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Cannabis

Cannabis in der Schweiz: Grüne Grenzen und Grauzonen

Cannabis in der Schweiz. Die schweizer Flagge vor den wunderschönen Alpen

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der Cannabibliothek

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Wie verhält es sich im Allgemeinen mit Cannabis in der Schweiz? Die Gesetze und Vorschriften haben sich im Laufe der Jahre verändert und wurden immer wieder angepasst. Die Schweizer haben zwar strenge und strikte Gesetze in Bezug auf die Freizeitdroge, sie sind aber dennoch in der Umsetzung etwas offener und liberaler, als das in Deutschland der Fall ist. In diesem Beitrag geben wir einen detaillierten Überblick über die aktuellen Regelungen in der Schweiz in Bezug auf Cannabis für den Freizeitkonsum und als Medikament.

Die rechtliche Lage für nicht medizinisches Cannabis in der Schweiz

In der Schweiz ist der Besitz von kleinen Mengen Cannabis für den persönlichen Gebrauch weitgehend entkriminalisiert. Das bedeutet, dass der Besitz von bis zu 10 Gramm für den persönlichen Gebrauch in den meisten Kantonen nicht strafrechtlich verfolgt wird. Einige Kantone haben sogar den Besitz von bis zu 30 Gramm Cannabis entkriminalisiert. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Regelungen von Kanton zu Kanton variieren.

Der Verkauf von Cannabis für den nichtmedizinischen Gebrauch ist jedoch nach wie vor illegal. Das bedeutet, dass der Handel illegal ist und strafrechtlich verfolgt wird. Der Anbau für den Eigenbedarf ist ebenfalls nicht erlaubt, außer, die Pflanzen haben weniger als 1 % THC. Diese Regelung ist durch eine gesetzliche Grauzone entstanden.

Cannabis mit weniger als 1 % THC

Cannabisblüten und Erzeugnisse, die einen hohen Anteil an Cannabidiol (CBD) und weniger als 1 % THC aufweisen, können legal verkauft und erworben werden

Konsequenzen bei Verstößen

Cannabisblüten
Cannabisblüten

Wenn jemand in der Schweiz mit einer kleinen Menge Cannabis für den persönlichen Gebrauch erwischt wird, hat dies in der Regel keine schwerwiegenden strafrechtlichen Konsequenzen. In den meisten Fällen wird die Polizei das Cannabis konfiszieren, und die Person erhält einen Ordnungsbus, die ebenfalls, je nach Kanton unterschiedlich hoch ist. Diese Busse variieren normalerweise zwischen 100 und 200 Schweizer Franken.
Bei wiederholten Verstößen oder größeren Mengen kann die Strafe jedoch stärker ausfallen, und es kann zu einer Anklage wegen Drogenbesitzes kommen. In solchen Fällen kann es zu Geldstrafen, Bewährungsstrafen oder sogar Gefängnisstrafen kommen.

Medizinisches Cannabis in der Schweiz

Die Schweiz hat ein relativ fortschrittliches System für medizinisches Cannabis. Ärzte und Ärztinnen dürfen medizinisches Cannabis verschreiben, wenn sie überzeugt sind, dass es zur Behandlung bestimmter medizinischer Probleme geeignet ist. Die Liste der zugelassenen medizinischen Indikationen umfasst chronische Schmerzen, Unwohlsein und Erbrechen aufgrund von Chemotherapie, Multiple Sklerose und einige andere Erkrankungen.

Um medizinisches Cannabis in der Schweiz zu erhalten, müssen Patient*innen einen Arzt*eine Ärztin aufsuchen, der*die in der Lage ist, eine solche Verschreibung auszustellen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Arzt medizinisches Cannabis verschreiben kann oder möchte und es notwendig sein kann, eine*n spezialisierte*n Arzt*Ärztin oder eine Klinik aufzusuchen. Sobald eine Verschreibung vorliegt, kann der Patient die Arznei in der Apotheke beziehen.

Der Führerschein und der Konsum von Cannabis

Der Konsum von Cannabis kann sich auf den Führerschein auswirken. In der Schweiz gibt es strenge Gesetze zum Fahren unter dem Einfluss von Drogen, einschließlich Cannabis. Wer von der Polizei wegen Fahrens unter dem Einfluss von Cannabis erwischt wird, muss mit schweren Konsequenzen rechnen.

Die Polizei kann Tests durchführen, um den Drogenkonsum nachzuweisen. Bei einem positiven Test wird der Führerschein in der Regel vorläufig entzogen. Je nach den Umständen und der Schwere des Verstoßes kann dies zu Geldstrafen, einem Fahrverbot oder sogar zu einer Anklage führen.

Zürich
Die wunderschöne Stadt Zürich

Fazit

Die Schweiz hat eine vergleichsweise liberale Haltung gegenüber Cannabis für den persönlichen Gebrauch, wobei der Besitz in kleinen Mengen entkriminalisiert ist. Der Verkauf und Anbau von nicht medizinischem Cannabis bleiben jedoch illegal. Medizinisches Cannabis ist in der Schweiz legal, kann aber nur auf ärztliche Verschreibung erworben werden. Von Kanton zu Kanton können die Gesetze und Vorschriften abweichen.
Darüber hinaus sollte man sich bewusst sein, dass der Konsum von Cannabis den Führerschein gefährden kann.

Cannabis Legalisierung Schweiz

Derzeit ist eine Cannabis-Legalisierung in der Schweiz nicht konkret geplant. Mit der Beendigung des Pilotprojektes kann sich das aber ändern.

Das Pilotprojekt für den Freizeitkonsum

Das Pilotprojekt in der Schweiz, das im Mai 2023 startete und voraussichtlich bis 2025- 2028 laufen wird, ist in Bezug auf Cannabis ein wegweisender Schritt in der schweizerischen Drogenpolitik. Es zielt darauf ab, verschiedene Modelle für die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu testen. Es wird in ausgewählten Schweizer Städten umgesetzt, darunter Zürich, Basel, Bern und Genf.

Das Hauptziel des Pilotprojektes ist es, den Schwarzmarkt für Cannabis zu bekämpfen, die Gesundheit der Konsument*innen zu schützen und den Jugendschutz zu stärken. Unter strenger behördlicher Aufsicht sollen lizenzierte Verkaufsstellen für Cannabis eingerichtet werden, die den Verkauf an Erwachsene über 18 Jahre ermöglichen. Dieses Projekt erlaubt es, den Umgang mit Cannabis auf Erkenntnissen aufzubauen und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft sorgfältig wissenschaftlich zu überwachen.

Dieses Projekt ist ein Beispiel für die schweizerische Bereitschaft, innovative Ansätze zur Drogenpolitik zu erproben, anstatt an veralteten Verboten festzuhalten. Es ist ein Versuch, Cannabis in einem regulierten und kontrollierten Umfeld zu legalisieren, um die sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen besser zu bewältigen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden nicht nur für die Schweiz von Bedeutung sein, sondern könnten auch international als Referenzpunkt für die zukünftige Cannabisregulierung dienen.

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