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Lichtbrand Cannabis – diese Fehler solltest du unbedingt vermeiden!

Lichtbrand bei Cannabis

Inhaltsverzeichnis

Benno
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Lichtbrand bei Cannabis ist eine der schwerwiegendsten Formen von Lichtstress und tritt auf, wenn Pflanzen über längere Zeit einer zu intensiven Beleuchtung ausgesetzt sind und andere Faktoren nicht angepasst werden. Besonders beim Indoor-Anbau mit leistungsstarken LED- oder HPS-Lampen kann es leicht passieren, dass die Lichtintensität zu hoch ist und die Pflanzen geschädigt werden. Doch was genau passiert bei einem Lichtbrand, wie erkennt man ihn und wie kann man ihn vermeiden? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige darüber und effektive Maßnahmen zum Schutz deiner Pflanzen.

Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Lichtintensität und anderen Wachstumsfaktoren ist entscheidend für eine erfolgreiche Pflanzenkultur. Neben Licht spielen auch Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Nährstoffversorgung und Bewässerung eine zentrale Rolle. Eine unausgewogene Kombination kann dazu führen, dass die Pflanze empfindlicher auf Licht reagiert und schneller Anzeichen von Stress zeigt. Daher sollte immer das gesamte Anbausystem betrachtet und optimiert werden, um Stress und Verbrennungen. Denn genau genommen können die Pflanzen nicht einfach „zu viel“ Licht bekommen. Das eigentliche Problem entsteht, wenn die Beleuchtung nicht im richtigen Verhältnis zu anderen wichtigen Faktoren wie Wasser, Nährstoffen und Kohlendioxid steht. Denn je stärker das Licht, desto höher ist der Bedarf an diesen Ressourcen.

Wenn du eine extrem leistungsstarke Lampe einsetzt, ohne gleichzeitig für ein ausgewogenes Umfeld zu sorgen, gerät die Pflanze unter Stress. Die Lichtstrahlen selbst schaden ihr nicht direkt, doch die dadurch erzeugte Wärme kann die oberen Blätter schädigen. Ist die Lampe schlecht positioniert, können die Blätter sogar verbrennen.

Lichtbrand vs. Lichtstress – Die Unterschiede

Lichtstress ist die Vorstufe von Lichtbrand. Er tritt auf, wenn die Pflanzen mit einer Lichtintensität konfrontiert werden, die sie nicht bewältigen können. Dies kann sich zunächst durch geringfügige Symptome wie eingerollte Blätter oder verlangsamtes Wachstum äußern. Wenn die Lichtintensität jedoch weiterhin zu hoch bleibt und andere Komponenten des Grows nicht angepasst werden, kann dies zu Lichtbrand führen. Dabei handelt es sich um schwerwiegendere, oft irreversible Schäden an Blättern und Blüten.

Symptome von Lichtstress und Lichtbrand erkennen

Leichter LIchtbrandUm rechtzeitig eingreifen zu können, ist es wichtig, die Symptome dieser Pflegefehler zu kennen. So kannst du frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um größere Schäden zu vermeiden.

Symptome von Lichtstress:

  • Eingerollte Blätter: Die Pflanze versucht, sich durch das Einrollen der Blätter vor zu viel Licht zu schützen.
  • Gelbe oder blasse Blätter: Eine ungesunde Farbveränderung kann ein Anzeichen für übermäßige Lichtbelastung sein. Wenn sich die Blüten direkt unter einer intensiven Lichtquelle befinden, kann es zu einer unnatürlichen Aufhellung kommen.
  • Schwaches Wachstum: Zu viel Licht kann das Wachstum verlangsamen oder zum Stillstand bringen.

Symptome von Lichtbrand:

  • Verbrannte Blattränder oder Flecken: Weiße, gelbe oder braune Flecken auf den oberen Blättern können ein Symptom sein.
  • Verkümmerte oder verbrannte Blüten: Besonders in der Blütephase kann diese Art der Verbrennung zu erheblichen Ertragseinbußen führen.
  • Vertrocknete Pflanzenteile: In schweren Fällen sterben Blätter oder ganze Triebe ab.

Was passiert in der Pflanze bei zu viel Licht?

Wenn Cannabis zu viel Licht bzw. zuviel Wärme vom Licht erhält, reagiert die Pflanze mit der Produktion von Stresshormonen und Botenstoffen wie Abscisinsäure (ABA). Diese helfen ihr, sich anzupassen, indem sie das Wachstum verlangsamen und Schutzmechanismen aktivieren. Gleichzeitig kann eine Überproduktion freier Radikale entstehen, die Zellschäden verursachen. In der Folge steigt der Energieaufwand für Reparaturprozesse, wodurch weniger Energie für das Wachstum oder die Blütenbildung bleibt.

Langfristig führt dieses verlangsamte Wachstum zu Ertragseinbußen. Gesunde Blätter sind essenziell für die Produktion von Energie und Nährstoffen, die für die Blütenbildung benötigt werden. Je mehr Blätter durch Lichtbrand geschädigt werden, desto geringer fällt sowohl die Erntemenge als auch die Qualität der geernteten Blüten aus.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Phosphormangel
Phosphormangel

Lichtstress oder Lichtbrand kann leicht mit anderen Pflanzenproblemen verwechselt werden. Hier sind einige Unterscheidungsmerkmale:

  • Hitzestress: Ähnelt Lichtbrand, führt jedoch eher zu gleichmäßigen Symptomen auf der gesamten Pflanze, während Lichtbrand meist die obersten Pflanzenteile betrifft.
  • Überwässerung: Führt dazu, dass die Blätter schlaff werden und sich verfärben, beginnend an den unteren Pflanzenteilen und sich nach oben ausbreitend.
  • Nährstoffbrand: Verursacht verbrannte Blattränder und -spitzen, oft in Kombination mit dunkelgrünen Blättern. Phosphormangel ist ein Beispiel dafür.

Durch eine genaue Beobachtung der betroffenen Pflanzenteile sowie weiterer Umgebungsfaktoren lässt sich Lichtbrand gezielt von anderen Problemen unterscheiden.

Die Ursachen von Lichtbrand

Lichtbrand kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Zu geringe Distanz zwischen Lampe und Pflanze: Besonders bei Hochleistungs-LEDs oder HPS-Lampen ist ein zu geringer Abstand schädlich.
  • Zu hohe Lichtintensität: Manche Grower setzen ihre Pflanzen unnötig hohen PPFD-Werten aus, was mehr schadet als nützt.
  • Schlechte Belüftung: Ohne ausreichende Luftzirkulation kann sich Hitze stauen, was den Stress für die Pflanze erhöht.

Lösungen, um die Pflanzen zu retten

LST bei Lichtstress
LST

Falls deine Pflanzen unter Stress durch das Licht oder sogar schon unter Verbrennungen leiden, gibt es verschiedene Maßnahmen, um sie zu retten:

  • Lampe höher hängen: Falls deine Pflanzen zu nah an der Lichtquelle sind, sollte der Abstand vergrößert werden. Die empfohlenen Abstände für LED- und HPS-Lampen können je nach Modell, Leistung (Watt) und Abstrahlwinkel variieren. Hier sind einige allgemeine Richtwerte, die auf Erfahrungswerten und Herstellerempfehlungen basieren:
    • LED-Lampen: 30–50 cm Abstand ist für schwächere LED-Grow-Lampen (100W–300W) meist ausreichend. Leistungsstärkere LEDs (z. B. 600W–1000W) sollten jedoch eher 50–80 cm Abstand haben, da sie eine höhere Lichtintensität besitzen.
    • HPS-Lampen: 40–60 cm ist für mittlere HPS-Leistungen (250W–400W) eine gängige Empfehlung. Stärkere HPS-Lampen (600W–1000W) benötigen jedoch oft 60–100 cm Abstand, um Hitzeschäden zu vermeiden.
  • Low-Stress-Training (LST): Falls der Platz nicht ausreicht, um die Lampe höher zu hängen, kannst du die Pflanzen vorsichtig nach unten biegen.
  • Topping (nur in der Vegetationsphase): Durch das Entfernen der Hauptspitze kann das Wachstum gesteuert und das Licht besser verteilt werden.
  • Belüftung verbessern: Ein Ventilator kann helfen, heiße Luft abzuleiten und die Temperatur zu senken.

Fazit

Lichtbrand ist eine ernste Gefahr für Indoor-Cannabis-Pflanzen, die durch rechtzeitige Maßnahmen verhindert werden kann. Besonders Anfänger mit wenig Platz sollten auf die richtige Lampe und die richtige Lampenhöhe achten und gegebenenfalls Techniken wie LST oder Topping einsetzen. Mit dem Grow-Like-a-Pro Wissen kannst du deine Pflanzen gesund halten und das Risiko von Ertragseinbußen minimieren.

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