Hat der Cannabiskonsum Auswirkungen auf das Sehvermögen?
Das Auge und dessen Sehvermögen ist beinahe das wertvollste Sinnesorgan, welches wir Menschen besitzen. Auch wenn wir heute nicht mehr sehen können müssen um zu überleben, würde niemand sein Augenlicht aufs Spiel setzen. Doch was, wenn die Cannabis Freizeitkonsument*innen genau das durch ihren regelmäßigen Konsum tun? Eine Studie, veröffentlicht im Dezember 2016, im Fachjournal JAMA Ophthalmology, untersuchte den Einfluss von regelmäßigem Cannabiskonsum auf die retinalen Ganglienzellen. Das sind die Nervenzellen, die für die Sehkraft elementar wichtig sind.
Untersuchungen an den Augen gekoppelt mit Cannabiskonsum
Es nahmen insgesamt 52 Probanden an der Studie teil. Dabei waren es 28 Teilnehmer*innen die seit mehr als sechs Jahren regelmäßig konsumierten und 24 Kontrollpersonen. Für die Studie nutzten die Forscher*innen ein Standardverfahren zur Messung der Netzhautfunktion, das Muster-Elektroretinogramm. Bei dieser Untersuchung wurden die elektrischen Aktivitäten gemessen, die durch Lichtsignale auf der Netzhaut ausgelöst werden. Die Forscher*innen stellten dabei fest, dass das Muster-Elektroretinogramm bei den Cannabiskonsument*innen sehr viel länger dauerte: Im Durchschnitt 98,6 Millisekunden, wohingegen es bei der Kontrollgruppe durchschnittlich 88,4 Millisekunden waren.
Das bedeutet eine Verzögerung in der Übermittlung von neuronalen Signalen, sogenannten Aktionspotentialen, von der Netzhaut zum Gehirn. Diese Störung könnte langfristig zu einer Veränderung des Sehvermögens führen. Da die Studienteilnehmer*innen vor der Untersuchung kein Cannabis konsumieren durften, handelt es sich somit um Langzeitfolgen.
Die Schlussfolgerung
Die durchgeführte Studie zeigt auf, dass die Augen von Konsument*innen die visuellen Informationen langsamer verarbeiten. Dennoch gibt es vergangene Studien die darauf hinweisen, dass sich Cannabis positiv auf das Sehvermögen auswirken kann, z.B. bei Patient*innen die unter grünem Star leiden. Das Heilkraut hilft dabei den Druck zu vermindern, der auf Dauer dafür sorgt, dass die Patient*innen nicht mehr sehen können.
Somit liefert die Studie keine eindeutigen Ergebnisse darüber, wie sich regelmäßiger Konsum tatsächlich auf das Sehvermögen auswirkt. Dennoch könnten die Forschungsergebnisse aufzeigen, welche schädigenden Effekte der Konsum auf das zentrale Nervensystem hat. Denn insgesamt konnten die Ergebnisse auf Unregelmäßigkeiten bei der Übermittlung von Nervensignale im Gehirn hinweisen.
Quellen Margolin Madison (Dezember 2016) für vice.de