Maximilian Pollux zählt heute zu den bekanntesten Aufklärern Deutschlands. Seine Geschichte bewegt, weil sie zeigt, wie stark ein (Lebens)Wandel tatsächlich sein kann, wenn man an sich arbeitet und sich die richtige Hilfe holt. Vom ehemaligen Häftling zum Spiegel-Bestsellerautor, Podcaster und Gründer einer Jugendeinrichtung hat er erlebt, wie tief Menschen fallen und sich trotzdem zurück ins Leben kämpfen können.
Sein Engagement gilt heute der Prävention und Aufklärung. In Schulen, Podcasts und sozialen Projekten spricht er offen über Themen wie Sucht, Gewalt und Verantwortung. Besonders ehrlich zeigt er sich im Interview, in dem er über seine psychischen Erkrankungen, seine Erfahrungen mit medizinischem Cannabis und die Entstehung seines eigenen Strains „Pollux Green Pump“ erzählt.
ADHS, Trauma und der Weg zurück ins Leben
Schon als Kind spürte Maximilian, dass sein Kopf anders arbeitet als der anderer. Unruhe, Impulsivität und innere Rastlosigkeit begleiteten ihn seit frühester Kindheit. Erst viele Jahre später erhielt er die Diagnose ADHS. Zusätzlich wurde bei ihm, aufgrund einiger traumatischer Erlebnisse, eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung festgestellt.
Im Gespräch beschreibt er, wie herausfordernd es war, als Kind/Jugendlicher mit ADHS zu leben, ohne zu wissen, was eigentlich passiert und mit nur wenig Verständnis aus der Umgebung. Doch dann kam ein besonderer Moment. Maximilian erzählt, wie er sich fühlte, nachdem er das erste Mal Cannabis konsumierte. Wie sich die Welt in einem normalen Tempo gedreht hat und die Lautstärke erträglich wurde. Damals war ihm nicht bewusst, was Cannabis später einmal in seinem Leben für eine wichtige Rolle spielen wird.
Cannabis als Medikament und Unterstützer
Seit 2018 nutzt Max Pollux offiziell medizinisches Cannabis, um seine ADHS-Symptome und die der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung zu behandeln. Er erzählt, wie sehr ihn die, kurz, KPTBS einschränkte und wie Cannabis ihm ermöglichte, wieder Stabilität und Lebensqualität zu erleben. Für ihn ist Cannabis kein Allheilmittel, sondern ein Medikament, das Unterstützung und Linderung ermöglichen kann, wenn man es bewusst einsetzt. Es kann eine Grundlage schaffen, um wieder aktiv am Leben teilzunehmen zu können. Dabei betont Maximilian, dass es aber keine Option für jede oder jeden ist.
Sein Exklusiver Strain: Pollux Green Pump
Ein besonderer Moment seiner Geschichte ist die Veröffentlichung seines eigenen Strains Pollux Green Pump. Der Strain steht für Energie, Stärke und Fokus. Im Interview erklärt er, warum genau diese Sorte seinen Namen tragen darf, welcher Gedanke dahintersteht und wie er den THC-Wert bewusst gewählt wurde.
Er spricht außerdem darüber, wie er versucht hat, sein Engagement in der Jugendarbeit, von seiner Thematik mit der Cannabis Medikation zu trennen und es auch immer noch tut. Für ihn ist Cannabis nicht nur eine Pflanze, die ihm hilft, sondern auch ein Symbol für Verantwortung und Aufklärung.
Maximilian begleitet Jugendliche in Projekten und Einrichtungen, unter anderem mit seinem selbst gegründeten Jugendhilfeverein SichtWaisen e.V. Dort hilft er jungen Menschen, über Probleme zu sprechen, eigene Grenzen kennenzulernen und einen gesunden Umgang mit sich selbst zu finden. Cannabis ist dabei auch Thema, aber nie Anreiz zum Konsum. Es geht um Prävention, Verständnis und Ehrlichkeit.
Ein kritischer Blick auf Konsum und Gesellschaft
Im Gespräch wird deutlich, dass Maximilian Pollux den Konsum von Cannabis bei Jugendlichen kritisch sieht. Er betont, wie wichtig Aufklärung und verantwortungsvolle Begleitung sind. Die Realität zeigt, dass Jugendliche ohnehin konsumieren, häufig jedoch ohne Wissen über Wirkung, Dosierung oder Risiken.
Sein Ansatz ist klar: Nur wer informiert ist, kann gute Entscheidungen treffen. Diese Haltung spiegelt sich auch in seiner Jugendarbeit wider.
Maximilian Pollux über Politik und Doppelmoral
Maximilian spricht auch über gesellschaftliche Doppelmoral, vor allem in der Politik. Während Alkohol selbstverständlich akzeptiert ist, wird Cannabis noch immer stigmatisiert. Diese Ungleichheit hält er für einen der größten Bremsfaktoren bei der Legalisierung. Er erklärt, warum es wichtig ist, laut zu werden und für Patientinnen und Patienten einzustehen, die auf Cannabis angewiesen sind.
Im Gespräch wird deutlich, dass Maximilian sich wünscht, Politik und Gesellschaft würden stärker zwischen Konsum und Medikation unterscheiden. Für ihn spielt Aufklärung eine zentrale Rolle, um Vorurteile abzubauen und den medizinischen Nutzen sichtbarer zu machen.
Eine Geschichte über Mut und Verantwortung
Die Geschichte von Maximilian Pollux zeigt, wie eng Schmerz, Heilung und Verantwortung miteinander verbunden sein können. Sein Weg ist kein leichter, aber ein ehrlicher. Er beweist, dass Veränderung möglich ist, wenn man sich seinen Themen stellt und bereit dazu ist.
Mit Pollux Green Pump und seiner kontinuierlichen Aufklärungsarbeit trägt er dazu bei, Cannabis in Deutschland differenzierter zu betrachten. Seine Stimme steht für Menschlichkeit, Mut und den Willen, sich selbst und anderen eine zweite Chance zu geben. Von der Arbeitsunfähigkeit zu einem Leben voller Tatkraft. Vom Häftling zum Bestsellerautor. Max Pollux hat einen Weg hinter sich, der Mut macht – und darüber spricht er im ersten Teil des Interviews.
