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Eine Frau dreht sich am Steuer einen Joint. Wenn sie erwischt wird, kann es einen Cannabis Eintrag in Flensburg geben.
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Cannabis Eintrag in Flensburg: Bayern an der Spitze

Inhaltsverzeichnis

Mila Grün

Mila Grün Chefredakteurin der cannabib

Fast jeder zweite Cannabis Eintrag in Flensburg stammt aus Bayern – ein auffälliger Spitzenwert, der Fragen aufwirft. Geht es dort tatsächlich besonders häufig „bekifft“ auf die Straße, oder spiegelt sich hier vor allem die strenge Kontrollpraxis des Freistaats wider? Aktuelle Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zeigen erhebliche regionale Unterschiede im Umgang mit Cannabis im Straßenverkehr.

Cannabis Eintrag in Flensburg: Bayern meldet fast die Hälfte aller Fälle

Eine Polizeikelle ist zu sehen. Ein Auto wird aufgehaltenLaut den 2024er Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts wurden bundesweit 974 neue Einträge im Fahreignungsregister aufgrund von Cannabis am Steuer registriert. Davon entfallen allein 482 auf Bayern – das sind knapp 50 % aller Fälle. Mit deutlichem Abstand folgen Nordrhein-Westfalen (150 Fälle) und Baden-Württemberg (80 Fälle). Diese regionale Unwucht lässt Fragen aufkommen: Ist Bayern ein Hotspot für bekiffte Autofahrer?

Die Antwort liegt weniger im Konsumverhalten als in der politischen und polizeilichen Realität des Freistaats. Zwar ist Bayern eines der bevölkerungsreichsten Bundesländer, doch entscheidender ist die harte Linie der Landesregierung in Bezug auf Cannabis. Der Freistaat lehnt eine Legalisierung weiterhin strikt ab und kontrolliert im Straßenverkehr offenbar besonders intensiv. Laut dem bayerischen Innenministerium sei die konsequente Kontrollpraxis ein wesentlicher Faktor für die hohen Fallzahlen.

Derzeit werden auch neue Cannabis Schnelltests bei Verkehrskontrollen getestet.

Trotz Legalisierung kein Anstieg an Verkehrsunfällen

Trotz der Teillegalisierung lässt sich bislang kein Anstieg von Verkehrsunfällen mit Cannabisbeteiligung in Deutschland feststellen. Laut der Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2024 insgesamt 311 Unfälle mit Personenschaden registriert, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter dem Einfluss von Cannabis stand. Damit liegt die Zahl nahe am Niveau der Vorjahre (2023: 306 Fälle) und zeigt keinen signifikanten Anstieg im Zusammenhang mit der Gesetzesänderung. Diese Daten deuten darauf hin, dass die Legalisierung bislang keinen messbaren Einfluss auf die Verkehrssicherheit hatte – auch wenn der Straßenverkehr weiterhin besonders streng überwacht wird.

Was sich mit der Legalisierung für Autofahrer geändert hat

Seit der Teillegalisierung von Cannabis dürfen Erwachsene in Deutschland unter bestimmten Bedingungen Cannabis besitzen und konsumieren und es gilt im Straßenverkehr ein neuer Grenzwert: Der bisherige THC-Wert von 1,0 ng/ml im Blutserum wurde auf 3,5 ng/ml angehoben – analog zur Einführung des neuen Cannabisgesetzes. Wer Cannabis und Alkohol kombiniert, muss jedoch schon ab 1,0 ng/ml mit Konsequenzen rechnen.– wer unter Cannabiseinfluss fährt, macht sich weiterhin strafbar und riskiert einen Eintrag in Flensburg.

Ist die strenge Praxis in Bayern eine Ausnahme?

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind auffällig. Während Bayern bei Cannabis-Verstößen an der Spitze liegt, folgen die restlichen Länder mit deutlichem Abstand. Ein ähnliches Muster zeigt sich bei Alkohol am Steuer: Auch hier führt Bayern mit 20.748 Einträgen von insgesamt 107.384 bundesweit. Bei Geschwindigkeitsverstößen hingegen liegt der Freistaat „nur“ auf Platz drei hinter NRW und Baden-Württemberg.

Diese Tendenz legt nahe, dass in Bayern generell mehr kontrolliert wird – ein Punkt, den Kritiker immer wieder betonen. Ob das zur Sicherheit im Straßenverkehr beiträgt oder eher eine Frage der politischen Linie ist, bleibt umstritten. Zahlen zu Kontrollfrequenzen in anderen Bundesländern liegen bisher nicht vor, was direkte Vergleiche erschwert.

Wer ist betroffen? Ein Blick auf die Statistik

Ein Mann und eine Frau teilen sich einen JointDie meisten Verstöße im Zusammenhang mit Cannabis am Steuer wurden von Männern bis 44 Jahren begangen. Frauen machten mit lediglich 77 Fällen nur einen Bruchteil aus. Auch bei Alkoholverstößen ist die Häufung bei Männern unter 45 Jahren zu erkennen, allerdings nicht so ausgeprägt wie bei Cannabis.

Diese demografische Verteilung deutet darauf hin, dass insbesondere junge männliche Fahrer von den Konsequenzen eines Eintrags in Flensburg betroffen sind. Für sie kann ein solcher Verstoß erhebliche Auswirkungen haben – von Bußgeldern über Fahrverbote bis hin zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) und dem Führerscheinentzug.

Cannabis Eintrag in Flensburg: die rechtlichen Konsequenzen

Wer unter Cannabiseinfluss Auto fährt und kontrolliert wird, muss weiterihn mit weitreichenden Konsequenzen rechnen. Ein positiver THC-Nachweis im Blut kann bereits ab einem Grenzwert von 1,0 ng/ml als Ordnungswidrigkeit geahndet werden, je nach Fahrverhalten. Die Folge ist in der Regel:

  • 500 € Bußgeld
  • 2 Punkte in Flensburg
  • 1 Monat Fahrverbot

Bei wiederholten Verstößen oder Kombination mit Alkohol können härtere Maßnahmen drohen, inklusive MPU oder Fahrerlaubnisentzug. Entscheidend ist dabei weniger der Besitz oder Konsum an sich, sondern die Fahrtüchtigkeit zum Zeitpunkt der Kontrolle.

Fazit

Die aktuelle Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts zeigt: Ein Cannabis Eintrag in Flensburg ist von regionalen Unterschieden geprägt. Bayern verzeichnet mit Abstand die meisten Fälle – nicht zwingend, weil dort mehr konsumiert wird, sondern weil dort besonders streng kontrolliert wird. Die Legalisierung hat am Straßenverkehrsrecht nichts geändert: Wer unter THC-Einfluss fährt, muss weiterhin mit empfindlichen Strafen rechnen.

Auch wenn Bayern mit hohen Zahlen auffällt, zeigen die bundesweiten Daten: Seit der Legalisierung hat sich die Zahl cannabisbedingter Verkehrsverstöße und Unfälle insgesamt kaum verändert.

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