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Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen. Aktuelle Zahlen und Daten
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Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen in Europa: aktuelle Zahlen

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der cannabib

Der European Drug Report 2025 bietet eine aktuelle Bestandsaufnahme, in der der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen in Europa systematisch analysiert wird. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie hoch dieser Konsum heute ist, wie er sich im Vergleich zu früheren Jahren entwickelt, in welchen Ländern junge Menschen besonders häufig Cannabis konsumieren und welchen Einfluss Legalisierungsmodelle haben. Außerdem wird beleuchtet, wie sich der Konsum bei Jugendlichen verhält und wie die aktuelle Situation in Deutschland ist.

Aktuelle Zahlen zum Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen

Laut dem European Drug Report 2025 wird geschätzt, dass 15,4 % der 15- bis 34-Jährigen in der Europäischen Union im letzten Jahr Cannabis konsumiert haben – das entspricht etwa 15,5 Millionen Menschen.
In dieser Altersgruppe gelten rund 2,2 % als tägliche oder fast tägliche Nutzer.

Für die Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren liegt der Jahreskonsum von Cannabis bei etwa 8,4 %.
Weiterhin führt der Bericht aus, dass 1,5 % aller Erwachsenen der EU als „daily or almost daily“-Konsumenten gelten – also Menschen mit regelmäßigem Konsum, die ein höheres Risikoprofil aufweisen.

Auch der Schadensbereich wird thematisiert: Cannabisgebrauch kann mit körperlichen und psychischen Problemen verbunden sein, etwa Atemwegsbeschwerden, Abhängigkeit und psychotische Symptome.
Diese Daten verdeutlichen: Der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen ist kein Randphänomen, sondern ein etablierter Bestandteil des Drogengebrauchs in der EU, mit klarer Relevanz für Gesundheits- und Drogenpolitik.

Unterschiede zwischen den EU-Ländern

Der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen ist in Europa unterschiedlich ausgeprägt. Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Höchste Werte: In Italien, Kroatien und Spanien konsumiert rund ein Fünftel der 15- bis 34-Jährigen Cannabis. Diese Länder führen damit die EU-Rangliste an.
  • Niedrigste Werte: Portugal (4,9 %), Griechenland (4,5 %) und Ungarn (3,4 %) liegen am unteren Ende der Skala.
  • EU-Durchschnitt: Frühere Analysen der EU-Drogenagentur (EMCDDA) zeigen für diese Altersgruppe einen Durchschnitt von etwa 15 %.
  • Besonders hohe Raten: In Ländern wie Tschechien wurden früher Werte von über 22 % gemessen – also deutlich über dem europäischen Mittel.
  • Einflussfaktoren: Unterschiedliche Gesetze, gesellschaftliche Einstellungen, Präventionsprogramme und der Zugang zum Schwarzmarkt beeinflussen die Konsumraten erheblich.
    Zudem wird Cannabis in vielen Ländern immer potenter, was Risiken für Konsumierende erhöhen kann.

Jugendlicher Konsum & Unterschiede zwischen Altersgruppen

In den letzten Jahren ist der Cannabiskonsum unter Jugendlichen in Europa tendenziell zurückgegangen. Im europäischen Durchschnitt geben Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren heute seltener an, Cannabis zu konsumieren als noch vor einigen Jahren. Auch der regelmäßige Konsum hat leicht abgenommen, was auf eine zunehmende Wirksamkeit von Prävention und Aufklärung hinweisen könnte.

Aktuelle Daten zeigen:

  • 13 % der Jugendlichen im Alter von 15 bis 16 Jahren haben mindestens einmal Cannabis ausprobiert.
  • 5,7 % gaben an, in den letzten 30 Tagen konsumiert zu haben.

Zwischen 2003 und 2024 wurde somit ein deutlicher Rückgang beim Lebenszeit- und Monatskonsum festgestellt. Gleichzeitig bleibt der Konsum bei jungen Erwachsenen deutlich höher als bei älteren Gruppen.

Für Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild:

  • 11,4 % der 14- bis 24-Jährigen konsumierten im vergangenen Jahr Cannabis.
  • 8,2 % waren es in der Altersgruppe der 25- bis 39-Jährigen.

In der Gesamtbevölkerung lag die Jahresprävalenz bei etwa 4,6 %, wobei jüngere Erwachsene überdurchschnittlich oft konsumieren.

Diese Zahlen verdeutlichen: Jugendliche greifen insgesamt seltener zu Cannabis als junge Erwachsene, und in vielen Ländern ist der Trend rückläufig. Das spricht für kontinuierliche Präventionsmaßnahmen, frühzeitige Aufklärung und den verantwortungsvollen Umgang mit der Substanz im gesellschaftlichen Diskurs.

Legalisierung und ihr Einfluss auf den Konsum junger Erwachsener

Eine zentrale Frage lautet: Führt die Legalisierung automatisch zu mehr Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen? Der aktuelle EKOCAN-Bericht gibt dafür in Deutschland bislang eine nicht ganz klaren Beleg. Nach Auswertung der bis August 2025 vorliegenden Daten zeigt sich insgesamt kein sprunghafter Anstieg des Konsums. Bei Jugendlichen bleibt der Konsum stabil bzw. rückläufig, was den Trend der letzten Jahre bestätigt. Zugleich mahnen die Forschenden, dass der Beobachtungszeitraum noch kurz ist und weitere Messpunkte folgen müssen. Wichtig ist jedoch, trotz der Legalisierung ist der Konsum nicht gestiegen.

Aktuelles in Deutschland

Seit dem 1. April 2024 erlaubt das Cannabisgesetz Erwachsenen Besitz in kleinen Mengen sowie privaten Anbau unter Auflagen. Die erste Evaluation kommt zu einem nüchternen Bild:

  • Es gibt keinen belegten generellen Konsumsprung seit der Reform.
  • Bei Jugendlichen zeigen die verfügbaren Daten keinen Anstieg, teils setzt sich der zuvor sinkende Trend fort.
  • Eine abschließende Bewertung ist noch nicht möglich, weil weitere Datensätze und längere Beobachtung fehlen.

Internationale Erfahrungen

Aus dem Ausland ergibt sich ein gemischtes Bild: In einigen Rechtsräumen wurden leichte Zunahmen bei jungen Erwachsenen beobachtet, während bei Jugendlichen oft kein deutlicher Anstieg nachweisbar ist. Der Effekt hängt stark von der konkreten Ausgestaltung ab, also etwa von Alterskontrollen, Angebotsform, Prävention und Monitoring. Parallel zeigen EU-weitere Daten, dass der jugendliche Konsum langfristig eher rückläufig ist.

Kurz gesagt: Der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen reagiert nicht automatisch und überall gleich auf Legalisierung. Für Deutschland gilt nach aktuellem Stand des EKOCAN-Berichts: kein belegter Anstieg, vorsichtiger Ausblick, weitere Daten folgen.

Fazit und Ausblick

Der Cannabiskonsum bei jungen Erwachsenen ist in Europa ein realer und gut messbarer Trend. Mit etwa 15,4 % jährlicher Nutzerquote in der Altersgruppe 15–34 ist der Konsum verbreitet und relevant für Gesundheits-, Drogen- und Bildungspolitik.
Zwischen Ländern bestehen große Unterschiede: Staaten wie Italien, Kroatien und Spanien haben hohe Raten, während Länder wie Portugal (komplette Legalisierung) oder Ungarn deutlich niedrigere Werte aufweisen.
Unter Jugendlichen zeigt sich eher ein Rückgang im Konsum, was auf Wirkung von Prävention und veränderte Einstellungen hindeuten könnte.

Legalisierungsmodelle – etwa in Deutschland – eröffnen neue Fragestellungen: Die bisherigen internationalen Erfahrungen zeigen nur moderate Effekte, vorausgesetzt, Regulierung und Prävention sind streng. In Deutschland selbst sind belastbare Daten über die Auswirkungen auf junge Erwachsene noch nicht verfügbar.

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