Kachexie

Unter Kachexie versteht man eine Stoffwechselstörung, die eine Begleiterscheinung von psychischen oder physischen Krankheiten sein kann. Durch die Erkrankung magern Betroffene sehr stark ab und verlieren dabei auch Körperfettanteile. Diese Begleiterkrankung tritt meistens bei Tumorerkrankungen auf.

Wie äußert sich eine Kachexie?

Sie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern tritt immer als Folge einer bestehenden Erkrankung (wie z.B. Tumore, Anorexia nervosa, usw.) auf. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine einfache Abmagerung, sondern der Betroffene verliert an Gewicht durch Abbauen des Speicherfettdepots, Abbau des Bauchfettes und der Muskulatur.

Genauer betrachtet heißt dies, dass die Körperzellen in ihrer Größe abnehmen oder die Anzahl der Zellen verringert werden.

Ebenso können, durch den Abbau der Körperbaufette, Organe betroffen sein und werden somit langsam beschädigt. Erkennt man die Kachexie in einem frühen Stadium, kann sie gut therapiert werden. Äußert sich die Kachexie in einem kurzen Zeitraum sehr massiv, ist das von auszugehen, dass der betroffene nur noch eine kurze Lebenszeit hat.

Die äußerlichen Merkmale sind: erschlaffen der Haut und hervorstehende Knochen. Durch den Abbau des Baufettes hinter dem Auge sind diese meist eingefallen, die Wangen werden hohl und auch hier stehen die Knochen heraus.

Weitere mögliche Symptome:

• An der Haut: sie sieht blass aus, es kann zu Entzündungen und Blutungen der Haut kommen
• Geringere Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme oder Probleme mit dem Gedächtnis
• Störung der Orientierung oder des Ganges
• Blutarmut
• Haarausfall
• Zahnfleischbluten, Entzündung der Zunge oder der Mundschleimhaut
• Herzrhythmusstörungen
• Verringerter Geschmackssinn
• Unwillkürlich schnelle Pupillenbewegungen
• Periphere Neuropathie

Je nach Vorerkrankung können sich Symptome, abweichend von dem hier geschriebenen, zeigen.

Welche Ursachen und Auslöser gibt es?

Am meisten tritt die Tumorkachexie auf. Hierbei wird sie durch eine Tumorerkrankung ausgelöst, da durch die Schmerzen oder Appetitlosigkeit eine geringere Nahrungsaufnahme stattfindet.

Weitere mögliche Ursachen:

• Chronische Herzinsuffizienz
• Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
• AIDS
• Chronische Magen-Darm-Erkrankungen
• Rheumatoide Arthritis
• Diabetes Typ eins
• Afrikanische Schlafkrankheit
• Niereninsuffizienz

Selbst verursachte Kachexien:

• Essstörungen (wie Bulimia nervosa und Anorexie Nervosa)
• Fehlernährung oder Nahrungsentzug
• Suchterkrankungen (wie Alkoholismus)
• Senile Kachexien im Alter (oft als Ankündigung für den bevorstehenden Tod)

Wie wird eine Kachexie diagnostiziert und behandelt?

Der Arzt wird zunächst einmal das Gesamtbild des Betroffen betrachten, um so Auffälligkeiten zu erkennen (wie z.B. Körperhaltung, Färbung der Haut und den Geruch der Atemluft). Zusätzlich wird der BMI (Body-Mass-Index) bemessen. Der Richtwert liegt laut der Weltgesundheitsbehörde unter 18,5 kg/m².

Um eine effektive Behandlung/Therapie der Kachexie zu finden, ist es zunächst einmal wichtig, die ursächliche Erkrankung ausfindig zu machen.

Falls du merken solltest, dass du oder jemand in deinem Umfeld in kürzester Zeit einen hohen Gewichtsverlust hast/hat, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, um diesen abzuklären.