Die Outdoor-Growsaison beginnt – und wer hochwertige Blüten ernten will, sollte nicht erst bei der Blütephase mit Qualität anfangen. Die Grundlage für einen erfolgreichen Outdoor-Grow ist die richtige Cannabis Erde. Während viele Anfänger einfach auf gekaufte Universalerde setzen, wissen erfahrene Homegrower: Die Mischung macht den Unterschied. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich meine Grow Erde vorbereitet habe – mit Fokus auf lebendige Mikrobiologie, natürlichen Nährstoffen und optimaler Struktur.
Was ist Bokashi – und warum stinkt das so?

Vor einigen Wochen habe ich Bokashi angesetzt – eine fermentierte Kompostmethode, die mithilfe effektiver Mikroorganismen (EM) organisches Material zersetzt, ohne dass dabei Sauerstoff notwendig ist. Der Hauptbestandteil ist: Pferdemist.
Problem Nr. 1: Beim Öffnen des Eimers war der Geruch abstoßend – faulig, streng, einfach eklig. Das allein ist nichts Ungewöhnliches, da es sich um einen anaeroben Prozess handelt.
Problem Nr. 2: Nach zwei Wochen Urlaub öffnete ich den Eimer und ein scharfer Ammoniak- bzw. Uringeruch kam mir entgegen. Das ist ein klares Anzeichen dafür, dass sich ein Teil des organisch gebundenen Stickstoffs in Ammoniak (NH₃) umgewandelt hat – ein Prozess, der bei anaerober Zersetzung von tierischen Abfällen auftreten kann, vor allem bei stickstoffreichen Materialien wie Mist oder Fischresten.
Warum ist das schlecht?
Ammoniakgas kann entweichen – das bedeutet Stickstoffverlust. Dieser fehlt später den Pflanzen. Zudem erhöht Ammoniak lokal den pH-Wert und kann Mikroorganismen im Boden schädigen. Die Balance im Boden wird gestört.
Die Mischung: Alte Anzuchterde, Bokashi und Ergänzungen
Ich wollte die Nährstoffe aus dem Bokashiansatz nicht verlieren, also entschied ich mich zur Weiterverarbeitung. Dafür habe ich den fermentierten Bokashi mit ca. 30 Litern alter Anzuchterde gemischt.
Diese Erde war:
- rein organisch genutzt,
- nährstoffarm, aber strukturell intakt,
- mikrobiell aktiv.
So konnte ich den Bokashiansatz in ein stabiles Bodenmilieu einarbeiten.
Zusätze zur Nährstoffoptimierung
- Urgesteinsmehl: der Bokashidünger ist sauer (pH 4–5), Urgesteinsmehl wirkt basisch. Es puffert den pH-Wert und liefert gleichzeitig Mineralien wie Silizium, Calcium, Magnesium und Spurenelemente.
- Fischmehl: Hoher Stickstoff- und Phosphorgehalt, ideal zur Kompensation des Stickstoffverlusts durch Ammoniak. Da es bereits im Bokashi enthalten war, ist es nun durch Fermentation besonders schnell pflanzenverfügbar.
- Guano: Liefert vor allem Phosphor und Mikroorganismen, verbessert die Blühfähigkeit und Bodenfruchtbarkeit. Auch Guano ist bereits Bestandteil des vorhandenen Bokashiansatzes – in fermentierter Form wird er früh verfügbar, wirkt aber auch langfristig.
Finalisierung mit BioBizz All Mi
In die oben beschriebene Mischung habe ich noch ca. 50 Liter frischen BioBizz All Mix beigemischt. Warum?
- Strukturelle Verbesserung: All Mix enthält Perlite, Torf, Humus – die Mischung wird luftiger und stabiler gegen Verdichtung.
- Biologischer Boost: Der Mix bringt lebende Mikroorganismen mit und wirkt als „Starterkultur“ für das Bodenleben.
- Nährstoffpuffer: All Mix ist vorgedüngt und sichert so die Grundversorgung ab.
Die fertige Mischung wurde in das vorbereitete Beet eingebracht – dort, wo später die Pflanzen wachsen sollen. In die oberste Pflanzschicht und direkt in die Pflanzlöcher kamen nochmal:
- Frischer BioBizz All Mix (ungepuffert, um Wurzelstress zu vermeiden)
- Mykorrhiza-Pilze: Diese symbiotischen Bodenpilze helfen der Pflanze, Wasser und Phosphor effizient aufzunehmen – besonders in den frühen Wochen unverzichtbar.
Die Vorteile hochwertiger Outdoor-Grow-Erde auf einen Blick

Wer Outdoor erfolgreich gärtnern möchte, weiß: Die Qualität der Erde ist entscheidend für gesunde Pflanzen und ertragreiche Ernten. Hochwertige Outdoor-Grow-Erde bietet weit mehr als nur einen Wachstumsraum für Wurzeln – sie ist ein aktives, lebendiges System, das gezielt auf die Bedürfnisse von Pflanzen im Außenbereich abgestimmt ist. Durch durchdachte Zusammensetzung, nachhaltige Bestandteile und biologische Aktivatoren wird der Boden langfristig verbessert und die Pflanzen optimal unterstützt.
1. Recycling & Nachhaltigkeit
Hochwertige Grow-Erde ist nicht nur ein Produkt, sondern Teil eines nachhaltigen Kreislaufs. Durch gezieltes Recycling wird bereits genutzte Erde regeneriert und erneut nutzbar gemacht. Das spart Ressourcen, reduziert Abfall und schont die Umwelt – ein wichtiger Beitrag zu ökologisch verantwortungsvollem Gärtnern.
2. Mikrobiologische Aktivität
Ein lebendiger Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen. Hochwertige Erden sind angereichert mit effektiven Mikroorganismen (EM), Mykorrhiza-Pilzen und anderen organischen Zusätzen. Diese fördern das Bodenleben, verbessern die Nährstoffaufnahme und stärken die Pflanzen auf natürliche Weise gegen Stress und Krankheitserreger.
3. Nährstoffverfügbarkeit
Dank fermentierter Zusätze stehen wichtige Nährstoffe nicht nur schneller, sondern auch über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Die Pflanzen profitieren von einer konstanten und ausgewogenen Versorgung – das fördert kräftiges Wachstum und stabile Blütenbildung, ohne weiteren Cannabis Dünger.
4. Optimale Bodenstruktur
Eine lockere, stabile Struktur der Erde verhindert Staunässe und beugt gleichzeitig Verdichtung vor. So können Wurzeln frei atmen und sich optimal ausbreiten – eine Grundvoraussetzung für gesunde und widerstandsfähige Pflanzen im Freiland.
5. Sicherheit & Stabilität
Hochwertige Grow-Erde bietet ein ausgewogenes pH-Milieu, das durch natürliche Pufferstoffe stabil gehalten wird. Bei meiner Mischung werden Verluste von Stickstoff durch Ammoniakbindung kompensiert – das sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffversorgung ohne unerwünschte Schwankungen.
Die Sortenwahl: Hulkberry & Snowryder
Für diesen Grow habe ich mich für zwei Autoflower-Sorten entschieden:
- Hulkberry (Royal Queen Seeds): Starker Hybrid mit OG Kush-Genetik, sehr harzig, etwa 9–10 Wochen Lebensdauer.
- Snowryder (Seedsman): Kompakte, robuste Pflanze, ideal für kühlere Lagen, ca. 70–80 Tage von Keimung bis Ernte.
Warum Autoflowers? Weil unser Sommer knapp ist. Automatische Sorten beginnen unabhängig von der Tageslänge zu blühen – so kannst du auch bei wechselhaftem Wetter eine gute Ernte einfahren.
Fazit: Gute Cannabis Erde beginnt Wochen vor dem Grow
Dieser Artikel zeigt, dass hochwertige Cannabis Erde keine Zufallsmischung ist. Sie entsteht aus Planung, Erfahrung – und manchmal auch dem Umgang mit unangenehmen Gerüchen. Durch die Kombination aus fermentiertem Bokashi, gut behandelter Anzuchterde, gezielter Nährstoffergänzung und professionellem Growsubstrat entsteht ein lebendiger Boden, der Auto-Cannabissorten optimal versorgt.
Tipp für Homegrower:
Wenn du Bokashi verwendest, achte auf die Zutaten (Pferdemist kann problematisch sein), lass den Bokashi nach der Fermentation gut auslüften und mische ihn mit stabiler, wenig gedüngter Erde. So vermeidest du Wurzelstress und schaffst eine perfekte Grow Erde für gesunde, kräftige Pflanzen – selbst unter freiem Himmel.
Auch für deinen Indoor-Grow haben wir ein bewährtes Rezept für Growerde – sorgfältig zusammengestellt von einem erfahrenen Grower, der weiß, worauf es wirklich ankommt.
Quellen royalqueenseeds.de seedsman.de