Wer beim Cannabisanbau Zeit sparen und stabile Ergebnisse erzielen möchte, kommt an Stecklingen kaum vorbei. Cannabis Stecklinge sind Triebe einer Mutterpflanze, die unter den richtigen Bedingungen eigene Wurzeln bilden und zu eigenständigen Pflanzen heranwachsen. Sie sind genetisch identisch zur Ausgangspflanze – was bedeutet: gleiche Wirkung, gleiche Qualität, gleiche Erträge. In diesem Beitrag erfährst du, warum sich das Ziehen von Stecklingen lohnt und wie du dabei Schritt für Schritt vorgehst.
5 Keyfacts über Cannabis Stecklinge
- Genetische Kopie der Mutterpflanze:
Jeder Steckling ist ein Klon – gleiche Genetik, gleiche Wirkung, gleicher Ertrag. - Zeitersparnis beim Anbau:
Keine Keimung nötig – Stecklinge starten direkt in der Wachstumsphase. - Optimale Bedingungen:
Hohe Luftfeuchte (80–95 %) und konstante Wärme (20–26 °C) sind entscheidend für die Wurzelbildung. - Wahlweise mit oder ohne Bewurzelungshormon:
Auch natürliche Alternativen wie Honig, Aloe Vera oder Weidenwasser fördern das Wurzelwachstum. - Fehler vermeiden = Erfolgsquote steigern:
Saubere Werkzeuge, sanftes Licht und tägliche Pflege sind der Schlüssel zu gesunden Klonen.
Warum Cannabis Stecklinge? – Die Vorteile auf einen Blick
Die Vermehrung über Cannabis Stecklinge bringt einige klare Vorteile gegenüber der Aufzucht aus Samen:
- Genetische Stabilität: Jeder Steckling ist ein exakter Klon deiner Mutterpflanze – also keine Überraschungen bei Wirkung oder Wuchs.
- Schneller Start: Die Keimphase entfällt komplett – du sparst Zeit und kommst schneller zur Ernte.
- Planbare Ergebnisse: Du weißt genau, wie hoch, kräftig und ertragreich deine Pflanze wird – perfekt für kontrollierten Indoor-Grow.
Das brauchst du, um Cannabis Stecklinge erfolgreich zu ziehen

Bevor es losgeht, solltest du folgende Basics bereithalten:
- Eine gesunde Mutterpflanze in der Wachstumsphase (vegetativ)
- Scharfes, desinfiziertes Werkzeug (z. B. Skalpell oder Rasierklinge)
- Ein geeignetes Anzuchtmedium (z. B. Jiffys, Steinwolle oder Kokos-Tabs)
- Ein Mini-Gewächshaus oder eine Abdeckung für hohe Luftfeuchtigkeit
- Gedämpftes Licht mit 18/6-Stunden-Zyklus (z. B. schwache LED)
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So ziehst du Cannabis Stecklinge richtig
Die Anzucht von Cannabis Stecklingen ist mit etwas Übung einfach machbar – gerade auch für Anfänger. Achte dabei von Anfang an auf Hygiene: Trage frische Einmalhandschuhe oder wasche und desinfiziere deine Hände gründlich, bevor du loslegst. Sauberkeit ist beim Klonen extrem wichtig, um Krankheiten durch Bakterien oder Viren zu vermeiden. Je sauberer du arbeitest, desto größer ist die Chance auf gesunde, kräftige Pflanzen. Achte auch bei den Arbeitsmaterialien auf Sauberkeit und Hygiene.

1. Der richtige Zeitpunkt
Schneide Stecklinge nur während der vegetativen Phase. Deine Mutterpflanze sollte kräftig und gut verzweigt sein – nur gesunde Gene ergeben gesunde Klone.
2. Stecklinge schneiden
- Wähle einen Trieb mit 2–4 Nodien (Verzweigungen)
- Schneide schräg unterhalb einer Nodienstelle mit einem scharfen Messe, einem Skalpell oder einem Kutter (das Werkzeug sollte sauber, am besten frisch desinfiziert sein).

3. Vorbereitung für die Wurzelbildung
Um die Wurzelbildung zu beschleunigen und den Steckling vor Keimen zu schützen, kannst du ein spezielles Bewurzelungshormon verwenden – alternativ helfen auch natürliche Hausmittel die ebenfalls das Wachstum fördern und antibakteriell wirken.
Mit Bewurzelungshormon:
- Das untere Ende des Stecklings kurz in Bewurzelungsgel oder -pulver tauchen
- In das vorbereitete Medium (z.B. Erde) setzen, leicht andrücken, anfeuchten
Natürliche Alternativen ohne Hormon:
- Honig: antibakteriell, leicht wurzelfördernd
- Weidenwasser: enthält natürliche Wachstumsstoffe (Auxine)
- Aloe Vera: unterstützt Zellheilung und Wurzelwachstum

Die richtigen Bedingungen für erfolgreiche Wurzelbildung
Damit deine Cannabis Stecklinge gut anwachsen, brauchen sie ein möglichst stabiles und angenehmes Umfeld – wie ein kleines Wellnessprogramm für Pflanzen.
Achte dabei besonders auf:
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Deine Stecklinge verdunsten noch viel Wasser, ohne selbst welches aufnehmen zu können. Halte deshalb die Luftfeuchte bei 80 bis 95 %, am besten mit einem Mini-Gewächshaus oder einer Abdeckung.
- Warme Temperaturen: Bei 20 bis 26 °C fühlen sich die kleinen Klone am wohlsten – weder zu kalt noch zu heiß, damit sich Wurzeln gut bilden können.
- Sanftes Licht: Stecklinge brauchen Licht, aber bitte in Maßen. 18 Stunden pro Tag sind ideal, aber nutze eine schwache Lichtquelle wie eine kleine LED oder ESL-Lampe, um Stress zu vermeiden.
- Frischluft nicht vergessen: Öffne täglich kurz die Abdeckung, damit frische Luft zirkulieren kann – das beugt Schimmel vor und hält das Klima stabil.
Tipp: Stecklinge im Wasserglas ziehen
Du hast gerade kein Anzuchtmedium oder Bewurzelungsgel zur Hand? Kein Problem – du kannst deine Stecklinge auch ganz einfach in ein Glas Wasser stellen. Wichtig: Verwende abgekochtes, abgekühltes Wasser und wechsle es täglich, damit sich keine Keime bilden. Nach etwa einer Woche zeigen sich meist die ersten kleinen Wurzeln – ganz ohne viel Technik.
Vorteile:
- Kein spezielles Material notwendig
- Du siehst genau, wann sich Wurzeln bilden
Nachteile:
- Höheres Risiko für Fäulnis
- Kein Substrat zur Stabilisierung vorhanden
- Teilweise längere Wartezeit bis zur Wurzelbildung
Häufige Fehler beim Ziehen von Cannabis Stecklingen – und wie du sie vermeidest
Auch wenn das Klonen von Cannabispflanzen kein Hexenwerk ist, gibt es ein paar typische Stolperfallen, die du leicht vermeiden kannst:
- Zu niedrige Luftfeuchtigkeit:
Frisch geschnittene Stecklinge können noch kein Wasser über Wurzeln aufnehmen – fehlt die Luftfeuchtigkeit, vertrocknen sie regelrecht von innen heraus. Halte die Luftfeuchte daher immer bei mindestens 80 %. - Zu starkes Licht: Zu intensive Beleuchtung stresst den Steckling, da er seine Energie in Schutzmechanismen statt in die Wurzelbildung steckt. Sanftes, indirektes Licht ist hier die bessere Wahl.
- Unsaubere Werkzeuge: Bakterien und Pilzsporen lieben schmutzige Scheren. Desinfiziere dein Schneidwerkzeug immer vor dem Gebrauch, um Infektionen zu vermeiden – Hygiene ist beim Klonen das A und O.
- Trockenes Anzuchtmedium: Ohne ausreichend Feuchtigkeit im Medium gibt es keine Wurzelbildung. Das Substrat sollte immer leicht feucht, aber nicht durchnässt sein – ein gutes Feuchtigkeitsgefühl bekommst du mit der Zeit.
- Tipp: Nicht nur die Stecklinge, auch die Mutterpflanze braucht Pflege. Entnehme nicht zu oft Triebe vom selben Exemplar und ziehe spätestens nach 6 Monaten eine neue Mutterpflanze heran – so bleibt deine Genetik gesund und kräftig.
Fazit: Mit Cannabis Stecklingen kontrolliert und effizient klonen
Wer seine Cannabis Stecklinge mit Sorgfalt schneidet, sauber arbeitet und die richtigen Bedingungen schafft, profitiert von stabilen Pflanzen mit vorhersehbarem Ertrag. Ob mit oder ohne Bewurzelungshormon – mit etwas Geduld ist die Erfolgschance sehr hoch.
FAQ – Häufige Fragen zu Cannabis Stecklingen
Wie lange dauert es, bis ein Steckling Wurzeln bildet?
In der Regel zwischen 5 und 14 Tagen, je nach Methode und Umgebung.
Ist ein Bewurzelungshormon notwendig?
Nicht zwingend – aber es verbessert die Erfolgsquote.
Kann man auch blühende Pflanzen klonen?
Besser nicht. Ideal ist die Wachstumsphase – hier wurzeln die Stecklinge am besten.
Welche Sorten eignen sich gut für Stecklinge?
Stabile Genetiken wie „Northern Lights“ oder „Critical“ sind besonders geeignet.
Wie lange sind frisch geschnittene Stecklinge haltbar?
Bis zu 24 Stunden – am besten in feuchtem Tuch oder Wasser zwischenlagern.
Quellen Royal Queen Seeds: Stecklinge schneiden Royal Queen Seeds: Bewurzelungshormone Leafly.de: Stecklingsvermehrung im Homegrow (2024) PubMed: Rooting Studies on Cannabis (2021) Apotheken Umschau: Cannabis im Eigenanbau (2022)