Der Cannabis-Schwarzmarkt in Deutschland boomt weiterhin. Eine aktuelle Untersuchung der Sanity Group zeigt, wie stark verunreinigt das dort verkaufte Cannabis tatsächlich ist. Die Studie, die 300 Proben aus über 30 deutschen und weiteren europäischen Großstädten analysierte, offenbarte erschreckende Ergebnisse, die gesundheitlichen Risiken für Konsumenten bergen und die Dringlichkeit für eine kontrollierte Legalisierung unterstreichen.
Massive Verunreinigungen im Straßencannabis
Laut der Sanity Group sind die meisten Cannabis-Proben vom Schwarzmarkt stark kontaminiert. Von den analysierten Proben waren nur 20 Prozent frei von Verunreinigungen, was bedeutet, dass 80 Prozent der untersuchten Drogen schädliche Substanzen enthalten:
- Menschliche Fäkalien: In etwa 65 Prozent der Proben wurden Rückstände von Fäkalien, Bakterien und sogar Viren entdeckt.
- Haarspray und Streckmittel: Über 70 Prozent der Proben wurden mit Haarspray oder anderen chemischen Mitteln gestreckt, die das Gewicht erhöhen und so den Gewinn steigern sollen. Besonders gefährlich ist die Substanz Brix.
- Pestizide: Zwei Drittel der Proben enthielten giftige Pestizide, die schädliche gesundheitliche Folgen haben können.
- Andere Drogen: In einigen Fällen fanden die Forscher Spuren von harten Drogen wie Kokain oder MDMA.
Diese Kontaminationen sind auf die unkontrollierten und oft unhygienischen Produktions- und Vertriebsbedingungen des Schwarzmarktes zurückzuführen, wo Konsumenten keinerlei Transparenz oder Schutz haben.
Gesundheitsrisiken durch kontaminiertes Cannabis
Die im Schwarzmarkt-Cannabis enthaltenen Verunreinigungen stellen erhebliche Gesundheitsrisiken dar:
- Atemwegserkrankungen: Haarspray und Pestizide können beim Inhalieren die Lungen schädigen und Atemwegserkrankungen verursachen.
- Infektionen und Vergiftungen: Fäkalien und Bakterien erhöhen die Gefahr für Infektionen, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
- Psychische und physische Schäden: Die Vermischung mit anderen Drogen wie Kokain kann schwere psychische und physische Folgen haben und birgt das Risiko, dass Konsumenten unwissentlich Substanzen konsumieren, die eine starke Sucht auslösen.
Den Cannabis-Schwarzmarkt bekämpfen mit der vollständigen Legalisierung

Sanity Group-Geschäftsführer Finn Hänsel sieht die Ergebnisse als klaren Weckruf für die Notwendigkeit eines kontrollierten Cannabis-Marktes. Trotz der teilweisen Legalisierung von Cannabis seit April 2024 ist die Abgabe auf registrierte Clubs beschränkt. Die Studie zeigt jedoch, dass der Schwarzmarkt durch die begrenzte legale Verfügbarkeit weiterhin floriert. Hänsel fordert deshalb eine Ausweitung des legalen Marktes und die Schaffung kommerzieller Lieferketten, um Verbrauchern einen sicheren Zugang zu Cannabis zu gewährleisten.
Fazit: Ein regulierter Markt als sichere Alternative
Die aktuelle Studie betont die Gefahren, die der Cannabis-Schwarzmarkt mit sich bringt. Nur durch einen regulierten und kontrollierten Zugang könnten Verbraucher vor schädlichen Substanzen geschützt werden. Die Legalisierung mit wissenschaftlich begleiteten Modellprojekten wäre ein wichtiger Schritt, um den Schwarzmarkt einzudämmen und die Gesundheit der Konsumenten zu schützen.
