Das Auto aus Hanf- faszinierende Fakten

Die Hanfpflanze ist eine vielseitig nutzbare und einsetzbare Pflanze, die einige umweltschädigende Produkte ersetzen könnte. Das und die Tatsache, dass sie nahezu überall angebaut werden kann, macht sie prinzipiell zu einer nachhaltigen Lösung, die leider derzeit noch nicht umgesetzt wird. Henry Ford war vor knapp 100 Jahren schon ein ganzes Stück weiter, als wir es heute sind. Denn im Jahre 1930 begann er damit, an einem Auto aus Hanf zu tüfteln, was eine umweltschonende Alternative gewesen wäre, wenn man diese Idee aufgegriffen und weiter ausgebaut hätte.

In diesem Beitrag erfährst du, was es mit dem Auto aus Hanf auf sich hat und wie es in der heutigen Zeit um solche eigentlich großartigen Ideen steht.

Henry Ford und seine Ideen

Henry Ford (1863-1947) hat die Automobilbranche vorangetrieben. Der erste Verbrennungsmotor entstand im Jahre 1888 auf seinem Schreibtisch. Des Weiteren gründete er die Ford Company und entwickelte die Fließbandproduktion für die Herstellung von Automobilen. Er hat also den Meilenstein für die heutige Entwicklung und Technik in der Automobilbranche gelegt. Ford war um einiges weitsichtiger, denn er wollte eine nachhaltige Lösung für die umweltbelastende Produktion von Autos entwickeln und hat 12 Jahre lang ein ganz besonderes Auto konstruiert-das Auto aus Hanf. Er glaubte, dass Hanfautos umweltfreundlicher und kostengünstiger herzustellen wären als herkömmliche Fahrzeuge. Zudem wären sie auch biologisch abbaubar. Solche Ideen und Gedankengänge waren für die damalige Zeit eher ungewöhnlich.

The Hemp Car

Das „Hemp Car“, auch als „Cannabis Car“ bekannt, war ein Projekt, bei dem Hanffasern und auch Sojafasern zur Herstellung von Automobilkarosserien verwendet wurden. Henry Ford war ein Befürworter von Hanf als nachhaltiger Ressource und war davon überzeugt, dass Hanffasern eine geeignete Alternative zu Stahl und anderen Materialien für die Automobilherstellung darstellen. 1941 stellte Ford ein Modellauto vor, das eine Karosserie aus Hanffasern und Kunstharz hatte. Diese Karosserie war leichter als Stahl und bot trotzdem eine ausreichende Festigkeit. Für die stabile Karosserie wurde der Hanf mit Kunstharz gepresst und geformt.

Leider wurde das Hemp Car-Projekt durch verschiedene Umstände beeinträchtigt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Ressourcen für den Kriegsaufwand benötigt, wodurch die Pläne für die Massenproduktion von Hanfautos zurückgestellt wurden. Darüber hinaus führte die entwickelnde Technologien und das Wachstum der Industrie zu einer stärkeren Nutzung von Kunststoffen auf Erdölbasis anstelle von Hanffasern. Und natürlich das Verbot vom Nutzhanfanbau war ein wesentlicher Grund, warum das Projekt nicht weiter fortgeführt wurde.

Letztendlich wurden nur wenige Prototypen des Hemp Car hergestellt, und das Projekt wurde nie in großem Maßstab umgesetzt. Dennoch bleibt das Auto aus Hanf ein interessantes Beispiel dafür, wie alternative Materialien in der Automobilindustrie eingesetzt und umweltfreundlicheren Herstellungsverfahren eingeführt werden könnten.

Das Cannabis Car

Bruce Dietzen, ein US-Amerikaner, entwickelte im Jahre 2016 ebenfalls ein Auto aus Hanf, nach dem Vorbild von Henry Ford. Insgesamt 100 Pfund (ca. 45 kg) Hanf wurden für die Karosserie verarbeitet, was man dem Auto nicht ansieht. Es sieht aus, wie ein schicker Rennwagen und hat seinen Hersteller 200.000 € gekostet. Auch dieses Auto kann mit Hanföl getankt werden. Bruce Dietzen will dort ansetzen, wo Ford vor 55 Jahren aufgehört hat und Hanf als unverzichtbaren Werkstoff in der Automobilindustrie etablieren. Das war schon im Jahre 2016. Was ist aus diesem wunderbaren Ansatz geworden?

Gibt es das Auto aus Hanf auch heute noch?

Das Auto aus Hanf fährt derzeit nicht auf unseren Straßen. Aber Hanf wird immer mehr in der Automobilbranche verwendet, für die Herstellung der Autos und deren Zubehör, da die Hersteller die nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Materialien doch noch verstanden haben.

So könnte Hanf in der Autoindustrie eingesetzt werden:

• Hanffasern können in Innenverkleidungen von Autos eingearbeitet werden. Sie sind leicht, robust, schmutzabweisend und könnten umweltschädigende Kunststoffe ersetzen.
• Isoliermaterialien: Hanf wird derzeit auf dem Bau schon als Dämmmaterial eingesetzt. Auch in der Autoindustrie kann er als Isoliermaterial verwendet werden, um die Schall- und Wärmedämmung zu verbessern.
• Um den Schaumstoff zu ersetzten, können Hanffasern für die Polsterung der Sitze verwendet werden.
• Aber auch die Innenverkleidung, das Lenkrad und andere Ausstattungselemente können aus Hanf hergestellt werden.
• Und, wie in den oberen Beispielen schon aufgeführt, kann Hanf auch zu einer stabilen Karosserie verarbeitet werden.

Die Verwendung von Hanf steht im Einklang mit dem wachsenden Interesse an nachhaltigen Materialien und umweltfreundlichen Herstellungsverfahren. Allerdings ist die Verbreitung von Hanf in der Autoindustrie je nach Region und Unternehmen unterschiedlich, und es spielen noch andere Faktoren wie die Verfügbarkeit von Materialien, Kosten und technische Anforderungen eine Rolle.

Und, was natürlich noch wichtig ist: Der Anbau des Nutzhanfes müsste von der Gesetzeslage vereinfacht dargestellt werden, damit das notwendige Material in ausreichender Menge produziert werden kann.