. Ob das einen Sinn macht?

Für mich persönlich nicht, denn ein gemeinschaftlicher Konsum birgt einige Vorteile, wie beispielsweise, dass das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird, die Konsument*innen aufeinander achtgeben und ein ungesundes Konsumverhalten bei einem Mitglied, schneller feststellen können, wie wenn er oder sie alleine zu Hause sitzt und regelmäßig eine zu große Menge Gras raucht, und das Arbeits- und Sozialleben darunter leidet.

Die Mitglieder können sich also gegenseitig unterstützen und haben einen geschützten Raum, indem sie frei und ohne jegliche gesellschaftliche Verurteilung und Stigmatisierung, konsumieren können. Jeder, der schon einmal in einer Umgebung von Gleichgesinnten war, weiß, wie befreiend dieses Gefühl sein kann.

Sind Cannabis Social Clubs in Spanien legal?

Die Rechtslage bezüglich Cannabis Social Clubs in Spanien ist komplex und je nach Region und so genannter autonomen Gemeinschaft unterschiedlich. Es gibt keinen einheitlichen Rechtsrahmen auf nationaler Ebene, der CSCs ausdrücklich legalisiert oder verbietet. Das bedeutet, dass das Betreiben eines Cannabis Social Clubs in Spanien sich derzeit in einer gesetzlichen Grauzone befindet.

Einige autonome Gemeinschaften in Spanien haben Gesetze und Vorschriften erlassen, die den Betrieb von CSCs unter bestimmten Bedingungen tolerieren oder sogar regulieren. Diese Gesetze legen Kriterien fest, die die Clubs erfüllen müssen.

Dennoch gibt es auch Regionen in Spanien, in denen der Betrieb von CSCs strenger kontrolliert oder sogar verboten ist. In einigen Fällen ergreifen die örtlichen Strafverfolgungsbehörden sogar Maßnahmen gegen die Cannabis Social Clubs, wenn sie der Ansicht sind, dass der Betrieb oder die Umsetzung gegen die örtlichen Gesetze und Vorschriften verstößt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Besitz und Konsum von Cannabis in Spanien nach wie vor illegal ist. Der Konsum in den Clubs und in den eigenen vier Wänden wird von der Regierung mehr oder weniger geduldet. Wer allerdings in der Öffentlichkeit mit Cannabis erwischt wird, dem drohen hohe Geldstrafen.

Wie sind die Cannabis Social Clubs in Spanien geregelt?

Die Cannabis Social Clubs in Spanien werden auf regionaler Ebene reguliert und unterliegen verschiedenen Gesetzen und Vorschriften, je nachdem, wo man lebt. Es gibt jedoch einige gemeinsame Merkmale und Grundsätze, die in den meisten Regionen Spaniens gelten:

• In der Regel müssen Mitglieder eines CSCs mindestens 18 Jahre alt sein und ihren ständigen Wohnsitz in der Region haben, in der der Club ansässig ist. Die Mitglieder müssen einen Antrag stellen und vom Vorstand des Clubs akzeptiert werden. Das bedeutet, du darfst als Tourist eigentlich nicht in einen CSC eintreten.
• Die Mitglieder bauen gemeinsam das Cannabis an und teilen die Ernte unter sich auf. Der Anbau und die Verteilung von Cannabis innerhalb des Clubs sind meist auf den Bedarf der Mitglieder beschränkt.
• Die Anzahl der Mitglieder in einem CSC ist begrenzt, um sicherzustellen, dass die Cannabisproduktion dem Bedarf der Mitglieder entspricht und nicht übermäßig groß ist.
• Die Cannabis Social Clubs in Spanien, bauen überwiegend in einer diskreten und privaten Umgebung an. Von außen sind die Clubs als solche nicht zu erkennen und sie dürfen auch keine Werbung dafür machen. Diese Vorgaben dienen dazu, die Mitglieder vor Strafverfolgung zu schützen und den Clubbetrieb vor der Öffentlichkeit abzuschirmen.
• Als gemeinnützige Organisationen dürfen die CSCs keine Gewinne erzielen. Die Einnahmen, die durch Mitgliedsbeiträge erzielt werden, sollen in den Betrieb des Clubs und die Selbstversorgung mit Cannabis reinvestiert werden.

Die Clubs in Barcelona

Die wunderschöne, belebte und aufregende Stadt Barcelona in Katalonien gilt als Mekka der Cannabiskultur, denn Cannabis und der Konsum der Pflanze wird dort sehr offen gelebt und gehandhabt. In Barcelona gibt es über 500 CSCs.

Die Legalität von Cannabis Social Clubs in Barcelona ist allerdings ebenfalls komplex. Barcelona und die Region Katalonien haben in der Vergangenheit eine gewisse Duldung von CSCs gezeigt, solange diese bestimmte Regeln und Vorschriften einhalten. Einige Gerichtsurteile haben sogar die Existenz von Cannabis Social Clubs für den Eigenbedarf ihrer Mitglieder anerkannt.

Hier findest du einen Beitrag über meine Zeit in der wundervollen Metropole und den Besuch der Spannabis.

Trotzdem bleibt die rechtliche Lage unsicher, da der Besitz und der Konsum von Cannabis nach wie vor illegal ist. Dies kann zu Unsicherheiten und Konflikten führen. Einige Stadtteile in Barcelona haben spezielle Vorschriften erlassen, um die Betriebsbedingungen von CSCs weiter zu regeln. Als Tourist kannst du allerdings nicht einfach an eine Tür klopfen und um Einlass bitten. Eventuell kommst du in einen CSC hinein, wenn dich ein Mitglied mitnimmt.